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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Gewand, das von glänzenden Goldstickereien durchwirkt war. Sie fingen das Licht der Fackeln ein und spiegelten sich auf der Krone. Terenas beugte sich gerade vor und unterhielt sich konzentriert mit einem vor ihm stehenden Mann – einem niederen Adeligen, an dessen Namen sich Arthas im Moment nicht erinnern konnte. Seine tiefblauen Augen waren auf den Mann gerichtet.
    Wohl wissend, wessen Ankunft er verkünden würde, sah Arthas einen Moment lang einfach seinen Vater an. Wie Varian war er der Sohn eines Königs, ein Prinz von Geburt. Doch Varian hatte keinen Vater mehr und Arthas spürte, wie ihm ein Kloß im Hals steckte, als er an die Zeit dachte, wenn
dieser
Thron hier einst verwaist wäre, wenn Klagegesänge für Terenas angestimmt würden...
    Beim Licht, lass diesen Tag noch weit, weit entfernt sein.
    Vielleicht spürte Terenas den intensiven Blick seines Sohnes, denn er blickte zur Tür. Seine Augen funkelten vergnügt, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Bittsteller zu.
    Arthas räusperte sich und trat vor. »Entschuldigt die Unterbrechung, Vater, sie kommen. Ich habe sie gesehen! Sie sollten binnen einer Stunde hier sein.«
    Terenas schien ernüchtert. Er wusste, wer mit »sie« gemeint war. Dann nickte er. »Danke, mein Sohn.«
    Die versammelten Menschen sahen einander an, die meisten wussten ebenfalls, wer »sie« waren, und die Versammlung begann sich aufzulösen, als sei die Audienz vorbei.
    Terenas hob die Hand. »Nein. Das Wetter hält sich und die Straßen sind frei. Unsere Besucher sind erst da, wenn sie tatsächlich hier eintreffen, und keinen Moment früher. Bis dahin sollten wir fortfahren.« Er lächelte reumütig. »Ich vermute, dass Zusammenkünfte wie diese danach selten sein werden. Erledigen wir so viel, wie wir können, bevor das geschieht.«
    Arthas blickte seinen Vater stolz an. Deshalb liebten die Menschen Terenas so – und das war auch der Grund, warum der König normalerweise die Abenteuer seines Sohnes unter dem gemeinen Volk tolerierte. Terenas war sein Volk wirklich wichtig, und seinem Sohn hatte er dieses Gefühl anerzogen.
    »Soll ich vorausreiten, um sie zu empfangen, Vater?«
    Terenas sah seinen Sohn einen Augenblick lang prüfend an, dann schüttelte er den blonden Kopf. »Nein. Ich glaube, es ist das Beste, wenn du bei diesem Treffen nicht mit dabei bist.«
    Arthas war wie vom Donner gerührt. Nicht daran teilnehmen? Er war schließlich neun Jahre alt! Etwas wirklich Schlimmes war einem wichtigen Verbündeten zugestoßen und ein Junge, der kaum älter war als er, hatte seinen Vater dabei verloren. Er spürte plötzliche Wut. Warum beschützte sein Vater ihn dermaßen? Warum durfte er nicht an wichtigen Besprechungen teilnehmen?
    Er unterdrückte die Antwort, die ihm auf den Lippen gelegen hätte, wenn er mit Terenas allein gewesen wäre. Es wäre nicht gut, mit seinem Vater vor all diesen Leuten zu streiten. Auch wenn Arthas wusste, dass er völlig im Recht war. Er atmete tief ein, verneigte sich und ging.
    Eine Stunde später hatte es sich Arthas Menethil auf einem der vielen Balkone bequem gemacht, die über dem Thronsaal aufragten. Er lächelte in sich hinein und zappelte aufgeregt. Er war immer noch klein genug, um sich unter den Sitzen zu verstecken, falls jemand den Balkon kontrollieren sollte. In ein oder zwei Jahren würde er das nicht mehr können.
    Aber in ein, zwei Jahren wird Vater auch einsehen, dass ich es verdiene, an solchen Sitzungen teilzunehmen, und ich muss mich gar nicht mehr verstecken.
    Der Gedanke beruhigte ihn. Er rollte seinen Umhang zusammen und benutzte ihn als Kissen, während er wartete. Der Raum wurde von den Kohlepfannen, Fackeln und den vielen Leuten beheizt. Die Wärme und das beruhigende Murmeln der Stimmen machten ihn müde und er schlief fast ein.
    »Euer Majestät.«
    Die Stimme, mächtig und wohlklingend, ließ Arthas aufwachen.
    »Ich bin Anduin Lothar, Ritter aus Sturmwind.«
    Sie waren da! Lord Anduin Lothar, der ehemalige Held von Sturmwind...
    Arthas kam unter dem Sitz hervorgekrochen und erhob sich vorsichtig. Dabei versicherte er sich, dass er von dem blauen Vorhang verdeckt wurde, der den Balkon umgab, und spähte hinaus.
    Lothar war mit jedem Zoll ein Krieger, dachte Arthas, als er den Mann betrachtete. Groß und kräftig gebaut, trug er die schwere Rüstung mit einer Leichtigkeit, die zeigte, dass er an ihr Gewicht gewöhnt war. Obwohl er einen dichten Schnurrbart trug, war sein Schädel fast kahl. Die wenigen

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