WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals
Sieh dir mein Gesicht an. Ich bin zweiundzwanzig... aber welches zweiundzwanzigjährige Mädchen will einen so alten Mann haben?«
Er wies wütend auf sein Gesicht. Es war faltig, mit weißem Bart und weißen Haaren. Sie schnappte nach Luft und machte einen Schritt zurück. Mitleid glättete ihre Wutfalten. Khadgar war plötzlich verlegen und schaute weg.
»Ich wollte nur... nun, zusehen zu müssen, wie ihr beide etwas wegwerft, das ich nie haben werde... das stört mich einfach. Und es tut mir leid, ich hätte es nicht an dir auslassen sollen.«
»Nein... Mir tut es leid. Ich habe nicht nachgedacht.«
Die Stille lastete schwer und peinlich auf ihnen. Schließlich seufzte Khadgar: »Komm. Lass uns Turalyon und die anderen suchen. Wir müssen unsere Pläne fertigstellen. Weil... du weißt schon.«
»Bald«, sagte sie und schenkte ihm ein für ihre Verhältnisse ungewöhnlich freundliches Lächeln.
»Das Ding ist riesig«, erklärte Alleria. Turalyon hatte sie und ihre Waldläufer gebeten, die Zitadelle auszukundschaften. Und nun standen die beiden mit Khadgar, Danath und Kurdran im Versammlungsraum und besprachen, was sie herausgefunden hatten. »Allein auf den Wehrgängen befinden sich Dutzende Orcs. Und hier stehen Wachttürme.« Sie zeigte die Stellen auf der Karte. »Wir sollten von hier aus angreifen. Während ihr sie da ablenkt, kann ich die Waldläufer hineinschicken und die Wachen kaltstellen. Wenn dann niemand mehr Alarm schlagen kann, kommt die Hauptangriffswelle von den Toren her, die wir für euch öffnen werden.«
»Gut«, sagte Turalyon. »Wir greifen von zwei Seiten an. Das dürfte sie überraschen. Wir müssen sie mit voller Wucht attackieren. Kesselt sie ein, lasst keinen entkommen, schließt die Reihen und metzelt jeden Orc nieder, der noch kämpfen kann.«
»Wir greifen von oben an«, erklärte Kurdran, »und halten sie beschäftigt, während ihr da unten attackiert.«
Turalyon nickte, aber Alleria schüttelte den Kopf. »Ihr werdet mit euren eigenen Problemen beschäftigt sein«, sagte sie. »Die Orcs haben Drachen, schon vergessen?«
Sie hatten alle die langen, dunklen Schemen über der Zitadelle kreisen gesehen, die wie große Vögel immer wieder spielerisch herabstießen.
Doch Kurdran lachte. »Ja, aber es sind nur eine Handvoll, Mädchen! Die töten wir, während du noch blinzelst.«
Turalyon musste angesichts der Selbstsicherheit des Wildhammerzwerges schmunzeln. »Nichtsdestotrotz«, sagte er, »bauen wir nicht nur auf die Hilfe unserer Greifenreiterfreunde. Wir müssen uns mehrfach absichern.«
Kurdran nickte. Er sah hinüber zu Khadgar. »Kannst du irgendetwas gegen die Hexenmeister oder die Drachen unternehmen?«
»Mir fällt sicherlich etwas ein«, antwortete Khadgar. Er schaute zu Kurdran. »Ich habe da ein paar Ideen, die deinen Greifen einen echten Vorteil verschaffen und den Soldaten helfen...«
Turalyon nickte. Der Plan nahm Konturen an. Dann kam er zu dem Teil, vor dem er sich fürchtete. Er atmete tief ein. »Jemand muss bleiben und die Stellung in der Ehrenfeste halten, falls wir uns zurückziehen müssen. Alleria, ich möchte, dass du das bist.«
»Was?« Sie starrte ihn mit offenem Mund an.
»Es ist entscheidend, dass jemand zurückbleibt, dem ich vertraue. Hier ist unsere Basis. Wir können es uns nicht erlauben, sie zu verlieren, wenn die Orcs sich aufteilen und...«
»Du brauchst mich im Angriff.«
»Wie ich bereits sagte, brauche ich dich
hier.
Sende deine Waldläufer aus, um die Wachen auszuschalten.«
Sie schüttelte den blonden Kopf. »Nein, das tue ich nicht. Jeder Soldat hier weiß, wie man diese Festung hält. Meine Waldläufer unterstehen mir. Und ich schicke sie nicht mit dir. Nicht, wenn du mir befiehlst zurückzubleiben.«
»Sei doch vernünftig«, begann er.
Aber sie unterbrach ihn. »Vernünftig? Ich bin Veteranin und habe mehr Schlachten geschlagen, als du je erlebt hast, Turalyon!«
»Alleria, du bist... zu waghalsig«, sagte Turalyon und hasste es, dass er so mit ihr reden musste. Aber er sah keinen anderen Weg. »Ich habe dein Leben gerettet, als...«
»Und ich habe euch alle gerettet. Und das mehr als einmal!«
»Meine Herren«, sagte Khadgar. Dabei legte er eine Hand auf Kurdrans und Danaths Schulter und führte sie zur Treppe. »Ich glaube, ihr beide wollt doch sicher noch einmal die Konstellationen sehen, von denen ich euch erzählt habe.«
»Ach ja«, sagte Kurdran, und die drei verließen schnell den Raum.
Turalyon war zu sehr
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