WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals
Blutschatten zu.
»Sammelt eure Krieger und Todesritter«, sagte er. »Wir brechen sofort auf.«
Weniger als eine Stunde später saß Ner'zhul auf seinem Wolf, umringt von Kilrogg und seinen Kriegern. Blutschatten und die anderen Todesritter erkundeten auf ihren untoten Pferden den Weg voraus. Hinter ihnen jubelten Kargath Messerfaust und seine Orcs von den Mauern herab und skandierten Ner'zhuls Namen.
Der Anführer der Horde legte eine Hand auf den Beutel und überprüfte, ob die Schriftrolle noch da war. Die andere Hand hielt sich am dicken Pelz des Wolfes fest.
Er blickte nicht zurück.
KAPITEL ACHTZEHN
Alleria hatte die Nacht mit Turalyon verbracht. Sie hatten lange miteinander geredet und die Kluft überbrückt, die sie beide getrennt hatte. Als sie nicht mehr weiterreden konnten, ließen sie ihre Herzen und Körper die Heilung abschließen.
Am Morgen waren sie gemeinsam aufgestanden. Ihre Freunde hatten wissend gelächelt. Aber die beiden wussten, dass sie sich nur aufrichtig
mit ihnen
freuten. Und wenn sie beide heute dem Tod gegenübertraten, würden sie es in der Gewissheit tun, dass im Falle eines Überlebens wahres Glück auf sie wartete.
Und sie würden es überleben. Turalyon würde nicht zulassen, dass Alleria starb. Nicht jetzt, wo sie sich gerade erst wiedergefunden hatten.
Er hatte ihre Stirn geküsst, und sie war mit ihren Waldläufern vor dem Morgengrauen losgezogen. Sie hatten Signale vereinbart und sich auf eine Angriffszeit geeinigt.
»Sobald wir den Wachtturm eingenommen haben, löschen wir zehn Herzschläge lang das Licht, dann entzünden wir es wieder«, hatte sie gesagt. »Wenn wir die Zitadelle bis Sonnenaufgang nicht erobert haben sollten, dann greift trotzdem an. Denn eine Stunde später können euch die Orcs sowieso sehen, und der Plan wäre zum Scheitern verurteilt.«
Er nickte. Turalyon hatte sich damit abgefunden, dass sie ohne ihn kämpfen würde. Er wusste, dass sie keine unnötigen Risiken einging. Sie war wieder ganz sie selbst.
Danath würde den Ablenkungsangriff ausführen, und Turalyon würde mit dem Hauptangriff beginnen, sobald die Horde den Kampf aufgenommen hatte. Danath und seine Männer waren in der Unterzahl, doch nicht für sehr lange.
»Es wird für ein Weilchen ziemlich unangenehm werden«, hatte Turalyon ihn ermahnt. »Du musst dich einfach darauf verlassen, dass alles nach Plan läuft.« Er hatte gezögert. »Es könnte sein, dass dieses Gefecht dich an die Schlacht am Portal erinnert, Danath.«
Danath hatte seinen Kommandanten mit festem Blick angesehen. »Nein, das wird nicht geschehen. Dieses Mal überraschen wir die grünen Bastarde. Ich verlasse mich auf dich, Turalyon. Die Geister der toten Streiter kämpfen mit uns. Sie werden in Frieden ruhen können, wenn wir es schaffen, die Orcs zwischen zwei Fronten einzukesseln.«
Turalyon hatte ein wenig gezittert. »Danath...«
Doch Danath hatte abgewunken. »Ich bin nicht lebensmüde«, versicherte er. »Mach dir darum keine Sorgen. Ich will eines Tages nach Hause kommen und diese Kämpfer hier mitbringen. Ich will keinen dieser verdammten Briefe mehr schreiben, die mit einem ,Mit tiefem Bedauern' beginnen.«
Turalyon hatte seinen Stellvertreter an der Schulter gefasst und genickt. Danath würde die Orcs lange genug beschäftigen, damit die zweite Gruppe sie wie eine Flut hinwegspülen konnte.
Kurdran, seine Greifenreiter, Khadgar und ein paar weitere Zauberer würden zu dieser zweiten Gruppe gehören. Turalyon würde den Magier vermissen. Sie waren zusammen durch den Zweiten Krieg gegangen. Es war ein merkwürdiges Gefühl, ohne Khadgar an seiner Seite in die Schlacht zu ziehen. Aber wenn alles gut ging, waren sie bald wieder vereint und feierten den Sieg gemeinsam.
Jetzt wartete er in der Kühle vor dem Sonnenaufgang auf das vereinbarte Signal. Danaths Gruppe würde von der anderen Seite auf Pferden angreifen und laut rufen, während Turalyons Gruppe sich vorsichtig schleichend zu Fuß bewegte. Sie mussten nah genug dran sein, um das Signal zu hören. Zugleich würden sie weit genug von der Zitadelle entfernt sein, sodass die Dunkelheit sie schützend verbarg.
Er spähte zu der Festung und studierte die solide Mauer, die sie umgab. In regelmäßigen Abständen brannten Feuer, die gerade genug Licht spendeten, dass man die eisernen Zinnen erahnen konnte. Gezackt, mächtig, dunkel – das Gebäude hatte eine beeindruckende Präsenz.
Turalyon wurde plötzlich bewusst, dass sie nicht
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