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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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noch bis ans Ende der Zeit herumliegen, aber lasst Euch nicht narren. Euer Prinz wird im kalten Norden den Tod finden.«
    Seine unverblümten Worte ließen sie zurückweichen. »Arthas tut, was er für das Richtige hält.« Die Worte stimmten und sie wusste es. Welche Vergehen er auch begangen hatte, er war doch davon überzeugt gewesen, dass Stratholme zu vernichten, der einzig richtige Weg gewesen war.
    Der Blick des Propheten wurde sanfter. »So lobenswert das sein mag«, sagte er, »wird seine Hingabe auch sein Ende sein. Es liegt nun an Euch, junge Zauberin.«
    »Was? An mir?«
    »Antonidas hat mich nicht angehört. Terenas und Arthas ebenfalls nicht. Beide Herrscher der Menschen und der Meister der Magie haben sich dem Begreifen verweigert. Doch ich glaube, dass Ihr das vielleicht nicht tut.«
    Die Aura der Macht, die ihn umgab, war beinahe greifbar. Jaina konnte sie fast sehen, ungestüm und stark. Er trat näher an sie heran und legte eine Hand auf ihre Schulter. Sie blickte auf, schaute in seine Augen und war verwirrt.
    »Ihr müsst Eure Leute nach Westen in das alte Land Kalimdor führen. Nur dort könnt Ihr den Schatten bekämpfen und die Welt vor den Flammen schützen.«
    Als sie in diese Augen blickte, wusste Jaina, dass er recht hatte. Er beherrschte sie nicht, nichts Bezwingendes lag in diesem Blick – nur ein tiefes und überzeugtes Wissen.
    »Ich...« Sie schluckte schwer und warf einen letzten Blick auf die Schrecken, die der Mann, den sie geliebt hatte und den sie immer noch liebte, verbreitet hatte, und nickte.
    »Ich werde tun, was Ihr sagt.«
    Ich überlasse meinen Arthas dem Schicksal, das er selbst gewählt hat. Es gibt keinen anderen Weg.
    »Es wird seine Zeit dauern, sie alle zu versammeln. Bis sie mir glauben werden.«
    »Ich weiß nicht, ob Ihr noch so viel Zeit habt. So viel wurde bereits vergeudet.«
    Jaina hob ihr Kinn. »Ich kann nicht gehen, ohne es nicht wenigstens versucht zu haben. Wenn Ihr mich so gut kennen wollt, dann müsst Ihr auch das wissen.«
    Der Rabenprophet schien sich zu entspannen, lächelte sie an und drückte ihre Schulter. »Tut, was Ihr glaubt, tun zu müssen. Aber trödelt nicht zu lange. Das Stundenglas leert sich schnell und jede Verzögerung könnte tödlich sein.«
    Sie nickte, zu überwältigt, um zu sprechen. Sie musste noch mit so vielen reden – darunter Antonidas. Wenn er jemandem zuhören würde, überlegte sie, dann war sie es. Sie würde für diese Toten Partei ergreifen – sich dafür aussprechen, sich nicht nach Kalimdor zurückzuziehen, solange es hier noch lebende Menschen gab.
    Die Gestalt des Propheten verwandelte sich. Er wurde wieder der große schwarze Vogel und flog mit rauschenden Flügeln davon. Die dadurch aufgewirbelte Luft stank nicht nach Verwesung, Rauch oder Tod. Sie duftete frisch und sauber... nach einem Hauch von Hoffnung.
     
     

KAPITEL VIERZEHN
     
    Nordend hieß das Land, Dolchbucht der Ort, wo die Flotte aus Lordaeron anlegte. Das Wasser, tief und kabbelig, war von kaltem Blau-grau, der Wind wehte gnadenlos. Widerspenstige Nadelbäume überzogen die schroffen Klippen und bildeten eine natürliche Barriere, hinter der Arthas und seine Männer kampieren konnten. Ein Wasserfall stürzte die Felsen hinab, fiel in einem Schwall aus Spritzern aus großer Höhe. Dennoch war es ein angenehmerer Ort, als Arthas erwartet hatte. Zumindest für den Moment reichte er aus. Doch die Heimat eines Dämonenlords hatte er sich anders vorgestellt.
    Arthas sprang aus dem Boot und landete am Strand, er blickte sich um und nahm alles auf. Der Wind, der wie ein verlorenes Kind heulte, verwirbelte sein blondes Haar und strich mit seinen kalten Fingern hindurch. Neben ihm fröstelte einer der Schiffskapitäne, die er ohne das Einverständnis seines Vaters unter seinen Befehl gestellt hatte, und schlang die Hände um sich.
    »Dies ist ein vom Licht verlassenes Land, nicht wahr? Man kann kaum die Sonne sehen! Der heulende Wind dringt bis auf die Knochen... und Ihr zittert nicht mal.«
    Kaum überrascht, erkannte Arthas, dass der Mann recht hatte. Er spürte die Kälte – spürte, wie sie ihn durchdrang –, aber er zitterte nicht.
    »Milord, ist alles in Ordnung?«
    »Hat man sich um all meine Streitkräfte gekümmert?« Arthas ignorierte die Frage des Mannes. Sie war töricht. Natürlich war bei ihm nicht alles in Ordnung. Er war gezwungen gewesen, eine ganze Stadt abzuschlachten, um Schlimmeres zu verhindern. Jaina und Uther hatten sich beide von

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