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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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bebenden Erde halten zu können und nicht kopfüber in den hungrigen Ozean oder zwischen die scharfkantigen Felsen zu stürzen. Und dabei musste er immer noch das Zentrum des inneren Friedens finden, das es ihm erlaubte, sich auf einer tiefgründigen Ebene mit den anderen Schamanen zu verbinden. Wenn der Schamane erfahren und richtig vorbereitet war, konnte dann der Geist des Lebens eindringen. Nur so erlangte er die Energie, die es einem Schamanen ermöglichte, mit den Elementen zu interagieren und sich mit den anderen Schamanen zu vereinen, die dasselbe taten.
    Er konnte spüren, wie die Schamanen ihn zu erreichen versuchten. Ihre Essenz war eine Oase der Ruhe im Chaos. Er kämpfte darum, tief in seinen inneren Kern vorzudringen. Mit Mühe bekam Thrall seine Atmung unter Kontrolle, wobei er es vermied, schnell und flach zu atmen. Denn das würde seinen Körper nur dazu zwingen, Sorge und Angst zu verspüren. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, die feuchte, salzige Luft tief in seine Lungen ein- und auszuatmen.
    Ein durch die Nase... aus durch den Mund... von den Fußsohlen in die Erde strömend, bis zum Herzen reichend. Sich dicht an Aggra schmiegen, sie aber nicht fest umklammern. Schließe die Augen, öffne den inneren Geist. Das Zentrum finden - und im Zentrum den Frieden. Den dort gefundenen Frieden nehmen und ihn mit den anderen teilen.
    Thrall spürte, wie seine Hände schwitzten. Er wankte und einen Augenblick lang rutschte er. Er fing sich jedoch schnell und versuchte, wieder tief zu atmen, um das Ritual zu beginnen. Doch es war, als hätte sein Körper einen eigenen Willen und würde nicht auf Thralls Befehle reagieren. Er wollte kämpfen, etwas tun, nicht einfach herumstehen und atmen und ruhig sein. Er...
    Plötzlich blitzte ein Licht auf, das so hell war, dass der Orc es durch die geschlossenen Lider sehen konnte. Ein schreckliches Knacken dröhnte in seinen Ohren, als der Blitz viel zu nah einschlug. Ein tiefes Donnern ertönte und die Erde bebte noch heftiger. Thrall öffnete die Augen gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie ein großer Brocken Erde - verbrannt von dem Blitzeinschlag - nur wenige Meter entfernt unter den Füßen eines Goblins und eines Zwergs zerbrach. Sie schrien überrascht auf, klammerten sich aneinander und packten an jeder Seite einen Schamanen. Schließlich baumelten sie über den donnernden Wellen und den zerklüfteten Felsen.
    „Haltet aus!", rief der Taure, der den Goblin mit der Hand fest umklammerte. Er stemmte die Hufe in den Boden und zog. Der Draenei, der den Zwerg hielt, tat es ihm gleich. Keuchend brachten sie die zwei Schamanen in Sicherheit.
    „Zieht euch zurück, zieht euch zurück!", schrie Nobundo. „Zu den Unterkünften, schnell!"
    Die versammelten Schamanen brauchten keine weitere Aufforderung, als eine nahe gelegene Schäre zerbarst. Orcs und Tauren, Trolle und Goblins, Zwerge und Draenei, sie alle liefen zu ihren Reittieren, kletterten auf die zitternden Tiere und trieben sie zurück zu den Unterkünften, die auf einer der größeren Schären lagen. Der Himmel brach auf und ließ dicke Regentropfen auf die Haut der Schamanen prasseln. Thrall wartete gerade lang genug, um sicher zu sein, dass Aggra auf ihr geflügeltes Reittier gestiegen war, dann drängte er seinen eigenen Wyvern himmelwärts.
    Die Unterkünfte waren kaum mehr als behelfsmäßige Hütten, die so weit wie möglich im Landesinnern lagen und von Schutzzaubern gesichert wurden. Jeder einzelne Schamane und jedes Paar hatte seine eigene Behausung. Die Hütten standen im Kreis um einen größeren rituellen Bereich herum. Die Zauber schützten die Schamanen vor den kleineren Manifestationen der wütenden Elemente wie Blitzen, obwohl sich die Erde immer noch unter ihnen auftun konnte. Doch diese Bedrohung bestand immer, ganz egal, wo die Schamanen sich aufhielten.
    Thrall hob die Bärenfellklappe gerade so lange hoch, dass Aggra hineinschlüpfen konnte, dann ließ er sie fallen und band sie zu. Der Regen trommelte wütend gegen die Außenhaut, als verlange er Einlass, und die Hütte bebte leicht vom Wind, der an ihr zerrte. Doch sie würde halten.
    Dann begann Thrall schnell, seine durchweichte Kleidung auszuziehen, er zitterte etwas. Aggra tat leise dasselbe. Die feuchte Kleidung konnte sie wahrscheinlich leichter töten als ein Zufallstreffer des Blitzes, wenn auch nicht so schnell. Sie trockneten ihre feuchte Haut, die eine grün, die andere braun, und holten frische, trockene Kleidung aus

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