WoW 09 - Thall-Drachendämmerung
den Menschen. „Und wenn Thrall tot ist, sind die blauen Drachen geschlagen. Es sind immer noch viele Zwielichtdrachen in der Luft. Gemeinsam können wir es schaffen!"
Der Mensch nickte nachdenklich. „Nun gut. Ein riskanter Plan, aber was ist das Leben ohne Risiko, was?" Er grinste, seine weißen Zähne leuchteten, das Lächeln eines Jägers.
„Es ist nur ein kleines Risiko", sagte Arygos, „für so eine große Belohnung." Er war erleichterter, als er gedacht hatte. Er kannte die Geschichte dieses Menschen, kannte seinen Hass auf Thrall. Schwarzmoor wollte diesen Orc tot sehen. So wie Arygos Kalec tot sehen wollte. Arygos flog zur Plattform, auf der der Mensch stand. Er kauerte sich so hin, dass Schwarzmoor leicht auf seinen Rücken klettern konnte.
Sie konnten es schaffen. Er wusste, dass sie es konnten. Dann wären endlich alle Hindernisse beseitigt. Er wäre Aspekt, wie er es immer hatte sein wollen.
Sein Herz hob sich mit jedem Flügelschlag, während er auf das wirbelnde Portal zuflog. Unter ihm schwebten und drehten sich die Teile der Plattform träge. Arygos sah hinunter und bemerkte, wie sich eins überschlug und so die fokussierende Iris enthüllte, die sich direkt unter ihm befand.
Der Schmerz kam plötzlich, war schockierend und scharf. Eine glühende Nadel durchdrang seine Schädelplatte. Nachdem Schwarzmoors Schwert zugestoßen hatte, blieb Arygos noch lange genug am Leben, um zu sehen, wie sein rotes Blut auf die fokussierende Iris traf und wie sie sich weit öffnete. Als er hinabstürzte, verfolgte er, wie Schwarzmoor einen gewagten Sprung von seinem Rücken auf ein sich langsam drehendes Teil der Plattform vollführte. Arygos, der Sohn des Malygos, begriff, dass er durch Verrat gestorben war.
***
In der einen Hand hielt Thrall den Schicksalshammer, während er die andere hob. Blitze krachten, bildeten in einer Kettenreaktion eine Zickzacklinie und bedeuteten den brennenden Tod von nicht weniger als vier Zwielichtdrachen. Der Schlag ließ sie alle erstarren, versengte sie und ihre ledrigen Flügel. Sie schrien vor Schmerz und blieben gerade noch lange genug in ihrer körperlichen Gestalt, dass Thrall von Kalecs Rücken auf einen der Zwielichtdrachen springen, den Schicksalshammer heben und ihm dem Drachen über den Schädel ziehen konnte. Er traf nicht richtig und der Drache konnte sich noch feinstofflich machen. Thrall stürzte ab. Er blickte hinunter auf den Schnee, der ihm entgegenzurasen schien. Doch dann erkannte er plötzlich Kalecs' breiten, leuchtend blauen Rücken. Thrall landete hart darauf, aber sicher.
Thrall suchte den nächsten Feind, als der Nexus plötzlich erschüttert wurde. Licht schien von überall her zu explodieren und selbst der mächtige Aspekt wirbelte herum und stürzte. Thrall klammerte sich an Kalecs Rücken.
„Was ist geschehen?", rief Thrall.
„Eine Explosion arkaner Magie!", rief Kalec zurück. Sein langer, geschmeidiger Hals war gesenkt, während er hinunter auf den Nexus blickte, der immer noch magische Energien wie ein Feuerwerk versprühte. „Ich bin nicht sicher, was..."
„Die Zwielichtdrachen!" Thrall schaute sich um, während Kalec nach unten sah. „Sie fliehen zurück zum Tempel."
„Blaue Drachen! Zu mir!", rief Kalec, seine Stimme klang verstärkt und tiefer und bebte durch Thralls Sehnen. „Unser Feind flieht - wir sind im Vorteil! Vernichtet sie, bevor sie zu ihrem Herrn zurückeilen können!"
Wenn Thrall geglaubt hatte, Kalec wäre zuvor schnell gewesen, konnte er jetzt kaum atmen, so pfeilschnell flog der Drachenaspekt. Die Zwielichtdrachen gaben ihr Bestes bei ihrer verzweifelten, abrupten Flucht. Sie waren so mit Fliehen beschäftigt, dass sie das Kämpfen vergaßen. Alle waren in feinstofflicher Gestalt.
Die blauen Drachen antworteten einzig mit magischen Angriffen. Die Luft zischte und knisterte vor weißer arkaner Energie, schimmerte von eisigem Frost und den plötzlichen Böen eines einzigen Schneesturms. Mehrere Gegner fielen, doch noch mehr entkamen.
Die blauen Drachen folgten ihnen, grimmig und zu allem entschlossen.
***
Kirygosa beobachtete das alles und war erschrocken. Sie hoffte von ganzem Herzen, dass das Böse keinen Erfolg hatte.
Sie spürte, wie ihr Bruder starb, spürte, wie seine Lebensenergie, das Blut eines Nachkömmlings des Malygos, benutzt und in einer Art kanalisiert wurde, die ihr verstörend vertraut war. Der Vater des Zwielichts schien dank der Informationen, die Todesschwinge ihm gegeben hatte,
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