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WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

Titel: WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Rosenberg
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er starrte ins Leere.
    Es tut mir leid, Lothar. Ich habe dich enttäuscht. Ich bin nicht du. Ich habe...
    Er blinzelte.
    Er hatte sie so gut geführt, wie er konnte. Nein, er war nicht Anduin Lothar, der Löwe von Azeroth. Nur Lothar konnte Lothar sein. Es wäre der Gipfel der Arroganz, etwas anderes zu behaupten. Er war Turalyon, und das Licht war mit ihm. Es hatte ihn bislang nicht enttäuscht, nicht, wenn er aus vollem Herzen gebetet hatte.
    Frag nur. Du musst nur fragen, mit reinem Herzen. Deshalb hat Lothar dich erwählt. Nicht, weil er glaubte, du wärst er, sondern weil er wusste, dass du immer du selbst sein würdest.
    Turalyon atmete flach, behindert von den dunklen Ranken, und betete. Er öffnete die Augen und wusste – ohne zu verstehen, warum -, dass sie reines, weißes Licht abstrahlten. Er sah auf die Ranken hinab, und sie vergingen. Sie wichen von ihm, so wie Schatten immer vor Licht weichen mussten. Er atmete tief ein, sein Brustkorb hob und senkte sich, er kam auf die Beine, ergriff seinen Hammer und erschlug, was von den Schatten noch übrig geblieben war.
    Der Angriff hatte nur wenige Sekunden gedauert, aber er hatte sich wie eine Ewigkeit angefühlt. Blutschatten hatte die Ablenkung genutzt, um näher heranzukommen. Und als Turalyon wieder einen freieren Blick hatte, erkannte er, dass der Todesritter nur noch ein paar Schritte von ihm entfernt war. Dessen rote Augen weiteten sich, als Turalyon vortrat. Er hatte offensichtlich nicht damit gerechnet, dass sich der junge Kommandeur der Allianz so schnell befreien konnte. Deshalb war er auf den kräftigen Schlag nicht vorbereitet, mit dem Turalyon ihn auf der Brust traf. Turalyon war sich sicher, dass er Knochen brechen hörte. Der Todesritter taumelte, fiel aber nicht.
    »Du kannst nicht gewinnen«, zischte Blutschatten durch seine gefletschten Zähne. »Ich bin bereits tot... was kannst du mir schon antun?«
    Sein Stab stieß vor, erwischte Turalyon am Bauch und warf ihn um. Blutschattens Hand streifte über Turalyons Helm. Schmerzen durchzuckten seinen Schädel, als hätte ein Schraubstock den Helm zerquetscht. Sterne explodierten vor seinen Augen, und er spürte, wie die Welt kippte.
    In seiner Verzweiflung schlug er erneut mit dem Hammer zu, ein mächtiger, beidhändig geführter Hieb. Und er spürte, wie der schwere Hammerkopf etwas Festes streifte. Es klapperte, dann holte er tief Luft, und der Schmerz verging.
    Turalyon blinzelte die Sterne weg und atmete tief durch, um einen klaren Kopf zu bekommen. Er blickte gerade rechtzeitig auf, um Blutschatten taumeln zu sehen, ein Arm hing an der Seite herunter. Als der Todesritter das Gleichgewicht verloren hatte, stürmte Turalyon mit erhobenem Hammer nach vorne. Er beschwor seinen Glauben, und das Licht brach aus ihm und dem Hammer hervor. Es war zu hell, um hineinblicken zu können.
    Der Todesritter schrie und hob seine Hände, um seine Augen vor der Strahlung zu schützen, die gerade sein Fleisch versengte.
    »Beim Licht!«, brüllte Turalyon. Es war gleichermaßen Lobpreisung, Gebet und Versprechen. Das Licht leuchtete grell. Er schlug mit dem Hammer zu und zerstörte nicht nur den wiederbelebten Körper. Er spaltete ihn regelrecht, und das Licht schnitt durch Teron Blutschatten, bis er ein durchnässter, rauchender Klumpen war.
    Ein schreckliches Heulen drang an Turalyons Ohren, und er starrte mit Schrecken und Unglauben auf das kreischende Irrlicht, das Teron Blutschattens Seele davontragen wollte.
    Der Paladin hob den leuchtenden Hammer und schlug noch einmal zu. Aber der Hieb kam etwas zu spät, und der Geist war fort, floh vor Schmerz und Frustration schreiend hinauf in den knisternden grünschwarzen Himmel.
    »Weiter geht's!«, riss Allerias Stimme Turalyon aus seinen Gedanken. Sein Herz wollte sie sehen. Eilig kletterte er auf sein Pferd und galoppierte zu ihr.
    Vor ihnen ritt Khadgar, und sie holten ihn schnell ein. Der Todesritter war der letzte Verteidiger des Tempels gewesen. Jetzt befanden sie sich im Schwarzen Tempel selbst und sahen die lange Wendeltreppe, die nach oben führte, wo ein fahles Licht herableuchtete.
    Alleria... Khadgar... Danath... Kurdran – verdammt, sie waren schließlich nicht hier, um zu sterben. Mit einem Kopfschütteln brach Turalyon den letzten Bann, den der Schatten über ihn gelegt hatte, nahm seinen Hammer und ritt seiner Bestimmung entgegen.
     
     

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
     
    Ner'zhul stand auf dem Dach des Schwarzen Tempels in der Mitte des

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