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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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hatte Anduins Argumenten Gewicht verliehen, und das aus gutem Grund. Die Magier der Kirin Tor mischten sich nicht leichtfertig in die Politik ein.
    Genauso wenig machten sie politische Manöver oder nahmen Einladungen von Königen an, nur um deren Gastfreundschaft zu genießen. Nur weil er Jaina begleitete, die hier lernen wollte, erhielt Arthas und sein Gefolge Zutritt. Dalaran war wunderschön, noch herrlicher als die Hauptstadt. Alles erschien fast unmöglich sauber und hell, wie es sich für eine Stadt gehörte, die derart stark von Magie durchdrungen war. Es gab mehrere anmutige Türme, die sich in den Himmel streckten und deren Sockel aus weißem Stein bestand. Die Spitzen waren violett, von Gold umrahmt. Um einige tanzten förmlich leuchtende, schwebende Steine. Andere hatten Fenster aus Buntglas, die das Sonnenlicht einfingen. Gärten blühten, der Geruch von wilden, fantastischen Blumen erzeugte ein Aroma, das auf Arthas beinahe betäubend wirkte. Oder vielleicht war es auch die Magie in der Luft, die dieses Gefühl erzeugte.
    Er fühlte sich sehr gewöhnlich und schäbig, als sie in die Stadt ritten, und fast wünschte er sich, sie hätten die letzte Nacht nicht draußen verbracht. Wenn sie in Mühlenbern übernachtet hätten, wäre vielleicht ein Bad möglich gewesen. Doch dann hätten er und Jaina keine Möglichkeit gehabt, sich an das Internierungslager heranzuschleichen.
    Er blickte zu seiner Begleiterin. Ihre blauen Augen standen weit offen vor Ehrfurcht und Aufgeregtheit, ihre Lippen öffneten sich leicht. Sie wandte sich Arthas zu und lächelte ihn an.
    »Habe ich nicht Glück, dass ich hier lernen darf?«
    »Sicherlich«, sagte er und lächelte sie an. Sie nahm es auf wie ein Verdurstender Wasser nach einer Woche Fußmarsch durch die Wüste. Dennoch fühlte er sich hier weniger zu Hause. Im Gegensatz zu Jaina hatte er eindeutig keine besonders ausgeprägte Neigung zum Wirken von Magie.
    »Mir wurde gesagt, dass Außenstehende normalerweise nicht willkommen sind«, sagte sie. »Ich meine, das ist eine Schande. Es wäre schön, dich wiederzusehen.«
    Sie errötete, und einen Augenblick lang vergaß Arthas die beeindruckende Stadt und wusste tief in seinem Innern, dass auch er es schön finden würde, Lady Jaina Prachtmeer wiederzusehen.
    Sehr schön sogar.
     
     
    »Noch mal, kleines Gnomenmädchen! Ich ziehe dich an den Zöpfen... Uuuf!«
    Der Schild erwischte den spottenden Zwerg im behelmten Gesicht und er taumelte tatsächlich ein, zwei Schritte zurück. Arthas schlug mit dem Schwert zu und lächelte unter seinem eigenen Helm. Doch dann flog er plötzlich durch die Luft und landete hart auf dem Rücken. Vor ihm tauchte ein Kopf mit einem langen Bart auf und er konnte kaum rechtzeitig die Klinge erheben, um den Schlag abzuwehren. Mit einem Grunzen zog er die Beine an die Brust, trat dann fest zu und erwischte Muradin am Bauch. Dieses Mal flog der Zwerg förmlich zurück. Arthas ließ die Beine sinken und stand in einer einzigen geschmeidigen Bewegung auf, griff seinen Lehrer an, der immer noch auf dem Boden lag, und sandte Schlag auf Schlag, bis Muradin die Worte sprach, von denen Arthas nie geglaubt hätte, sie zu hören.
    »Ich gebe auf!«
    Arthas musste sich anstrengen, um den Schlag nicht auszuführen, wobei er das Gleichgewicht verlor und stolperte.
    Muradin lag reglos da, nur seine Brust hob und senkte sich.
    Angst erfasste Arthas' Herz. »Muradin? Muradin!«
    Ein herzhaftes Lachen klang aus dem dicken Bronzebart. »Sehr gut, Junge, wirklich sehr gut!« Er kämpfte sich auf die Beine und Arthas reichte ihm die Hand. Muradin drückte sie glücklich. »So, also habt Ihr doch aufgepasst, als ich Euch meinen Spezialtrick verriet.«
    Erleichtert und zufrieden lächelte Arthas. Einiges von dem, was Muradin ihn gelehrt hatte, würde in der Ausbildung zum Paladin wiederholt, verfeinert und verbessert werden. Doch andere Dinge... nun, er glaubte nicht, dass Uther, der Lichtbringer, sich zu festen Tritten in den Bauch herabließ oder die Effektivität einer zerbrochenen Weinflasche kannte. Es gab eben Kämpfen und
Kämpfen,
und Muradin Bronzebart schien bestrebt zu sein, Arthas Menethil alle Aspekte davon beizubringen.
    Arthas war jetzt vierzehn Jahre alt und übte mit Muradin mehrere Male pro Woche, außer wenn der Zwerg auf diplomatischer Mission unterwegs war. Zuerst war die Ausbildung so verlaufen, wie beide Parteien gedacht hatten – schlecht. Arthas war aus dem ersten Dutzend Lehrstunden mit

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