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WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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der beißende Rauch, der aus der brennenden Landschaft aufstieg oder der süßliche Verwesungsgeruch der Leichen, die zu Hunderten herumlagen.
    Den Nachtelfen war es gelungen, den letzten Angriff der Brennenden Legion abzuwehren, aber sie hatten erneut an Boden verloren. Lord Desdel Stareye bezeichnete es als Sammelmanöver, mit dem die Armee sich auf die Schwächen der Legion vorbereiten sollte, aber Malfurion Stormrage und seine Freunde kannten die Wahrheit. Stareye war ein Adliger, der keine Ahnung von Strategie hatte und sich nur mit gleich gesinnten Freunden umgab.
    Nach Lord Ravencrests Ermordung gab es niemanden mehr, der es wagte, sich dem dünnen einflussreichen Aristokraten zu widersetzen. Neben Ravencrest gab es nur wenige Adlige, die sich in der Kriegskunst auskannten. Hinzu kam, dass der tote Kommandant der Letzte seiner Linie gewesen war und niemand aus seinem Hause die Nachfolge antreten konnte. Stareye besaß zwar den nötigen Ehrgeiz, aber seine Unfähigkeit würde dafür sorgen, dass er und sein Volk untergingen, wenn niemand etwas unternahm.
    Doch Malfurions Gedanken drehten sich nicht um die stark gefährdete Zukunft der Armee. Eine dringendere Angelegenheit ließ seinen Blick immer wieder in Richtung der entfernten Stadt Zin-Azshari gleiten, die einst die Hauptstadt des Reiches der Nachtelfen gewesen war. Noch im Morgengrauen, als das erste Licht des Tages den Horizont rot färbte, dachte er nur an sein Versagen.
    Die ganze Zeit über beschäftigte er sich nur damit, dass er die beiden Menschen verloren hatte, die ihm am meisten bedeuteten: die wunderschöne Tyrande und seinen Zwillingsbruder Illidan.
    Nachtelfen alterten sehr langsam, aber der junge Malfurion wirkte bedeutend älter, als seine wenigen Dekaden es hätten vermuten lassen. Er war immer noch so groß wie die meisten Angehörigen seines Volkes – etwas über zwei Meter – und ebenso schlank und dunkel wie sie. Seine geschlitzten silbernen Augen – Augen ohne Pupillen – offenbarten jedoch einen Grad an Reife und Verbitterung, die man bei den meisten Nachtelfen vergeblich suchte. Malfurions Gesichtszüge hatten etwas Wölfisches, das man sonst nur bei seinem Bruder fand.
    Bemerkenswert war auch sein schulterlanges dunkelgrünes Haar, das sich stark von dem mitternachtsblauen seines Zwillings unterschied. Die Blicke der Leute richteten sich häufig auf seinen Schopf, wenn sie nicht gerade die schlichte Kleidung betrachteten, die er bevorzugte. Malfurion studierte die druidischen Künste und hatte nichts übrig für die farbenprächtigen, glitzernden Gewänder, die bei seinem Volk als normal galten. Statt dessen kleidete er sich mit einem einfachen Stoffhemd, einer Lederweste und Lederhose sowie kniehohen Stiefeln, die ebenfalls aus Leder bestanden. Die extravagante Kleidung seines Volkes war ein Hinweis auf dessen ausufernden Lebensstil gewesen und auf seine angeborene Arroganz. Beides widerstrebte Malfurions Charakter.
    Und nun waren die meisten Nachtelfen, abgesehen von Lord Stareye und seinem Tross, zu heimatlosen Flüchtlingen geworden, ihre Kleidung schmutzig und blutbefleckt. Und sie blickten auch nicht mehr auf den ungewöhnlichen Druidenschüler herab, sondern betrachteten ihn mit verzweifelter Hoffnung. Die meisten wussten, dass sie ihr Leben seinen Taten verdankten.
    Doch wohin würden ihn diese Taten führen? Bisher zumindest nicht zum Erfolg. Schlimmer und verstörender war jedoch, dass der Einsatz natürlicher Mächte begonnen hatte, Malfurion körperlich zu verändern.
    Er strich sich über die Stirn. Zwei kleine Erhebungen verbargen sich unter seinem Haaransatz. Einige Tage zuvor hatte er sie bemerkt, und mittlerweile waren sie doppelt so groß geworden. Diese beiden winzigen Hörner ängstigten Malfurion, denn sie erinnerten ihn an einen Satyr. Und das wiederum gemahnte ihn an den königlichen Berater Xavius, der von den Toten zurückgekehrt war. Malfurion hatte ihn zwar endgültig besiegt, doch Xavius war es zuvor gelungen, Tyrande der Brennenden Legion auszuliefern.
    »Du musst aufhören, an sie zu denken«, drängte jemand hinter ihm.
    Malfurion sah seinen Begleiter ohne jede Überraschung an. Die meisten Nachtelfen hätten ihn allerdings angestarrt, denn es gab in ganz Kalimdor kein Wesen wie Rhonin.
    Er trug eine dunkelblaue Robe und darunter ein Hemd und eine Hose in der gleichen Farbe. Trotz seiner Stiefel war er einen Kopf kleiner als Malfurion. Doch weder seine Größe noch seine Kleidung lösten erhobene

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