WoW 12 - Die Nacht des Drachen
erschafft...«
»Das kann sie nicht mehr. Die Eier sind zerstört!«
»Sie hat sie beschützt. Das weißt du doch.«
Dargonax schüttelte sich. Er warf Korialstrasz von sich ab und rief: »Ich spare mir dich bis zum Schluss auf! Ich koste erst die Magie des blauen Drachen!«
Während sich der rote Drache zu erholen versuchte, stürzte sich Dargonax auf Kalec. Doch Korialstrasz wusste, dass das Monster nicht den blauen Drachen verfolgte, der geschwächt über dem brennenden Berg schwebte.
Wie zur Bestätigung wurde Dargonax wieder feinstofflich. Aber kurz bevor er Kalec erreichte – und durch ihn hindurchflog, da war sich Korialstrasz sicher –, umgab den Zwielichtdrachen ein goldenes Leuchten.
Dargonax kämpfte, kam aber nicht weiter. Er warf sich herum, um seine Schöpferin anzublicken.
»Sei ein gutes Kind«, sagte Sintharia und hielt den Splitter der Dämonenseele hoch. »Ich hatte bereits genügend böse Kinder...« Der schwarze Drache wies mit dem Finger auf Korialstrasz. »Nimm dir den zuerst vor! Und was den anderen angeht...«
Sie sah zu Kalec, der am Fuße von Grim Batol abgestürzt war. »Vielleicht ist noch etwas von seinem Leichnam übrig, wenn du mit dem roten...«
»Jaaa, Mutter...« Und mit einem goldenen Glühen, das ihn immer noch umgab – zweifelsfrei sollte es dazu dienen, jede weitere Rebellion im Keim zu ersticken –, griff Dargonax den roten Drachen an.
»Wir haben... haben... nur eine einzige Chance«, hauchte Iridi. Sie blickte die Hochelfe an. »Seid Ihr Euch sicher, was geschehen ist?«
Die Waldläuferin nickte. »Ich habe es selbst gesehen.«
»Dann müssen wir es versuchen.« Die Draenei versuchte, ohne Hilfe zu stehen, was zunächst kaum möglich schien.
Rhonin und Vereesa tauschten hinter ihrem Rücken Blicke. »Iridi, was hast du vor?''
»Ich weiß, wie... wie man den Stab führt. Doch... ich kann... nichts mehr geben...« Die Draenei schaute zu dem schwachen Leuchten des Kristalls. »Aber Ihr... habt vielleicht die Kraft...«
»Wenn er das Ding nicht aufhalten kann, gebe ich alles, was ich habe.«
»Vorsicht!«, unterbrach Vereesa. »Sie schickt die Bestie wieder gegen ihn!«
Iridi trat augenblicklich vor und reckte den Stab in Richtung der kämpfenden Drachen. Sie taumelte einen Moment, dann murmelte sie zu sich selbst: »Ich habe es ihm versprochen.« An den Zauberer gewandt sagte sie: »Ich brauche Euch... jetzt...«
Rhonin trat neben sie und legte eine Hand an den Stab. Der Kristall leuchtete so hell wie nie zuvor.
Die Draenei konzentrierte sich – und betete.
Dargonax rammte Korialstrasz erneut. Der rote Drache versuchte ihn abzuwehren, doch er war bereits stark geschwächt, und der Zwielichtdrache stand auf dem Höhepunkt seiner Macht.
Sintharia kreischte wie wahnsinnig. Ein grelles Licht umgab Korialstrasz und Dargonax. Und der Zwielichtdrache wuchs zu noch groteskeren Ausmaßen an.
»Jaaaa!«, schrie Dargonax. Der Zwielichtdrache brüllte vor Zufriedenheit. Er warf den bestürzten Korialstrasz zurück und wandte sich seiner Schöpferin zu. Selbst da wuchs er noch weiter.
Korialstrasz kämpfte darum, nicht abzustürzen. Er sah Sintharia an. Ihre Hand war stark verbrannt, was ihre grausige Schönheit noch verstärkte. Dennoch hielt der schwarze Drache den Splitter, der ihn derart schädigte, fest umschlossen. Er nährte Dargonax immer weiter...
Nein!,
dachte Korialstrasz.
Weiß sie denn nicht, was sie da tut?
Er blickte auf die Quelle der Energie hinab, die durch den Splitter in den Zwielichtdrachen eindrang.
Iridi... mit Rhonin an ihrer Seite – sie war die Quelle der Energie, die den Stab jetzt speiste. Rhonin zumindest hätte es besser wissen müssen, was geschehen würde. Warum machten sie...
»Nein!«, schrie Sintharia in den Himmel. »Ich werde nicht aufgeben!«
Er schaute zu dem schwarzen Drachen empor und erkannte, dass ihre Klaue sich auf Dargonax zubewegte, als würde sie verzweifelt versuchen, sich mit dem amethystfarbenen Drachen zu vereinen.
Und plötzlich verstand Korialstrasz, was die anderen vorhatten. Sie nutzten den gleichen Fehler, den er bei dem Drachen gespürt hatte.
Dargonax näherte sich seiner Schöpferin an... schien aber am Ende einer unsichtbaren Leine zu hängen. Nur ein paar Zentimeter war er noch von ihr entfernt. Der Drache spannte sich an, konnte jedoch nicht weiter.
Das liegt daran, dass sie immer noch den Splitter besitzt. Sie besitzt immer noch den Splitter...
Ohne auf die Folgen für
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