WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs
Edelsteinen gehört und war nun dankbar für das Licht, das sie spendeten. Seine Männer konnten sich nun ausschließlich darauf konzentrieren, die Waffen zu halten, und mussten keine Fackeln führen.
Früher hätte das Leuchten seines Hammers genug Licht gespendet. Er furchte die Stirn bei dem Gedanken, dann ließ er ihn fallen. Es war egal, wo das Licht herkam, wichtig war nur, dass es vorhanden war.
In dem Moment hörten sie die Stimmen. Muradin hatte recht gehabt – sie wurden erwartet.
Die Stimmen waren tief, sie klangen hohl und kalt. Die Worte waren düster, als sie Arthas' Ohren erreichten. »Geht zurück, Sterbliche. Tod und Finsternis erwarten euch in dieser verlassenen Gruft. Ihr kommt nicht vorbei.«
Muradin blieb stehen. »Junge«, sagte er mit leiser Stimme, verstärkt durch ein, wie es an diesem Ort schien, endloses Echo, »vielleicht sollten wir darauf hören.«
»Worauf hören?«, brüllte Arthas. »Das ist doch nur ein erbärmliches letztes Aufbäumen, um mich von meinem Weg abzubringen, mein Volk zu retten. Dazu braucht man schon mehr als ein bisschen geheimnisvolles Gefasel.«
Er umfasste den Hammer und stürmte vor, lief um eine Ecke – und blieb abrupt stehen. Dabei versuchte er alles, was er sah, auf einmal aufzunehmen.
Sie hatten die Besitzer der eisigen Stimmen gefunden. Einen Augenblick lang erinnerten sie Arthas an Jainas folgsamen Wasserelementar, der ihr im Kampf gegen die Oger vor langer Zeit beigestanden hatte, bevor sich alles so schrecklich entwickelt hatte. Die Wesen schwebten über dem kalten Boden, der aus normalem Eis und einem unnatürlichen Element bestand. Ihre Rüstungen wirkten, als wären sie aus ihnen heraus gewachsen. Sie trugen Helme, hatten aber keine Gesichter, dazu Panzerhandschuhe, Waffen und Schilde, hatten aber keine Arme.
So beängstigend sie auch wirken mochten, Arthas schenkte den Elementargeistern kaum mehr als einen flüchtigen Blick, als er seine Augen auf das Objekt seiner Begierde richtete.
Frostgram.
Es steckte in einem schwebenden, schartigen Eisstück, die Runen, die entlang der Klinge verliefen, leuchteten in kühlem Blau. Darunter befand sich eine Art Erhebung, die auf einem großen Podest stand und mit pulvrigem Schnee bedeckt war. Ein sanftes Licht, das von oben zu kommen schien, wo die Höhle offen war, leuchtete auf die Runenklinge herab.
Das eisige Gefängnis verbarg einige Details des Schwertes und hob andere hervor. Es wurde zur selben Zeit enthüllt und verborgen und wirkte dadurch umso verlockender, wie eine neue Geliebte, die nur unvollständig durch einen hauchdünnen Vorhang zu sehen war.
Arthas kannte die Klinge – es war dasselbe Schwert, das er in seinem Traum gesehen hatte. Das Schwert, das Invincible nicht getötet, sondern ihn geheilt und gesund zurückgebracht hatte. Er hatte es damals als gutes Omen betrachtet, doch jetzt wusste er, dass es ein wahres Zeichen war.
Um dieses Schwert zu finden, war er hergekommen. Dieses Schwert würde alles ändern. Arthas starrte entzückt darauf, seine Hände schmerzten fast vor Verlangen, es zu berühren. Seine Finger wollten sich um den Griff legen, seine Arme die Waffe sanft bei dem Schlag führen, der Mal'Ganis vernichten und die Folter beenden würde, die er über das Volk von Lordaeron gebracht hatte. Derart von der Waffe angezogen, trat er vor.
Der unheimliche Elementargeist zog sein eisiges Schwert.
»Hinfort! Bevor es zu spät ist«, intonierte er.
»Du versuchst immer noch, das Schwert zu schützen, oder?«, zischte Arthas, wütend und verwirrt von der Reaktion.
»Nein.« Die Stimme des Wesens grollte ihm entgegen. »Ich versuche,
dich vor ihm
zu schützen.«
Eine Sekunde lang blickte Arthas überrascht. Dann schüttelte er den Kopf, seine Augen verengten sich vor Entschlossenheit. Das war nichts anderes als ein Trick. Er konnte sich niemals Frostgram verweigern – sich weigern, sein Volk zu retten. Er würde nicht wegen dieser Lüge versagen.
Er stürmte vor und seine Männer folgten ihm. Die Wesen näherten sich ihnen, griffen mit ihren unnatürlichen Waffen an, doch Arthas konzentrierte sich auf den Anführer, der Frostgram bewachte. All die aufgestaute Hoffnung, Sorge, Angst und Wut ließ er an dem merkwürdigen Wächter aus. Seine Männer taten dasselbe, griffen die anderen Elementarwächter des Schwertes an.
Sein Hammer hob und senkte sich immer wieder, zerschmetterte die eisige Rüstung, während Wutschreie aus seiner Kehle drangen. Wie konnte es dieses Ding
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