WoW 09 - Thall-Drachendämmerung
können."
Alexstrasza flog direkt zwischen drei Drachen und vermied dabei ihren tödlichen Atem, der so lila war wie ihre Feinde. Aus dem Augenwinkel heraus erkannte sie, dass einer der blauen Drachen einen Moment lang auf der Stelle schwebte, einen Zauber sprach, dann seine Flügel anlegte und nach unten stieß. Sie wich kurz aus und vermied so den plötzlich aufkommenden Sturm, der aus Eiszapfen zu bestehen schien. Einer der Zwielichtdrachen schaffte es, sich selbst feinstofflich zu machen, doch die anderen beiden waren zu langsam. Alexstrasza nutzte die Gelegenheit und schoss aufwärts, um ihre riesigen Zähne in seinen geschmeidigen Hals zu schlagen. In seiner körperlichen Gestalt erwischt und zu schwach, um sich zu verwandeln, stieß der Zwielichtdrache einen würgenden Schrei aus und schlug mit seinen indigofarbenen Flügeln wild in der Luft bei dem Versuch, von ihr wegzukommen. Seine schwarzen Klauen schlugen nach ihrem Bauch. Ihre Schuppen nahmen dem Angriff die Schärfe, hielten ihn aber nicht völlig ab. Stechender Schmerz schoss durch ihren Magen. Sie biss fester zu und der Schmerz schwand. Sie öffnete das Maul, ließ den schlaffen Körper fallen und würdigte ihn keines zweiten Blickes, als er in die Tiefe stürzte.
„Wer bist du?", rief sie, ihre eigene Stimme wurde von der kalten Luft verstärkt und weitergetragen. „Zeig dich, sag, wer du bist, oder sei als der Feigling und das Großmaul bekannt, das du zu sein scheinst!"
„Ich bin weder Großmaul noch Feigling", erklang die Stimme erneut. „Meine Anhänger kennen mich als Vater des Zwielichts. Sie sind meine Kinder und ich liebe sie."
Ein Schaudern durchlief die große Lebensbinderin, obwohl sie nicht wusste, warum. Wenn der Name richtig war, dann war er der Patriarch dieser Wesen...
„Dann tritt vor und schütze deine Kinder, Vater des Zwielichts, oder setz dich und sieh zu, wie wir sie eines nach dem anderen töten."
Zwei von ihnen näherten sich ihr aus entgegengesetzten Richtungen. Sie hatte sich dermaßen darauf konzentriert, die Quelle der Stimme zu lokalisieren, dass sie beinahe nicht mehr rechtzeitig reagiert hätte. In Sekundenschnelle faltete sie die Flügel zusammen, fiel wie ein Stein und wandte sich dabei um. Direkt über ihr verwandelten sich die beiden Zwielichtdrachen nur einen Wimpernschlag vor dem Zusammenstoß in ihre schemenhaften Gestalten. Wodurch ihre Körper gefahrlos durch einander durch flogen.
Hartes, süffisantes Gelächter umgab sie. „Du bist ein närrisches kleines Mädchen, Lebensbinderin. Es wird herrlich, dabei zuzusehen, wie du von den kommenden Ereignissen zermalmt wirst."
Ein Brüllen dröhnte in ihren Ohren und Alexstraszas Herz schmerzte, als einer der Ihren im Kampf fiel. Seine großen roten Schwingen versuchten noch, ihn in der Luft zu halten, einer der Flügel in Streifen zerfetzt. Sie tauchte augenblicklich zu den Mördern ihres Artgenossen hinab, brüllend und Feuer spuckend. Einer von ihnen verwandelte sich sofort, wurde feinstofflich und warf sich aus der Flammenbahn. Der andere, entweder tapferer oder dümmer als der Erste, wandte sich um und sandte Dolche aus schwarzer Magie auf Alexstrasza zu, bevor auch er sich verwandelte. Diese Arroganz kostete ihn das Leben. Sie riss das Maul auf und stieß eine Flamme über die ganze Länge seines Körpers aus, bevor die Verwandlung vollständig vollzogen war. Da ihr Feuer mächtiger war als das eines gewöhnlichen roten Drachen, schien es förmlich die verfärbten Schuppen zu schmelzen. Sie ringelten sich auf, während das Fleisch darunter bis auf die Knochen verbrannte. Eine Seite seines Körpers war bis zur Unkenntlichkeit verkohlt. Der Drache stürzte unter Schmerzen ab - halb in der einen, halb in der anderen Gestalt.
Aus dem Augenwinkel heraus sah Alexstrasza ihre normalerweise sanfte Schwester Ysera ebenso wild kämpfen. Ihr Maul weit aufgerissen, stieß sie Luft aus, die so süß wie Sommerblumen sein konnte, nun aber grünlich und giftig war. Zwei Zwielichtdrachen prallten zurück, schnappten nach Luft, ihre Flügelschläge wurden zögerlicher. So waren sie lange genug von Ysera abgelenkt, dass sie mit ausgestreckten Klauen einen schnellen Zauber wirken konnte. Sie heulten vor Schreck und begannen, einander zu bekämpfen. Jeder von ihnen war davon überzeugt, dass sein Kamerad der Feind war. In wenigen Sekunden taten sie Alexstraszas Arbeit für sie.
Alexstrasza wehrte einen weiteren Angriff ab, tauchte hinab und stieß zurück über
Weitere Kostenlose Bücher