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WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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der faltigen Stirn lagen zwei gebogene Hörner, deren Spitzen über die Schnauze hinweg nach vorne zeigten.
    Ein Taure.
    »Das ist …«, begann Rhonin.
    »Wisse, dass Huln Highmountain vor dir steht, Nachtelf«, knurrte das stierköpfige Wesen. »Huln vom Speer des Adlers.« Er hob seine Waffe, dessen Ende wie der Schnabel eines Greifvogels geformt war. Von der Metallspitze bis zum stumpfen Ende war der Speer eng mit Leder ummantelt worden, auf dem man die Zeichen von Hulns Volk sah. Malfurion wusste ein paar Dinge über die Tauren und erkannte daher, dass die Zeichen die Geschichte der Waffe beschrieben, von ihrer Herstellung bis hin zu den epischen Heldentaten ihrer Besitzer.
    »Huln, der für alle versammelten Stämme spricht«, sagte der Stier. Sein knappes Nicken unterstrich seine Worte. In dem Fell unter seinem Kinn hingen mehr als zwei Dutzend Perlen. Jede stand für einen in der Schlacht getöteten Feind.
    Die breite muskulöse Gestalt, die bis zum Unterarm des Tauren reichte, schnaubte. Seine Gesichtszüge ließen ihn wie einen Verwandten Rhonins wirken. Damit endeten die Ähnlichkeiten jedoch. Sein Körper wirkte eher, als habe jemand einen Kriegshammer genommen und die bärtige Gestalt zurecht gestutzt.
    Bemerkenswert war vor allem, dass das Wesen aus Stein bestand, nicht aus Fleisch.
    Seine raue Haut schien aus grauem Granit geformt zu sein, seine kleinen Augen waren blitzende Diamanten. Der Bart bestand aus feinen Mineralienfäden, die aussahen, als sei das Wesen bereits ergraut.
    Der Zwerg – denn um einen solchen handelte es sich – griff in eine seiner zahlreichen Gürteltaschen und zog eine Tonpfeife samt Zubehör heraus. Während er die Pfeife entzündete, wurde sein faltiges Gesicht, vor allem die große runde Nase, von der Flamme erhellt. Ob die grauen Strähnen in seinem Bart wirklich etwas mit seinem Alter zu tun hatten, ließ sich nicht erkennen. Der Zwerg bestand zwar aus Stein, trug jedoch eine Robe mit Kapuze, flache Stiefel, Hemd und Hose. Er wirkte wie ein Bergmann. Auf seinem Rücken hing eine scharf geschliffene Axt, fast so groß wie er selbst.
    »Dungard Ironcutter, ich spreche für die Clans der Irdenen«, sagte er. Zwerge machten nicht viele Worte.
    Die Irdenen. Malfurion merkte sich den Begriff. »Zwerg« war ein abfälliger Nachtelfenbegriff.
    Ein bärenartiges Wesen, das hinter Dungard stand, knurrte.
    Weder der Zwerg, noch der Taure achteten darauf. Nur Malfurion tat instinktiv einen Schritt zurück.
    Das Wesen trat vor. Es sah aus wie ein Bär, bewegte sich jedoch wie ein Mann. Es erinnerte Malfurion ein wenig an die Zwillingsgötter Ursoc und Ursol, doch es handelte sich eindeutig um ein primitives Geschöpf. Es trug einen verblichenen braunen Lendenschurz und eine Halskette, die aus Klauen bestand. Der dreizehige Bär hob einen Arm und zeigte die Keule, die er in einer Pranke hielt. Die andere Klaue war zur Faust geballt.
    Das Wesen knurrte erneut. Sein Tonfall war ein wenig anders als beim ersten Mal.
    »Der Furbolg Unng Ak sagt, dass er für die Rudel spricht«, übersetzte Rhonin bereitwillig.
    Hinter Unng Ak standen noch weitere Wesen, doch sie blieben in den Schatten. Malfurion betrachtete die ungewöhnliche Versammlung, dann sah er Rhonin beeindruckt an. »Hast du alle überzeugt, hierher zu kommen?«
    »Brox und ich haben geholfen, doch hauptsächlich ist es Krasus' Werk.«
    Malfurion ließ den Blick über die Anwesenden gleiten, konnte Rhonins Mentor jedoch nicht entdecken. Allerdings sah der große Zauberer in seinen grauen Roben fast wie ein Nachtelf aus, jedenfalls weitaus mehr als Brox, der gedrungene, grünhäutige Krieger, der sich als Orc bezeichnete. Krasus wirkte zwar wie ein Nachtelf, aber wie einer, der schon längst gestorben war, denn seine Haut war sehr blass und sein Haar silbrig weiß. Seine Gesichtszüge hatten etwas von einem Falken. Seine Augen wirkten ein wenig wie die von Rhonin, waren jedoch schmaler. In ihren dunklen Pupillen leuchtete uralte Weisheit.
    Die Weisheit eines Wesens, das in Wirklichkeit ein Drache war.
    Eine Gestalt marschierte auf sie zu. Es war nicht Krasus, sondern Brox. Der Orc wirkte erschöpft, aber gleichzeitig so entschlossen wie immer. Brox war ein Krieger, der ein Leben voller Schlachten überstanden hatte. Der Körper des Stoßzahn bewehrten Orcs war voller Narben. Er war ebenso muskulös wie der Taure. Lord Stareye hielt Brox für ein Tier, das nicht besser als Huln oder ein Furbolg war. Doch respektierten alle die

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