Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
Beulen, blutig und hinkend herausgekommen. Er hatte stur jede Hilfe zur Heilung abgelehnt und bestand darauf, dass der Schmerz mit zur Ausbildung gehöre. Muradin hatte das befürwortet und Arthas noch härter rangenommen. Arthas beschwerte sich nie, nicht einmal, wenn er es wollte, nicht einmal, wenn Muradin ihn beschimpfte oder die Angriffe verstärkte, nachdem Arthas zu müde war, um auch nur den Schild zu halten.
    Und für die störrische Weigerung, zu jammern oder aufzugeben, wurde er doppelt belohnt: Er lernte, lernte schnell, und er gewann den Respekt von Muradin Bronzebart.
    »Oh ja, Sire, ich habe aufgepasst«, lachte Arthas.
    »Guter Junge, guter Junge.« Muradin griff nach oben, um ihm auf die Schulter zu klopfen. »Jetzt ist es genug. Ihr habt heute einige Prügel eingesteckt, Ihr verdient ein wenig Ruhe.«
    Seine Augen blitzten, als er das sagte, und Arthas nickte, als würde er zustimmen. Heute hatte Muradin Prügel eingesteckt. Und er schien genauso glücklich darüber zu sein wie Arthas. Das Herz des Prinzen füllte sich plötzlich mit Zuneigung für den Zwerg. Obwohl er ein strenger Lehrmeister war, war Muradin jemand, den Arthas schrecklich gern hatte.
    Er pfiff, als er sich den königlichen Gemächern näherte, doch ein plötzlicher Wutausbruch ließ ihn abrupt stehen bleiben.
    »Nein, Vater! Das werde ich nicht!«
    »Calia, ich habe genug von dieser Unterredung. Du hast in dieser Sache nichts zu melden.«
    »Papa, bitte, nicht!«
    Arthas kam ein wenig näher an Calias Kammer heran. Die Tür war nur angelehnt und er hörte besorgt zu. Terenas redete mit Calia. Was in aller Welt wollte er von ihr, dass sie ihn derart anbettelte und sogar den väterlichen Kosenamen verwendete, den sie beide sich abgewöhnt hatten, seit sie erwachsen wurden?
    Calia schluchzte. Arthas konnte es nicht mehr ertragen. Er öffnete die Tür. »Entschuldigung, doch ich konnte es nicht überhören... Was ist los?«
    Terenas' Handlungen hatten in letzter Zeit oft merkwürdig gewirkt. Und jetzt war er auf seine sechzehnjährige Tochter wütend.
    »Das geht dich nichts an, Arthas«, polterte er. »Ich habe Calia erklärt, was ich von ihr verlange. Sie wird mir gehorchen.«
    Calia brach schluchzend auf dem Bett zusammen. Arthas blickte erstaunt von seinem Vater zu seiner Schwester. Terenas murmelte etwas und stürmte hinaus. Arthas blickte zu Calia, dann folgte er seinem Vater.
    »Vater, bitte, was ist denn los?«
    »Frag nicht mich. Calias Pflicht ist es, ihrem Vater zu gehorchen.« Terenas schritt durch eine Tür in den Empfangsraum.
    Arthas sah Lord Daval Prestor, einen jungen Adeligen, von dem Terenas eine hohe Meinung hatte, zusammen mit zwei Magiern aus Dalaran, die er nicht kannte.
    »Geh zurück zu deiner Schwester, Arthas, und versuche sie zu beruhigen. Ich bin so schnell ich kann bei euch, ich verspreche es.«
    Mit einem letzten Blick auf die drei Besucher nickte Arthas und kehrte zurück in Calias Kammer.
    Seine ältere Schwester hatte sich nicht von der Stelle bewegt, obwohl ihr Schluchzen leiser geworden war. Völlig hilflos hockte sich Arthas einfach neben sie aufs Bett und fühlte sich schlecht.
    Calia setzte sich auf, ihr Gesicht war nass. »Es tut mir leid, d-dass du das mit ansehen musstest, Arthas, doch v-vielleicht ist es so das Beste.«
    »Was will Vater denn von dir?«
    »Er will, dass ich gegen meinen Willen heirate.«
    Arthas blinzelte. »Calia, du bist erst sechzehn, du bist nicht mal
alt
genug, um zu heiraten.«
    Sie griff nach einem Taschentuch und tupfte sich damit die geschwollenen Augen. »Das habe ich auch gesagt. Doch Vater meint, das sei egal. Wir machen die Verlobung offiziell und an meinem Geburtstag heirate ich Lord Prestor.«
    Arthas' meergrüne Augen weiteten sich, als er begriff. Deshalb also war Lord Prestor hier...
    »Nun«, begann er ungeschickt, »er hat sehr gute Beziehungen und... ich glaube, er sieht gut aus. Das sagt jeder. Immerhin ist er kein alter Mann.«
    »Du verstehst nicht, Arthas. Mir ist es egal, wie gut seine Verbindungen sind oder wie schön oder auch nett er ist. Es geht darum, dass ich gar keine Wahl habe. Ich bin... ich bin wie ein Pferd. Mich wegzugeben, passt Vater einfach in den Kram – um ein politisches Geschäft zu machen.«
    »Du... du liebst Prestor nicht?«
    »Ihn lieben?« Ihre geröteten Augen verengten sich vor Wut. »Ich kenne ihn doch kaum! Er hat doch nie auch nur das Geringste... ach, was soll das denn? Ich weiß, dass es gängige Praxis unter Königen

Weitere Kostenlose Bücher