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WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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mehr an.«
    Der Goblin schien ihn gehört zu haben, denn er beugte sich plötzlich vor. Malfurion sah Krasus an, glaubte im ersten Moment, der Magier habe den Anblick nicht mehr ertragen und den Goblin dem Tod zurückgegeben. Doch der nachdenkliche Gesichtsausdruck seines Gegenübers wies auf etwas anderes hin.
    »Sieh hin …«, murmelte Krasus.
    Der tote Goblin berührte einen Stein, der am Fuß des Berges lag. Der Stein wies keine Besonderheiten auf, wirkte wie einer von vielen, die irgendwann einmal den Berg herabgerutscht waren.
    Doch als die Kreatur ihn ein wenig nach rechts zog, wurde die gesamte Felswand durchsichtig, und mehr als die Hälfte verschwand.
    Brox grunzte. Krasus nickte.
    »Sehr listig«, sagte er. »Seht, wo einst Stein war, liegt jetzt ein schmaler Stollen, der in den Berg führt.«
    Sie folgten ihrem makabren Weggefährten einige Minuten lang, dann ließ ihn Krasus anhalten.
    »Hört ihr das?«
    Weit entfernt hallten hohe Goblin-Stimmen und metallisches Hämmern durch die Gänge.
    Der Druide versteifte sich. »Wir sind da.«
    »Dann können wir diese Obszönität endlich beenden.« Krasus machte eine Handbewegung, und der Goblin drehte sich um. Die Kreatur kroch über einen Felsen hinweg und verschwand. Einen Moment später machte der Drachenmagier eine schneidende Geste. »Man wird ihn finden … aber erst, wenn wir weg sind.«
    Krasus wollte losgehen, aber Malfurion ergriff seinen Arm. »Warte«, flüsterte der Druide. »Du kannst dort nicht hinein.«
    Die Überraschung, die er auf dem Gesicht des Magiers sah, war ein seltener Anblick. Krasus schaute ihn forschend an. »Aus welchem Grund sagst du das so spät?«
    »Weil es mir eben erst eingefallen ist. Krasus, dich wird er doch am einfachsten erkennen. Du gehörst zu seiner Art. Er wartet doch nur darauf, dass die Drachen versuchen, ihm die Dämonenseele zu stehlen.«
    »Ja, aber meine Art lässt sich am meisten durch die Scheibe beeinflussen, also würden wir uns wahrscheinlich von ihr fernhalten. Außerdem habe ich mich gut abgeschirmt.«
    Malfurion nickte und fuhr fort. »Und dein Volk hat am meisten zu verlieren, wenn die Scheibe in seinem Besitz verbleibt. Es würde zu den Drachen passen, wenn sie es wenigstens versuchen würden … und davon geht sicherlich auch der Erdwächter aus. Er wird sich auf Drachenmagie vorbereitet haben, vor allem auf solche Schilde.«
    »Und er ist ein Aspekt …« Der hagere Magier presste die Lippen zusammen. Malfurion rechnete damit, dass Krasus ihm zweifelsfrei darlegen würde, wo die Fehler in dieser Argumentation lagen, aber nach langem Schweigen antwortete er: »Du hast Recht. Wir würden es versuchen, und damit rechnet er auch. Ich kenne ihn gut. Darüber hätte ich schon früher nachdenken sollen, aber ich habe diesen Gedanken wohl verdrängt. Ich habe das Glück gehabt, mich ihm bis hierher nähern zu können, doch sein Nest wird sicherlich gegen Drachen gesichert sein.«
    »Das denke ich auch.«
    »Was aber nicht bedeutet, dass es für dich und Brox einfach werden wird«, mahnte Krasus. »Euer Vorteil ist, dass er nicht glaubt, dass zwei Angehörige der niederen Völker es wagen würden, in sein Reich einzudringen. Vielleicht könnt ihr euch deshalb an ihm vorbei schleichen. Vielleicht.«
    »Brox sollte bei dir bleiben.«
    »Nein, die Fähigkeiten des Orcs werden dir gelegener kommen. Euch stehen viele körperliche Gefahren bevor, unter anderem auch die zahlreichen Goblins, die in diesen Höhlen hausen. Du musst dich auf die Suche nach der Dämonenseele konzentrieren. Ich werde dir mit aller Kraft beistehen, aber du brauchst jemanden, der dir den Rücken freihält.«
    »Niemand wird ihm ein Haar krümmen«, brummte Brox. Er hob die Axt und grinste. »Schreibst du ein gutes Lied über mich, weiser Mann?«
    Krasus lächelte. »Ich werde mit der Komposition beginnen, sobald wir diesen Ort verlassen haben.«
    Malfurion fiel kein weiteres Argument für einen Alleingang ein, deshalb akzeptierte er die Begleitung des Orcs. Der Nachtelf war sogar froh darüber. Brox war ein so erfahrener und guter Kämpfer, dass seine Angst vor dem Weg ins Drachennest ein wenig schwand.
    Ein wenig.
    Malfurion wusste, dass es keine andere Möglichkeit gab, und er glaubte auch, dass er diese Chance am ehesten nutzen würde. Das war keine Arroganz, sondern lediglich die Erkenntnis, dass seine lange Ausbildung ihn am besten auf diesen Tag vorbereitet hatte.
    Sie beschlossen, dass Brox so lange vorausgehen würde, bis

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