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WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Früchte und Nüsse, während Brox herzhaft in sein Pökelfleisch biss. Orcs stellten keine großen Ansprüche, wenn es um Nahrung ging.
    »Die Katzen schlafen bereits«, sagte Krasus nach ihrer Mahlzeit. »Wir sollten das Gleiche tun.«
    »Ich übernehme die erste Wache«, bot Brox an.
    Malfurion meldete sich für die zweite Wache, dann suchten er und Krasus sich Schlafplätze in der Nähe eines der beiden Felsen. Brox, der wesentlich gelenkiger war, als man seinem stämmigen Körper zutraute, kletterte katzengleich auf den anderen Felsen und setzte sich. Die Axt lag auf seinem Schoß, während er die Landschaft wie ein hungriger Raubvogel betrachtete.
    Der Drachenmagier wollte eigentlich nur ein wenig dösen, schlief aber bald ein. Er hatte sich völlig überanstrengt, und die wenigen Ruhestunden hatten die Schwächung nicht wettmachen können.
    Drachen träumten, und auch Krasus war keine Ausnahme. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich wieder zu fliegen, die Schwingen, die er in dieser Gestalt nicht besaß, zu spreizen und sich in die Lüfte zu erheben. In seinen Träumen war er wieder Korialstrasz. Als Wesen der Lüfte fühlte er sich am Boden mehr als eingeschränkt. Der Drache hatte sich in seiner sterblichen Gestalt stets wohl gefühlt, doch damals hatte ein einzelner Gedanke gereicht, um ihn zurückzuverwandeln. Das konnte er nun nicht mehr, und so spürte er oft Ärger über die Zerbrechlichkeit seines jetzigen Körpers.
    Dieser Fluch hielt sogar Einzug in seinen Traum. Das schwächliche, sterbliche Fleisch hing an seinem Körper und presste ihn in eine ständig kleiner werdende Form. Seine Flügel zerbrachen, sein Schwanz verschwand. Seine lange Schnauze wurde in seinen Schädel geschoben und durch eine winzige Nase ersetzt. Aus Korialstrasz wurde Krasus, der Magier. Er stürzte der Erde entgegen …
    Und erwachte schweißgebadet.
    Es hätte Krasus nicht überrascht, wenn er inmitten eines Angriffs aufgewacht wäre, doch alles war ruhig. Nur Malfurions rhythmischer Atem war zu hören. Krasus erhob sich und sah, dass Brox immer noch Wache hielt. Der Magier blickte zur Sonne, um die Uhrzeit zu schätzen. Die Wache des Orcs dauerte schon viel zu lange. Malfurion hätte seine schon antreten müssen.
    Der Zauberer ließ den Druiden schlafen und kletterte wie eine Eidechse den Felsen hinauf. Als er die Spitze erreichte, sprang Brox auf und hob seine Axt.
    »Du!«, knurrte der Orc und half Krasus über die letzte Hürde. Dann setzten sich beide. »Ich dachte, du schläfst, Meister Krasus.«
    »Das solltest du auch. Du brauchst diese Pause ebenso wie wir.«
    Der grünhäutige Krieger hob die Schultern. »Ein Orc-Krieger kann mit offenen Augen und erhobener Axt schlafen. Kein Grund, den Nachtelf zu wecken. Er muss schlafen. Gegen den Drachen wird er wichtiger sein als dieser alte Kämpfer.«
    Krasus sah den Orc an. »Ein alter Kämpfer, der zwanzig junge wert ist.«
    Der Krieger wirkte erfreut über das Kompliment, sagte jedoch: »Die Tage des Ruhmes sind vorbei für diesen Krieger. Es wird keine weiteren Geschichten über Broxigar, die rote Axt, geben.«
    »Ich lebe bereits länger als du, Brox. Ich weiß deshalb, wovon ich spreche. Es stecken noch viele ruhmreiche Taten und glorreiche Schlachten in dir. Es wird neue Geschichten über Broxigar, die rote Axt, geben, und wenn ich sie selbst erzählen muss.«
    Die Wangen des Orcs verdunkelten sich, und er neigte seinen Kopf. »Deine Worte ehren mich, weiser Meister.«
    Brox und Malfurion wussten beide, wer Krasus in Wirklichkeit war. Es hatte den Drachen überrascht, dass der Krieger die Wahrheit schon lange vorher erkannt hatte. Er war in den schamanischen Traditionen der Orcs ausgebildet worden und hatte die große Macht und das hohe Alter seines Begleiters gespürt. Dann hatte er gesehen, wie Krasus mit Drachen umging und daraus die richtige Schlussfolgerung gezogen. Er verstand zwar nicht, wieso Krasus und Korialstrasz ein und die selbe Person waren, doch diese Tatsache nahm er einfach hin.
    »Und der weise Meister«, antwortete Krasus, »besteht darauf, dass du dich ausruhst. Ich werde Malfurions Restwache und meine eigene übernehmen.«
    »Es wäre besser, wenn du …«
    Krasus starrte den Orc an. »Ich versichere dir, dass meine Ausdauer weit größer als die deine ist. Ich benötige nicht mehr Schlaf.«
    Brox erkannte, dass er diese Diskussion nicht gewinnen würde und erhob sich grunzend. Doch Krasus, der an ihm vorbei blickte, versteifte sich

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