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WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

Titel: WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Rosenberg
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aufgemalten Kreises. Über ihm, verdeckt von den Wolken und den grünen Blitzen, erreichte die große Konjunktion mit dem Seher, dem Stab und dem Folianten ihren Höhepunkt.
    Unter seinen Füßen konnte Ner'zhul die Kraftlinien von Draenor spüren, die sich hier kreuzten. Als er die Augen schloss, fühlte er, wie die ganze Welt unter seinem Griff erbebte. Deshalb hatten die Draenei ihren Tempel hier gebaut, und deshalb war dies der einzige Ort, wo er den Zauber wirken konnte. Von hier aus vermochte er die Energie des Planeten anzuzapfen, die er für seine Magie benötigte.
    In einem größeren Kreis, der den kleineren umgab, standen mehrere von Blutschattens Todesrittern. Es waren die wenigen Hexenmeister, die Schicksalshammers Zorn überlebt hatten, und eine Handvoll seiner eigenen Schattenmond-Orcs. Die letzte Gruppe stand im dritten und größten Kreis und blickte mit erhobenen Waffen nach außen. Sie waren zum Schutz da, während die anderen Ner'zhul dabei halfen, dem Planeten Energie zu entziehen und das Ritual zu beenden.
    Sie zauberten bereits den ganzen Tag, seit die Konjunktion am Himmel stattfand. Und nur die Energie, die ihn durchfloss, bewahrte den Schamanen davor, vor Müdigkeit oder Hunger zusammenzubrechen. Aber seine Haut prickelte und das Haar tanzte, als würde es von einem unsichtbaren Wind bewegt.
    Sie näherten sich dem Ende des Spruchs. Die Allianz rannte schon seit Stunden gegen die dicken Mauern des Schwarzen Tempels an, und die Verteidigungslinien konnten jeden Moment fallen. Doch die Menschen würden zu spät kommen, dachte Ner'zhul triumphierend. Er erhob das Zepter des Sargeras mit der rechten Hand und mit der linken das Auge von Dalaran. Beides leuchtete hell, ein inneres Licht strömte aus dem Kopf des Zepters und tanzte von Facette zu Facette im violetten Zentrum des Auges.
    Die beiden Artefakte fokussierten die Energielinien und formten sie fast zu physischer Gestalt. Plötzlich durchströmte eine ungekannte Stärke Ner'zhuls Glieder. Sein ganzer Körper erzitterte, und er wusste, dass er nicht mehr auf dem Steindach stand, sondern darüber
schwebte.
Die Energie hob ihn von der Oberfläche weg.
    »Jetzt!«, rief er, berührte die Spitze des Zepters und das Zentrum des Auges und spürte, wie die restliche Energie durch seine Arme und Beine und in Herz und Geist floss.
    Er wusste, dass seine Augen hell leuchteten, heller als die Sonne, und er konnte die magischen Linien sehen, die über die Welt verliefen. Die Energiestränge bahnten sich ihren Weg zwischen den Welten und dem Rest des Kosmos.
    Er konnte die energetischen Barrieren um Draenor spüren und sie so leicht zerteilen wie einen Bogen Pergament.
    Die Welt wurde erschüttert. Der Boden bebte, der Himmel grollte. Ein fürchterlich schabendes Geräusch erklang aus dem Bauch der Erde und traf auf ein ohrenbetäubendes Kreischen, das von über den Wolken herabdrang.
    Draenor brüllte vor Schmerz. Die anderen Teilnehmer schwankten, als der Tempel sich bewegte. Viele fielen auf die Knie. Auch Ner'zhul taumelte, schaffte es aber stehenzubleiben, unterstützt von der Kraft, die ihn durchströmte.
    Er konnte spüren, wie die Magie über die Realität hinweg wie eine Angelschnur in die Leere reichte; Draenors Energie verlieh ihr genügend Antrieb, und sie verhakte sich in etwas Festem.
    Einer anderen Welt.
    Die Schnur spannte sich, ein scharfer Ton erklang, durchlief Ner'zhul, und ein korrespondierender Klang kam durch die Schnur zurück... und riss ein Loch in ihre Realität.
    Ein Spalt. Es war ein Spalt!
    Ner'zhul erkannte das Gefühl. Die rohe Kraft von Luft, Erde und Natur, der Verbindung, die diese mit der nächsten Welt verknüpfte. Er lächelte und schloss die Augen. Gierig trank er das berauschende Gefühl des Erfolges.
    Er hatte es geschafft! Er hatte einen Spalt geöffnet!
    Und nicht nur einen. Er spürte, dass sich weitere Risse auftaten – überall auf Draenor. Wie kleine Blasen, die aus dem Meer aufstiegen und zerplatzten, wenn sie an die Oberfläche kamen. Wie Blitzeinschläge in einem Sturm, der den ganzen Planeten überzog. Jeder Spalt brannte in seinem Geist wie ein Vulkan.
    Er konnte Kundschafter zu ihnen schicken. Die würden ihm von den neu entdeckten Welten berichten. Dann würde er jenen Ort auswählen, der dem alten Draenor am ähnlichsten war, und die Horde dorthin führen. Und danach vielleicht zu einer weiteren Welt... und noch einer... bis sein Volk so viele Welten in Besitz genommen hatte, wie es nur wollte. So

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