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WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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stehen, unschlüssig, ob er fliehen oder besser im Fels bleiben sollte.
    Die magische Suche kam näher, verfehlte den Nachtelf jedoch. Malfurion entspannte sich, doch da tastete der Drache auch schon nach ihm.
    Der Druide zog sich augenblicklich weiter zurück. Neltharion griff ins Leere. Der Drache hatte ihn erneut verfehlt.
    Doch der Nachtelf wollte kein weiteres Risiko eingehen. Er wusste nun, wo sich die Scheibe befand. Der Erdwächter war zwar misstrauisch, ahnte aber wahrscheinlich nicht, dass ihm jemand gefolgt war.
    Malfurion zog sich aus der Höhle und den Bergen zurück. Er suchte nach der unvollendeten Welt im Smaragdtraum. Erst als er sie betreten hatte, fühlte er sich einigermaßen sicher.
    Dieses Gefühl verschwand jedoch, als er die übermächtige Präsenz Neltharions spürte.
    Der Drache kannte die Ebenen des Traumreichs.
    Der Nachtelf konzentrierte sich verzweifelt und zwang sich, an seinen sterblichen Körper zu denken. Er stellte sich vor, wie er in ihn zurückkehrte, während der Erdwächter bereits nach ihm griff …
    Er glaubte schon, in die Klauen des wahnsinnigen Drachen geraten zu sein, als er endlich erwachte.
    »Er zittert«, stieß Rhonin zur Linken des Nachtelfs hervor. »Und er ist schweißnass.«
    »Malfurion!« Krasus' Gesicht tauchte vor dem Druiden auf. »Was fehlt dir? Rede.«
    »Ich … mir geht es gut.« Er machte eine Pause, um zu Atem zu kommen. »Neltharion … er hätte mich beinahe bemerkt, aber ich konnte ihm entkommen.«
    »Du hast bereits nach ihm gesucht? Das solltest du nicht!«
    »Die Gelegenheit … ergab sich …«
    »Jetzt ist er gewarnt«, murmelte Rhonin.
    »Vielleicht auch nicht«, antwortete der ehemalige Lehrer des Zauberers. »Wahrscheinlich wird er die Störung den vielen Schatten zuschreiben, die er um sich herum sieht.« An Malfurion gewandt fragte der Magier: »Hast du die Dämonenseele gefunden?«
    »Ja, ich weiß, wo … sie ist«, erklärte der Druide mühsam. Er sah Neltharion noch vor sich. Das verzerrte Drachengesicht jagte ihm einen Schauer über den Rücken. »Aber ich glaube nicht, dass wir sie ihm abnehmen können.«
    »Aber das müssen wir«, sagte Krasus ruhig. »Das müssen wir … ganz gleich, welchen Preis wir dafür zahlen.«
     
     

Fünf
     
    Sanfte Hände berührten und wuschen sein verbranntes Fleisch. Um ihn her roch es nach Lilien und anderen Blumen. Illidan regte sich. Er stieg aus dem Koma auf, in das er sich selbst versetzt hatte, um seinen Qualen zu entkommen. Der Schmerz war nicht mehr so stark wie am Anfang, aber Malfurions Bruder bezweifelte, dass er je ganz vergehen würde.
    Als sein Bewusstsein zurückkehrte, begann seine Welt plötzlich in wilden Farben aufzuleuchten. Der Zauberer stöhnte auf und versuchte seine fehlenden Augen zu bedecken. Doch über den leeren Höhlen gab es noch nicht einmal mehr Lider. Die pulsierenden Energien und ständig wechselnden Farben drohten, ihn in den Wahnsinn zu treiben.
    Das also war Sargeras' Geschenk: eine dämonische, magische Ansicht der Welt.
    Illidan Stormrage erinnerte sich an die Worte Rhonins, des menschlichen Magiers.
Konzentriere dich
, hatte der mächtige Zauberer immer wieder betont.
Konzentriere dich, und alles wird Sinn ergeben. Das ist der Schlüssel …
    Illidan wehrte sich gegen den Schock, der auf ihm lastete und versuchte dem Rat seines Mentors zu folgen. Anfangs erschien es ihm unmöglich, denn das Chaos war so groß, dass ein Sterblicher es nicht zu kontrollieren vermochte.
    Doch mit der gleichen Beharrlichkeit, die ihm schon den rasanten Aufstieg innerhalb der Mondgarde beschert hatte, erzwang Illidan Ordnung. Die Farben flossen zusammen, die Energien pulsierten rhythmisch und zielgerichtet. Schemen begannen sich aus den natürlichen Kräften zu bilden, die alle Dinge, ob lebendig oder nicht, durchflossen.
    Er bemerkte jetzt, dass er auf einem Diwan lag, dessen Stoff so glatt und fein war, dass er auf ihn beinahe sinnlich wirkte. Neben ihm standen zwei Frauen, auch das erkannte Illidan erst jetzt. Er musste sich konzentrieren, um weitere Einzelheiten wahrzunehmen. Es waren Nachtelfen, junge, hübsche Nachtelfen, in prächtige Gewänder gehüllt.
    Er konzentrierte sich auf die Elfe, die ihn gewaschen hatte. Er spürte die silberne Farbe ihres Haars – Silber, das nicht natürlich war – und die katzenhafte Form ihrer Augen. Seine Wahrnehmung war schärfer als jemals zuvor. Er bemerkte sogar die winzigen Farbunterschiede in den einzelnen Haarsträhnen. Er spürte die

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