WoW 09 - Thall-Drachendämmerung
sah Alexstrasza Dutzende reptilienartige Gestalten. Mehrere Mitglieder ihres eigenen Schwarms warteten bereits, ebenso blaue und nicht wenige grüne Drachen. Die Schwarzen waren natürlich nicht hier - und wenn sie es wären, würde Blut fließen -, doch Alexstrasza war bestürzt, wenn auch nicht wirklich überrascht, dass keinerlei bronzene Drachen anwesend waren, nicht einmal die fröhliche und mächtige Chromie.
Ihr Aspekt, Nozdormu der Zeitlose, war schon lange nicht mehr gesehen worden. Die Zeitwege wurden von einer mysteriösen Gruppe angegriffen, die sich selbst der ewige Drachenschwarm nannte. Deren Motive waren unklar, aber sie konzentrierten sich darauf, den wahren Zeitweg zu zerstören. Alexstrasza vermutete, dass Nozdormu und die anderen seines Schwarms mehr als genug damit zu tun hatten.
Als sie zur Landung ansetzte, erklang eine scharfe, wütende Stimme.
„Ein Aspekt!", rief jemand.
Alexstrasza wusste, wer das war. Es war Arygos, ein energisches Mitglied des blauen Schwarms und Sohn von Malygos und seiner Lieblingsgefährtin Saragosa. Während des Nexuskriegs hatte sich Arygos offen auf die Seite seines Vaters geschlagen und hatte ihn stets unterstützt. Es schien, dass er auch jetzt noch der Fürsprecher seines Vaters war.
„Der rote Schwarm und eine Gruppe Magier, nein, Drachen, entschieden, sie sollten einen Aspekt töten. Einer von nur fünf - vier, wenn wir Todesschwinge den Zerstörer nicht mitzählen. Wie konntest du dich nur gegen einen der Deinen stellen? Wer ist als Nächstes dran? Die sanfte Ysera? Der stoische Nozdormu? Wenn man jemanden dafür verantwortlich machen kann, dann ist es Alexstrasza. Die sogenannte Lebensbinderin scheint keine Skrupel zu kennen, jemanden zu töten, wenn es ihr passt."
Mehrere Köpfe hatten aufgesehen, als Arygos sprach, und niemand sagte etwas, als die Lebensbinderin eintraf. Alexstrasza landete anmutig neben dem jüngeren Drachen und sagte ruhig: „Meine Aufgabe ist es, die Unverletzlichkeit des Lebens zu schützen. Malygos' Entscheidung und die daraus resultierenden Aktionen bedrohten Leben. Ich trauere um deinen Vater, Arygos. Die Entscheidung war schmerzlich. Doch was er vorhatte, war für zu viele zu gefährlich und hätte die Welt vernichten können."
Arygos trat einen schnellen Schritt zurück, dann verengten sich seine Augen und er hob den großen blauen Kopf.
„Auch wenn ich berücksichtige, was wir heute wissen, finde ich immer noch nicht, dass die Motive meines Vaters durch und durch falsch waren. Die Verwendung, oder sollte ich sagen: Die unsachgemäße, viel zu häufige Verwendung von Magie war tatsächlich seine große Sorge. Wenn du seine Handlungen missbilligt hast, und vielleicht war er ja wirklich fehlgeleitet, hätte es doch sicher andere Wege gegeben, Malygos entgegenzutreten!"
„Du hast es selbst gesagt - er war ein Aspekt", sagte Alexstrasza. „Und er konnte sich nicht mal hinter der Entschuldigung verstecken, er wäre dem Wahnsinn verfallen. Wenn du dich so um seine Sicherheit gesorgt hast, Arygos, dann hättest du uns dabei helfen können, einen Weg zu finden, um ihn zu bändigen."
„Lebensbinderin", erklang eine Stimme, jung, männlich und so ruhig, wie Arygos aufgewühlt war. Ein weiterer blauer Drache trat vor, neigte den Kopf respektvoll, doch nicht unterwürfig. „Arygos tat nur, was er zu der Zeit für richtig hielt, so wie viele andere Mitglieder des blauen Schwarms auch. Ich bin mir sicher, er will wie jeder andere unseren Schwarm wieder aufbauen und die Verantwortung akzeptieren, wie wir alle es müssen", sagte Kalecgos.
Alexstrasza freute sich, dass Kalecgos hier war. Das war der junge blaue Drache, den ihr Gefährte so mochte. Derjenige, von dem er gesagt hatte, er könne „mit Sinn und Verstand reden". Was er, wie sie vermutete, bereits tat.
„Ich kann für mich selbst reden", knurrte Arygos und warf Kalecgos einen irritierten Blick zu.
Viele der blauen Drachen glaubten, dass die anderen Schwärme sie ungerecht behandelten. Nach Alexstraszas Meinung war Arygos eitler veranlagt als die meisten Mitglieder seines Schwarms. Sie vermutete, dass das mit der persönlichen Geschichte des jungen blauen Drachen zu tun hatte - eine, in der es darum ging, verlassen worden zu sein. Nicht zum ersten Mal beklagte Alexstrasza den Verlust von Arygos' Gelegeschwester Kirygosa. Ihr Gefährte war getötet worden und sie war nach dem Krieg verschwunden. Deshalb nahm man an, dass die junge Blaue, schwanger mit ihren ersten
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