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WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

Titel: WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Rosenberg
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knurrte Kurdran.
    »Schau dir das an.« Khadgar reichte dem Zwerg ein Buch. Turalyon blickte weiter durch das Teleskop, während Alleria, Danath und Kurdran das Buch untersuchten. »Was seht ihr?«
    »Namen von Konstellationen«, sagte Danath. »Der Stab... der Foliant... und der Seher.«
    »Zepter, Buch und Auge«, sagte Alleria langsam und hob ihren blonden Kopf an. Sie sah Khadgar bewundernd an. »Also... brauchte Ner'zhul diese Artefakte, weil sie mit den Konstellationen dieser Welt korrespondieren?«
    »Ja... und nein«, sagte Khadgar, der seine Aufregung kaum mehr zurückhalten konnte. »Es geht um viel mehr. Einmal alle 547 Jahre gibt es eine Konstellation, die all diese Sterne betrifft. Seht ihr den rötlichen Punkt in der Mitte des Folianten? Der erscheint als erstes. In ungefähr einem Monat seht ihr einen Kometen, der durch den Stab zieht. Und beim nächsten Mondzyklus steht der Mond exakt in der Mitte des Sehers. Diesen Aufzeichnungen zufolge ist das ein ziemlich bedeutendes Ereignis.«
    »Wenn Ner'zhul also Gegenstände besitzt, die mit diesen Konstellationen in Zusammenhang stehen«, sagte Turalyon langsam und schaute immer noch zu den Sternen auf, »und er die Artefakte zu einer Zeit benutzt, wenn etwas sehr Seltenes am Himmel mit diesen drei Konstellationen geschieht, verstärkt das seine Kraft, oder?«
    »Wenn die Gestirne derart miteinander harmonieren und die daraus resultierende Resonanz... beim Licht, Turalyon, dann kann wahrscheinlich kein Zauber fehlschlagen, der diese Energie benutzt.«
    Turalyon schaute vom Teleskop auf. »Wann?«, war alles, was er sagte.
    »Fünfundfünfzig Tage noch. Und die Konjunktion hält drei Tage lang an.«
    Turalyon und seine Leute warteten auf weitere Verstärkung und rieben ihre Kräfte allmählich auf. Immerhin wussten sie jetzt ganz genau, wie lange sie warten konnten. Und dann mussten sie angreifen, egal, wie viele Kämpfer sie bis dahin hatten.
     
     
    Khadgar seufzte und sah die Waldläuferin an, die seine Sternenbetrachtung unterbrochen hatte, als er durch das Fenster zurückkletterte. »Wir sind heute einen Tag näher dran als gestern. Ich kann die Sterne nicht beschleunigen, Alleria.«
    »Bald, bald. Geduld ist eine Tugend«, murmelte Alleria wütend. »Ich kann diese Sprüche langsam nicht mehr hören.«
    »Für eine Elfe bist du schrecklich ungeduldig.«
    »Für einen Menschen bist du ganz schön lahm. Ich will kämpfen und mich nicht hier verkriechen.«
    In Khadgar kochte plötzlich die Wut hoch. »Du willst nicht kämpfen, Alleria, du willst sterben.«
    Sie verstummte. »Wie meinst du das?«
    »Wir haben es doch alle gesehen. Du rennst dort raus und bist wild auf Blut. Willst Rache. Du bist waghalsig. Du kämpfst schlecht, Alleria, und das sieht dir nicht ähnlich. Deshalb befielt Turalyon dir, dicht bei ihm zu bleiben oder gar nicht erst in den Kampf zu ziehen. Er hat Angst, dich zu verlieren.«
    Ihr Blick war hochmütig, kalt und zornig. »Er kann mich gar nicht verlieren. Ich gehöre niemandem, außer mir selbst.«
    Khadgar wusste, dass er eigentlich aufhören sollte. Doch er konnte es nicht. Er hatte sich die ganze Zeit zurückgehalten, hatte Alleria und Turalyon beobachtet, die sich offensichtlich noch liebten, aber wie wachsame Hunde umkreisten. Er konnte sich das nicht länger mit ansehen. »Du gehörst nicht mal dir selbst. Du gehörst zu den Toten. Doch das bringt sie nicht zurück, Alleria. Da ist dieser gute, freundliche, intelligente Mann, hier in dieser Festung, der dir das eine oder andere über das Leben beibringen könnte. Du solltest zur Abwechslung mal versuchen zu leben. Öffne dich etwas Seltenem und Schönem, statt die Türen hinter dir zuzuschlagen.«
    Sie trat auf ihn zu, bis ihre Gesichter nur noch wenig voneinander entfernt waren. »Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden? Das geht dich nichts an! Warum interessiert es dich, wie ich mein Leben lebe?«
    »Mich geht es etwas an, weil
ich
diese Wahl nicht habe!«
    Dieses Eingeständnis war heraus, bevor er es unterdrücken konnte. Beide verstummten und schauten einander an. Ihm war die Wahrheit selbst nicht klar gewesen. Aber jetzt war sie ausgesprochen, lag offen vor ihnen. »Ich weiß, dass du unsere Leben für erschreckend kurz hältst. Unsere Jugend ist noch kürzer. Zehn Jahre, um jung und stark zu sein, nie... nie wieder danach sind wir so lebendig. Ich hatte nicht mal das. Ich wurde ein alter Mann, als ich siebzehn war, Alleria. Ich bin sogar noch jünger als Turalyon!

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