Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
umgaben. Magische Runen hatten getanzt, waren wie leicht fallende Schneeflocken erschienen und wieder verschwunden. Der schwarze Nachthimmel war mit kalten Sternen bedeckt gewesen, er hatte sich verändert, war verdreht, und in einem Teil wirbelte nun ein blauweißer Nebel.
    Die Plattform gab es nicht mehr. Sie war zerschmettert, in der Schlacht vernichtet worden, in der seinem Vater das Leben genommen worden war. Eins der herumwirbelnden Bruchstücke enthielt immer noch eine magische Kugel, bekannt als die fokussierende Iris. Malygos hatte sein eigenes Blut benutzt, um die Kugel, die seit Jahrtausenden geschlafen hatte, zu aktivieren und zu beherrschen. Mit der geöffneten fokussierenden Iris war Malygos in der Lage gewesen, mächtige Nadeln zu kontrollieren, um damit arkane Magie aus Azeroths Leylinien zu ziehen und in den Nexus zu leiten. Und es war die Öffnung der fokussierenden Iris gewesen, ein dünner Riss mit einem lang vergessenen Schlüssel, die Malygos zu seiner letzten Schlacht gelockt hatte.
    Auch wenn es ihn an einen schlimmen Moment seines Leben erinnerte, war dieser Ort tröstend und vertraut. Arygos spürte, wie er sich entspannte. Er landete auf einem der sich langsam bewegenden Teile der Plattform, faltete die Flügel zusammen und öffnete das Maul. Gierig sog er die Luft in tiefen Atemzügen ein.
    „Arygos?"
    Der Drache öffnete die Augen und entfaltete augenblicklich seine Flügel. Wer wagte es...?
    „Schwarzmoor!" Er atmete erleichtert aus. „Ich bin froh, Euch zu sehen."
    „Ich wünschte, ich könnte das Gleiche sagen", erwiderte der Mensch und trat vor. Er stand auf einem der anderen Plattformteile und sah zu dem schwebenden Drachen empor. Er nahm den Helm herunter und sein langes schwarzes Haar fiel herab. Seine blauen Augen flackerten zu Arygos. „Was ist passiert? Ich weiß nicht viel über Aspekte, aber ich vermute mal, Ihr seid es nicht geworden."
    Arygos wimmerte. „Nein. Sie wählten... Kalecgosss." Er zischte den Namen, er war so wütend und es klang so falsch. „Dieser dumme Orc - er nahm mir das Herz des Drachenschwarms, das rechtmäßig mir zusteht!"
    Schwarzmoor runzelte die Stirn. „Das ist nicht gut", sagte er.
    „Glaubt Ihr, das weiß ich nicht?" Wütend schlug Arygos mit seinem Schwanz auf die Plattform, die sich gefährlich neigte. „Das ist alles Thralls Schuld. Wenn Ihr ihn einfach getötet hättet, wie Ihr solltet..."
    Die Augen des Menschen verengten sich. „Ja, und wenn Ihr Aspekt geworden wärt, wie Ihr solltet, müssten wir jetzt nicht diese angenehme Unterhaltung führen." Seine Stimme knallte wie eine Peitsche. „Doch keiner von uns hat, was wir haben wollten, also schieben wir unsere Wut beiseite und finden heraus, wie wir es dennoch bekommen können."
    Der Mensch hatte recht. Arygos beruhigte sich. Er musste sich konzentrieren, deshalb war er ja hierhergekommen.
    „Zusammen können wir vielleicht unsere beiden Ziele erreichen", sagte Arygos, „und den Vater des Zwielichts und Todesschwinge zufriedenstellen."
    Schwarzmoor musterte ihn. „Fahrt fort."
    „Wir beide wollen, dass Thrall stirbt. Und wir beide wollen, dass ich Aspekt werde. Kommt mit mir zurück in den Kampf, König Schwarzmoor. Nehmt Eure Rache. Wenn Ihr den Orc tötet, wird Kalec sehen, dass nicht alles so läuft, wie er will. Und wenn Kalec wankt, wird das Vertrauen des Schwarms erschüttert - diese unseligen Wyrm. Dann ist Kalecgos verwundbar und ich kann ihn vernichten." Er wurde aufgeregter, während er sprach, den Plan ausarbeitete, sich jeden einzelnen Schritt ausmalte. „Wenn Kalecgos erst besiegt ist, werden die blauen Drachen verzweifelt nach jemandem suchen, der sie führt, und sich mir zuwenden - so erhalte ich die Kräfte eines Aspekts, wie ich sie von vornherein hätte erhalten sollen! Alles ist dann, wie es hätte sein sollen!"
    „Ist das sicher?", fragte ihn Schwarzmoor herausfordernd.
    „Nein... nicht ganz, jedenfalls. Aber zu wem sonst sollte die Kraft übergehen? Ich war der Einzige, der gegen Kalec angetreten ist. Sie werden sich mir zuwenden, wenn ich ihn als den Feigling entlarve, der er ist."
    Schwarzmoor strich mit der gepanzerten Hand durch seinen Spitzbart und dachte nach. „Mir gefallen die Chancen nicht. Ich bin nur ein Mensch. Gegen einen oder ein paar Drachen komme ich vielleicht an - aber gegen einen ganzen Schwarm?"
    „Vertraut mir. Thrall wird völlig verwirrt sein, wenn er Euch sieht", drängte Arygos. Er mochte es nicht, zu betteln, aber er brauchte

Weitere Kostenlose Bücher