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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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zuordnen können. Er wandte sich dem Sprecher zu. Der Mann war groß und imposant. Er hatte seinen Helm abgenommen. Der dichte Bart rief ihn Arthas in Erinnerung.
    »Gavinrad«, sagte er überrascht. »Es ist lange her.«
    »Nicht lange genug. Wo ist der Hammer, den wir Euch geschenkt haben?«, sagte Gavinrad und spie die Worte beinahe aus. »Die Waffe eines Paladins. Eine Waffe der Ehre.«
    Arthas erinnerte sich. Gavinrad hatte ihm seinerzeit den Hammer zu Füßen gelegt. Wie sauber, wie rein, wie einfach alles damals gewirkt hatte.
    »Ich habe nun eine bessere Waffe«, sagte Arthas. Er hob Frostgram an. Es schien in seiner Hand zu pulsieren. Eine Laune überkam ihn und er gab ihr nach. »Tretet beiseite, Bruder«, sagte er, eine merkwürdige Güte lag in seiner Stimme. »Ich bin hier, um einige alte Knochen einzusammeln. Zum Wohle aller und für den Orden, dem wir beide einst angehörten, wird Euch nichts geschehen, wenn Ihr mich durchlasst.«
    Gavinrads buschige Augenbrauen zogen sich zusammen und er spuckte in Arthas' Richtung. »Ich kann nicht glauben, dass wir Euch jemals Bruder genannt haben. Warum Uther sich je für Euch eingesetzt hat, ist mir ein Rätsel. Euer Verrat hat Uther das Herz gebrochen, Junge. Er hätte jederzeit sein Leben für Euch gegeben und so vergeltet Ihr ihm seine Loyalität? Ich wusste, dass es ein Fehler war, einen verwöhnten Prinzen in unseren Orden aufzunehmen. Ihr habt die Silberne Hand zum Gespött gemacht!«
    Wut stieg in Arthas auf. Es geschah so schnell und sie war so stark, dass er fast daran erstickte. Wie konnte Gavinrad es wagen? Arthas war ein Todesritter, die rechte Hand des Lichkönigs. Leben, Tod und Untote – alles fiel in seinen Bereich. Und Gavinrad spuckte auf sein Angebot. Arthas biss die Zähne zusammen.
    »Nein, mein
Bruder«,
knurrte er leise. »Erst wenn ich Euch töte, als meinen Diener wiedererwecke und Ihr schließlich nach meiner Pfeife tanzt, Gavinrad, mache ich die Silberne Hand zum Gespött.«
    Er lächelte ihn höhnisch an. Die Untoten und die Kultisten, die Arthas begleiteten, warteten stumm ab. Gavinrad stürmte nicht vor, doch er sammelte sich, betete zum Licht, das ihn nicht retten würde.
    Arthas ließ ihn sein Gebet beenden, wartete, bis Gavinrads Waffe leuchte, wie es Arthas' eigener Hammer einst getan hatte. Mit Frostgram in seiner Hand und den Kräften des Lichkönigs, die durch seinen toten-und-auch-nicht-toten Körper strömten, als Reserve, war er Gavinrad haushoch überlegen.
    Der Paladin kämpfte mit allem, was er hatte, doch es reichte nicht aus. Arthas spielte ein wenig mit ihm und reagierte dabei die Wut ab, die Gavinrads Worte verursacht hatte. Doch schnell war er des Spiels überdrüssig und tötete seinen einstigen Waffenbruder mit einem einzigen mächtigen Schlag. Er spürte, wie Frostgram erwachte und eine weitere Seele nahm. Arthas schauderte, als Gavinrads lebloser Körper zu Boden fiel. Entgegen seiner Drohung, die er dem nun besiegten Feind angekündigt hatte, belebte Arthas ihn nicht wieder.
    Mit einer knappen Geste befahl er seinen Dienern, den Leichnam zu bergen. Er hatte Kel'Thuzad dort verrotten lassen, wo er gefallen war. Doch irgendjemand, zweifelsfrei die dem Nekromanten ergebenen Anhänger, hatten ihn mittlerweile in eine kleine Gruft gelegt.
    Die Akolythen vom Kult der Verdammten stürmten nun vor, fanden die Gruft und schoben mit Mühe den Deckel beiseite. In der Gruft befand sich ein Sarg, der eilig herausgeholt wurde. Arthas stieß ihn mit dem Fuß an und lächelte.
    »Komm mit, Nekromant«, sagte er spöttelnd, als der Sarg auf ein Gespann geladen wurde, das man »Fleischwagen« nannte. »Die Kräfte, denen du einst gedient hast, brauchen dich erneut.«
    »Ich hatte Euch doch prophezeit, dass mein Tod nur wenig bedeutet.«
    Arthas erstarrte. Er hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, Stimmen zu hören. Der Lichkönig sprach fast permanent durch Frostgram zu ihm. Doch das hier war anders. Er erkannte die Stimme. Er hatte sie zuvor schon gehört. Doch da war sie voller Arroganz und Spott gewesen und hatte nicht vertraulich und verschwörerisch geklungen.
    Kel'Thuzad.
    »Was zum... höre ich jetzt Geister sprechen?«
    Er hörte den Nekromanten nicht nur. Er
sah
ihn auch. Kel'Thuzads Gestalt bildete sich langsam vor seinen Augen, durchscheinend und schwebend, die Augen wie schwarze Löcher. Doch er war es ganz eindeutig. Auf den geisterhaften Lippen bildete sich ein wissendes Lächeln.
    »Ich hatte recht, was Euch

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