WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs
zu tun, wie die Information über dieses Artefakt in unsere Hände gelangt ist – es fühlt sich nicht richtig an. Doch ich verspreche Euch, wir werden uns darum kümmern. Ihr sammelt ein paar Männer und ich finde diese Runenklinge.«
Arthas klopfte seinem alten Freund auf die Schulter. Das war es.
Ich werde diese verdammte Runenklinge finden und ich stoße sie durch dein schwarzes Herz, Schreckenslord. Ich werde dich für alles büßen lassen.
»Schließt die Lücke da drüben!«, rief Falric. »Davan, Feuer!« Der Knall des Mörserfeuers donnerte durch das Lager, als Arthas zu seinem Stellvertreter lief.
»Hauptmann Falric!«
Falric wandte sich zu ihm um. »Sire... wir sind umzingelt. Wir können noch eine Weile aushalten, doch dann werden sie uns niedermachen. Wir verlieren Kämpfer, sie gewinnen welche.«
»Ich weiß, Hauptmann. Muradin und ich werden Frostgram suchen.«
Falrics Augen weiteten sich vor Schrecken und Hoffnung. Arthas hatte einigen seiner vertrauenswürdigsten Männer von dem Schwert – und der vermutlich darin wohnenden Kraft – berichtet. »Wenn wir es haben, ist uns der Sieg sicher. Könnt Ihr uns etwas Zeit verschaffen?«
»Aye, Euer Hoheit.« Falric lächelte, doch er wirkte immer noch besorgt, als er sagte: »Wir halten diese untoten Bastarde auf.«
Wenig später stieß Muradin, bewaffnet mit einer Karte und einem merkwürdig leuchtenden Objekt, zu Arthas und einer Handvoll Männer. Sein Mund war wie versteinert und er wirkte unglücklich. Doch sein Körper ging aufrecht.
Falric gab das Signal und begann mit dem Ablenkungsmanöver. Die meisten der Untoten wandten sich plötzlich um und konzentrierten den Angriff auf ihn. Dabei ließen sie den hinteren Bereich des Lagers unbeachtet.
»Auf geht's« sagte Arthas grimmig.
Muradin gab brüllend die Richtung vor, während er abwechselnd auf die Karte und auf das leuchtende Objekt blickte, das erratisch zu pulsieren schien. Sie bewegten sich so schnell wie möglich durch den tiefen Schnee und blieben nur kurz stehen, um sich zu orientieren. Der Himmel verdunkelte sich, als sich die Wolken sammelten. Schnee fiel und erschwerte das Vorankommen zusätzlich.
Arthas bewegte sich mechanisch vorwärts. Der Schnee machte es unmöglich, mehr als ein paar Meter weit zu sehen. Er wusste nicht mehr, in welche Richtung sie gingen, es war ihm auch egal. Er bewegte einfach einen Fuß vor den anderen und folgte Muradins Führung. Zeit schien bedeutungslos zu werden. Vielleicht waren seit ihrem Aufbruch erst wenige Minuten vergangen, vielleicht aber auch bereits Stunden oder Tage.
Er dachte nur an Frostgram. Ihre Rettung. Arthas wusste, dass es so sein würde. Aber konnten sie das Schwert erreichen, bevor die Männer im Lager den Untoten und ihrem dämonischen Meister zum Opfer fielen? Falric hatte gesagt, dass er aushalten konnte – für eine gewisse Zeit. Wie lange noch? Zu wissen, dass Mal'Ganis hier war – bei seinem eigenen Basislager –, und nicht angreifen zu können, war...
»Dort«, sagte Muradin fast schon ehrfürchtig und wies in die Richtung. »Es ist dort drinnen.«
Arthas blieb stehen und blinzelte mit den Augen, die er zu Schlitzen gegen den treibenden Schnee verengt hatte. Die Augenwimpern waren mit Eis verkrustet.
Sie standen vor dem Eingang einer Höhle, die gleichzeitig gewöhnlich und dennoch merkwürdig im Schneegestöber des düsteren grauen Tages wirkte. Drinnen leuchtete etwas. Es war ein sanftes grünes Pulsieren, das er kaum erkennen konnte. Todmüde und halb erfroren, wie er war, packte ihn plötzlich die Erregung. Er mühte sich ab, um ein paar Worte aus dem erstarrten Mund zu pressen.
»Frostgram... und das Ende von Mal'Ganis. Das Ende der Seuche. Los!«
Ein neuer Wind schien ihn zu drängen und trug ihn vorwärts, befahl seinen Beinen zu gehorchen.
»Junge!« Muradins Stimme erklang scharf neben ihm. »Ein derart wertvoller Schatz liegt nicht einfach herum, damit ihn jemand findet. Wir müssen vorsichtig sein.«
Arthas schauderte, doch Muradin war erfahrener in diesen Dingen. Deshalb nickte er, umfasste den Hammer und ging vorsichtig weiter. Das augenblickliche Nachlassen des Windes und des Schneetreibens ermutigte ihn und sie wagten sich tiefer in das Herz der Höhle hinein. Das Leuchten, das er von draußen gesehen hatte, kam von den sanft leuchtenden türkisfarbenen Kristallen und Erzadern, die sich in den felsigen Wänden, dem Boden und der Decke befanden. Er hatte von solchen leuchtenden
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