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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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die schneebedeckten Haufen aufgeworfener Erde, wo die wunderschönen Blumen, die Vara Balnirs ganzer Stolz waren, in ein paar Monaten blühen würden. Er hörte, wie ihm Jorum und Jarim nach draußen folgten, doch er sah sich nicht um. Stattdessen erblickte er den Ritter, vollständig gekleidet in eine...
    »Rüstung!«, schnappte Arthas. »Was ist geschehen?«
    »Ich erzähle es Euch unterwegs«, sagte Uther grimmig. »Ich schicke jemanden, der Euer Pferd holt, Prinz Arthas. Steadfast ist schneller, selbst wenn er uns beide tragen muss.« Seine große Hand legte sich auf Arthas Arm und er zog den Jungen zu sich hinauf, als wöge er nichts.
    Vara war beim Geräusch des herangaloppierenden Pferdes aus dem Haus gelaufen. Sie wischte die Hände an einem Handtuch ab und hatte Mehlreste an der Nase. Ihre blauen Augen waren weit aufgerissen, sie blickte besorgt zu ihrem Ehemann hinüber. Uther nickte ihr höflich zu.
    »Wir reden später darüber«, sagte Uther. »Milady.« Er berührte seine Stirn mit der gepanzerten Hand zu einem höflichen Gruß, dann trieb er sein Pferd Steadfast an – das ebenso wie sein Reiter in voller Rüstung steckte – und das Tier preschte los.
    Uthers Arm lag wie eine Stahlfessel um Arthas Hüfte. Angst stieg in dem Jungen auf, doch er unterdrückte sie, während er gegen Uthers Arm ankämpfte. »Ich weiß, wie man reitet«, sagte er, wobei seine Gereiztheit seine Besorgnis übertünchte. »Sagt mir, was los ist.«
    »Ein Reiter ist von Süderstade gekommen. Er brachte schlechte Nachrichten. Vor ein paar Tagen sind Boote voll mit Flüchtlingen aus Sturmwind an unserer Küste gelandet«, sagte Uther. Er zog seinen Arm nicht zurück. Arthas gab den Kampf dagegen auf und reckte den Hals. Dabei lauschte er angestrengt. Seine meergrünen Augen waren aufgerissen, sein Blick hing an Uthers grimmigem Gesicht. »Sturmwind ist gefallen.«
    »Was?
Sturmwind?
Wer steckt dahinter? Was...«
    »Das werden wir in Kürze herausfinden. Die Überlebenden, darunter Prinz Varian, werden von einem der ehemaligen Helden Sturmwinds angeführt, Lord Anduin Lothar. Er, Prinz Varian und ein paar andere kommen in ein paar Tagen in die Hauptstadt. Lothar hat uns vorgewarnt, dass er beunruhigende Neuigkeiten überbringt – was offensichtlich ist, wenn Sturmwind zerstört wurde. Ich wurde ausgeschickt, um nach Euch zu suchen und Euch zurückzubringen. Ihr solltet Euch in dieser Situation Eure Zeit nicht mit dem gemeinen Volk vertreiben.«
    Gebannt drehte sich Arthas um und blickte wieder nach vorn. Seine Hände hielten Steadfasts Mähne umschlossen.
    Sturmwind! Er war noch nie dort gewesen, doch er hatte Geschichten darüber gehört. Es war ein mächtiger Ort, mit großen Steinmauern und wunderschönen Gebäuden. Er war stabil gebaut worden, um den wilden Winden standzuhalten, denen er seinen Namen verdankte. Unvorstellbar auch nur daran zu denken, dass er gefallen sein könnte. Wer oder was wäre stark genug, um solch eine Stadt einzunehmen? »Wie viele Leute waren dabei?«, fragte er, dabei hob er seine Stimme lauter an, als beabsichtigt, um über den Hufschlag gehört zu werden.
    »Das weiß ich nicht. Es sind nicht wenige, so viel steht fest. Der Bote sagte, es wären alle, die überlebt haben.«
    Die
was
überlebt hatten?
    »Und Prinz Varian?« Er hatte sein ganzes Leben lang von Varian gehört, so wie er natürlich auch alle anderen Namen der benachbarten Könige, Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen kannte. Plötzlich weiteten sich seine Augen. Uther hatte Varian erwähnt, doch nicht den Vater des Prinzen, König Liane...
    »Er wird schon bald König Varian werden. König Liane ist mit Sturmwind gefallen.«
    Diese Nachricht eines Einzelschicksals traf Arthas irgendwie härter als der Gedanke an Tausende Menschen, die plötzlich ohne Heimat waren. Arthas' eigene Familie stand sich sehr nah – er, seine Schwester Calia, seine Mutter, Königin Lianne, und natürlich König Terenas. Er hatte schon erlebt, wie lieblos einige Herrscher mit ihren Familien umgingen, und wusste, dass seine Familie bemerkenswert engen Kontakt pflegte. Die eigene Stadt verloren zu haben, die eigene Lebensart und den eigenen Vater...
    »Armer Varian«, sagte er und Tränen des Mitgefühls füllten seine Augen.
    Uther klopfte ihm auf die Schulter. »Aye«, sagte er. »Es ist ein schwarzer Tag für den Jungen.«
    Arthas schauderte mit einem Mal, was nichts mit der Kühle des Wintertages zu tun hatte. Der schöne Nachmittag mit dem blauen

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