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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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kräftig gebauter rothaariger Mann das Signal mit einer anderen Fahne.
    Thrall wandte sich dem Tor zu und umfasste die schwere Kriegsaxt, die in dieser Runde seine Waffe war.
    Die Wachen begannen damit, das Tor anzuheben. Doch noch bevor es ganz geöffnet war, stürmte ein Bär vor, der genauso groß war wie Invincible. Seine Nackenhaare waren gesträubt und er schoss genau auf Thrall zu, als wäre er aus einer Kanone abgefeuert worden. Sein Knurren war selbst über das Brüllen der Menge zu hören.
    Thrall blieb ungerührt stehen, trat erst im letzten Moment zur Seite und schlug mit der gewaltigen Axt zu, als würde sie nichts wiegen. Sie riss eine große Wunde in die Flanke des Bären. Das Tier brüllte vor Schmerzen, wirbelte herum und verspritzte Blut. Erneut blieb der Orc stehen, lauerte auf den Ballen seiner Füße, bis er sich mit einer Geschwindigkeit bewegte, die seine Größe Lügen strafte. Er traf den Bären frontal, verhöhnte ihn mit seiner gutturalen Stimme, die perfekt die Umgangssprache beherrschte, und schlug mit der Axt zu. Der Kopf des Bären wurde fast abgetrennt, doch er lief noch ein paar Augenblicke weiter, bevor er als zuckendes Bündel zusammenbrach.
    Thrall warf den Kopf zurück und brüllte seinen Sieg hinaus. Die Menge raste. Arthas verfolgte alles sprachlos.
    Soweit er es beurteilen konnte, hatte der Orc nicht einen Kratzer abbekommen. Der brutale Krieger war nicht einmal außer Atem.
    »Das war nur die Eröffnung«, sagte Schwarzmoor und lächelte angesichts Arthas' Reaktion. »Als Nächstes werden ihn drei Menschen angreifen. Er ist zudem dadurch eingeschränkt, dass er sie nicht töten darf, sondern nur besiegen. Das wird eher ein taktischer Kampf als eine rohe Metzelei. Doch ich bin stolz, dass ich erleben konnte, wie er einen Bären mit einem Schlag enthauptete.«
    Drei menschliche Gladiatoren, allesamt große, muskelbepackte Männer, kamen in die Arena und grüßten ihren Gegner und die Zuschauer. Arthas bemerkte, wie Thrall sie abschätzte, und fragte sich, ob es wirklich eine schlaue Idee von Schwarzmoor war, ihn zu so einem herausragenden Kämpfer auszubilden. Wenn Thrall jemals floh, konnte er diese Fähigkeiten anderen Orcs vermitteln. Es war möglich, trotz der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Wenn Orgrim Schicksalshammer aus der Unterstadt entkommen war, die mitten im Herzen des Palastes lag, dann konnte Thrall auch aus Durnholde fliehen.
     
     
    Der Staatsbesuch dauerte fünf Tage. Eines späten Abends kam Taretha Foxton und besuchte den Prinzen in seinen Privatgemächern. Es verwirrte ihn, dass seine Diener nicht auf das zaghafte Klopfen an der Tür reagierten, und er war noch erstaunter, das blonde Mädchen mit einem Tablett voller Köstlichkeiten zu sehen. Sie hatte den Blick gesenkt, doch ihr Kleid enthüllte so viel, dass er nicht sofort sprach,
    Sie machte einen Knicks. »Milord Schwarzmoor hat mich hergeschickt, um Euch etwas anzubieten«, sagte sie. Ihre Wangen waren gerötet. Arthas war verwirrt.
    »Ich... übermittle deinem Herrn meinen Dank, auch wenn ich nicht hungrig bin. Und ich frage mich, was er mit meinen Dienern gemacht hat.«
    »Sie wurden eingeladen, mit den anderen Bediensteten zu essen«, erklärte Taretha. Sie sah immer noch nicht auf.
    »Ich verstehe. Nun, das ist sehr freundlich vom Generalleutnant. Ich bin mir sicher, die Männer wissen es zu schätzen.«
    Sie bewegte sich nicht.
    »Ist noch irgendetwas, Taretha?«
    Das Rot ihrer Wangen wurde intensiver und sie hob den Blick. Sie schaute gelassen und schicksalsergeben. »Milord Schwarzmoor hat mich hiermit hergeschickt, um Euch etwas anzubieten«, wiederholte sie. »Vielleicht möchtet Ihr ja etwas davon genießen.«
    Plötzlich begriff er. Er verstand, gleichzeitig war er verlegen, irritiert und wütend. Nur mit Mühe beruhigte er sich – es war ja nicht der Fehler des Mädchens, eigentlich wurde sie missbraucht.
    »Taretha«, sagte er. »Ich nehme das Essen mit Dank an. Ich brauche sonst nichts.«
    »Euer Hoheit, ich fürchte, er besteht darauf.«
    »Sagt ihm, ich hätte gesagt, es sei in Ordnung.«
    »Sire, Ihr versteht nicht. Wenn ich zurückkomme...«
    Er blickte auf ihre Hände, die das Tablett hielten, auf das lange Haar. Arthas trat auf sie zu, schob das Haar zur Seite und runzelte die Stirn angesichts der bräunlich-blauen Male an ihren Handgelenken und am Hals.
    »Ich verstehe«, sagte er. »Dann komm herein.« Nachdem sie eingetreten war, schloss er die Tür und wandte sich ihr

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