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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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zurück getan hatte, und zwang sich dort stehen zu bleiben, wo er war.
    Anub'arak kam näher, bis er direkt vor ihm stehen blieb. Er blickte den Prinzen gleichzeitig aus mehreren Augen an, ein schreckliches Wesen. »Danke für die Hilfe, oh Mächtiger.«
    Die Kreatur neigte den Kopf, die Mandibeln klackten leise, als sie in einem tiefen, düsteren Tonfall sprach, der bei Arthas Unbehagen auslöste. »Der Lichkönig hat mich geschickt, um dir zu helfen, Todesritter. Ich bin Anub'arak, der uralte König von Azjol-Nerub. Wo ist der andere?« Er stellte sich auf die Hinterbeine und sah sich um.
    »Welcher andere?«
    »Kel'Thuzad«, zischte Anub'arak wieder mit seufzender, nachhallender Stimme. Er beugte sich herab und fixierte Arthas mit seinem vieläugigen Blick. »Ich kenne ihn. Ich hieß ihn willkommen, als er sich
dem
Lichkönig
anschloss, so wie ich Euch jetzt
willkommen heiße.«
    Arthas fragte sich, ob Kel'Thuzad sich bei seiner ersten Begegnung mit diesem untoten, insektoiden König eines alten Volkes auch so unwohl gefühlt hatte. Sicherlich hatte er das, beruhigte Arthas sich selbst. Jeder würde so empfinden.
    »Euer Volk war eine willkommene Stärkung unserer Reihen, als wir diese Elfen das erste Mal angriffen«, sagte er und blickte auf die gefallenen Sin'dorei. Er war sehr froh, dass Anub'araks »Volk« auf seiner Seite stand. »Und ich heiße Eure Hilfe erneut willkommen. Doch wir haben wenig Zeit für Höflichkeiten. Wenn der Lichkönig Euch geschickt hat, dann wisst Ihr auch, dass er in Gefahr ist. Wir müssen so schnell wie möglich die Eiskrone erreichen.«
    »So ist es«, zischte Anub'arak. Er drehte den furchterregenden Kopf ruckartig herum und streckte seine beiden Vorderbeine aus. »Ich werde den Rest meines Volkes sammeln und gemeinsam werden wir unseren Herrn beschützen.«
    Die riesige Kreatur entfernte sich gebieterisch und rief ihre gehorsamen Untertanen, die eifrig zu ihr eilten. Arthas unterdrückte ein Schaudern und tippte mit der Fußspitze einen der Leichname der gefallenen Elfen an. Er war zerfetzt worden und zu stark verletzt, um noch von Nutzen zu sein. »Diese Elfen sind erbärmlich. Es ist kein Wunder, dass wir ihre Heimat so leicht vernichten konnten.«
    »Eine Schande, dass ich nicht dort war, um Euch aufzuhalten. Es ist lange her, Arthas.«
    Die Stimme klang so musisch, sanft, kultiviert... und war dennoch so sehr von Hass durchdrungen. Arthas wandte sich um, erkannte sie und war gleichermaßen erschreckt wie erfreut,
ihn
hier anzutreffen. Die Wege des Schicksals waren tatsächlich unergründlich.
    »Prinz Kael'thas«, sagte er grimmig. Der Elf stand nur ein paar Meter von ihm entfernt, das Schimmern des Teleportzaubers verschwand gerade erst. Er schien alterslos zu sein und wirkte noch genauso, wie Arthas ihn in Erinnerung hatte. Nein, das stimmte nicht ganz. Die blauen Augen glommen vor unterdrückter Wut. Es war nicht die heiße Wut, die er beim letzten Mal erlebt hatte, als sie aufeinandergetroffen waren, sondern kalter, tief sitzender Zorn. Er trug nicht mehr die violetten und blauen Roben der Kinn Tor, sondern das traditionelle Rot seines Volkes.
    »Arthas Menethil.«
    Der Elf benutzte Arthas' Titel nicht, offenbar, um ihn zu demütigen. Doch Arthas ließ sich davon nicht beeindrucken. Er wusste gut genug, wer er war, und bald würde dieses hübsche Prinzchen es auch wissen.
    »Ich würde allein beim Gedanken an Euren Namen ausspucken. Doch Ihr seid selbst das nicht wert.«
    »Ah, Kael«, sagte Arthas lächelnd. »Selbst Eure Beleidigungen sind unnötig kompliziert. Schön, dass Ihr Euch nicht geändert habt – so uneffektiv wie immer. Das bringt mich zu einer Frage: Warum wart Ihr eigentlich nicht in Quel'Thalas? Hat es Euch gereicht, dass andere für Euch starben, während Ihr sicher und geborgen in Eurer violetten Zitadelle gesessen habt? Ich glaube, das tut Ihr jetzt nicht mehr.«
    Kael'thas presste die Lippen aufeinander, seine Augen zogen sich zusammen. »So viel will ich Euch sagen. Ich hätte dort sein sollen. Doch ich habe stattdessen versucht, den Menschen dabei zu helfen, die Geißel zu bekämpfen – die Geißel, die Ihr auf Euer eigenes Volk gehetzt habt. Ihr mögt Euch um Eure Untertanen nicht sorgen, doch ich sorge mich um meine. Ich habe viel zu viel dabei verloren, als ich den Menschen half. Ich stehe jetzt nur noch für die Elfen. Für die Sin'dorei – die Kinder des Blutes. Ihr werdet dafür bezahlen, Arthas. Ihr werdet teuer bezahlen für das, was Ihr

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