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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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klang seine Stimme merkwürdig lieblich, auch wenn die Worte nur zögernd kamen.
    „Hab keine Angst, kleine Blaue. Dein Bruder lebt - in mir. Wir spüren unsere Verwandtschaft." Die anderen Köpfe wandten sich ab, waren wenig interessiert an dem, was der blaue Kopf zu sagen hatte. „Auch du wirst dienen."
    „Niemals!", schrie Kirygosa, deren Geist sich aufzulösen drohte angesichts der Schrecken, die sie gezwungen war mitanzusehen. „Die blauen Drachen werden dir niemals dienen! Nicht, solange Kalecgos sie anführt!" Sie erwartete einen harten Zug an der Kette und wappnete sich gegen den scharfen Schmerz.
    Stattdessen lachte der Vater des Zwielichts. „Verstehst du es denn immer noch nicht? Und ich dachte, die blauen Drachen wären intelligent!"
    Sie wollte es nicht hören. Sie wollte es nicht verstehen. Aber sie bemerkte, wie ihre Lippen die Frage stellten: „Was verstehen?"
    „Wofür er gemacht wurde!"
    Kirygosa zwang sich, Chromatus anzusehen. Sie sah einen hässlichen chromatischen Drachen, wegen seiner fünf Köpfe schrecklicher als jeder andere, die...
    „Nein", flüsterte sie, als sie die Erkenntnis wie ein physischer Schlag traf. „Nein..."
    „Jetzt... jetzt erkennst du es", säuselte der Vater des Zwielichts, seine Stimme klang fröhlich. „Herrlich, nicht wahr, dieser kommende Untergang in all seiner Unausweichlichkeit! Es ist uninteressant, ob die blauen Drachen wieder einen Aspekt haben. Es ist uninteressant, ob Ysera erwacht ist oder ob Nozdormu gefunden wurde, selbst ob die Lebensbinderin zurückkehrt." Er presste die Lippen an ihr Ohr und flüsterte, als würde er ein besonders intimes Geheimnis verraten: „Chromatus lebt... damit die Aspekte sterben."
    Kirygosa verlor den letzten Halt, den sie vielleicht noch gespürt hatte. Sie warf sich auf den Vater des Zwielichts, schrie, kratzte und biss. Ihre einfache menschliche Attacke war seiner Magie nicht gewachsen - und der Kraft der Kette. Sie schrie ein einziges vergebliches Wort, als könne das die kommende Katastrophe verhindern.
    „Nein!... Nein!... Nein!..."
    „Ruhe!", brüllte der Vater des Zwielichts und zerrte an der silbernen Kette.
    Kiry stürzte und zuckte vor Schmerz.
    „Ach nein", fuhr der schwarze Kopf von Chromatus fort. Seine Stimme war seidig, zischend, kalt. Chromatus erhob sich langsam, aber seine Bewegungen wurden immer anmutiger, während er entdeckte, wie er seinen Körper kontrollieren konnte. „Lass die kleine Blaue ruhig reden. Es wird später umso süßer. Sie wird..."
    Der rote Kopf unterbrach den schwarzen und wandte sich in Richtung Westen. Er bewegte sich ungelenk, immer noch nicht richtig vertraut mit seinem Körper. „Sie kommen", schrie der Kopf mit klarer, kräftiger Stimme. „Ich bin noch nicht völlig erholt! Was hast du getan, Vater?"
    Und Kirygosa begann zu lachen. Es schrillte ihr in den Ohren und sie wusste, dass es hysterisches Gelächter war, aber es sprudelte aus ihr heraus wie ein plötzlich gebrochener Damm. Sie hob einen zitternden Finger, wies auf die Zwielichtdrachen, die mit vollem Tempo auf den Tempel zuflogen, nicht weit dahinter ihr eigener blauer Schwarm.
    „Du hast dich verrechnet!", rief sie. „Der große Vater des Zwielichts mit all seinen wundervollen Plänen! Aber deine Drachen haben den Schwanz zu schnell eingezogen und mein Schwarm kommt, um euch zu vernichten, deine Abscheulichkeit und dich! Welchen Plan hast du nun, o weiser Mann?"
    Der Vater des Zwielichts war so wütend, dass er sich gar nicht erst mit der Kette abgab. Seine behandschuhte Hand traf ihre Wange so hart, dass ihr Kopf zur Seite flog. Doch Kirygosa lachte immer noch und winkte mit den Armen.
    „Kalecgos! Kalec!"
    Und da war er!
    Ihr Herz pochte. Weisheit und Mitgefühl hatten sich durchgesetzt. Der Aspekt der Magie war größer als jeder andere Drache und er trug in seinem strahlenden Licht eine kleine Gestalt auf dem Rücken. Es hatte lange gedauert, aber nun wurde all die Kraft weder von einem wahnsinnigen Geist geleitet noch von einem, der auf Rache und Verrat aus war. Tränen füllten ihre Augen und sie weinte vor Glück.
    Er würde nicht sterben und auch keiner der anderen Aspekte. Sie schlugen endlich zu, bevor Chromatus sein volles vernichtendes Potenzial erreicht hatte.
    Unter ihr warf Chromatus seine Köpfe zurück und brüllte, alle Stimmen - zischend, stark, melodisch - vereinten sich zu einer schrecklichen Symphonie. Das Monster stieß sich ab und flog hoch in den Himmel. Einen Augenblick lang

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