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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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vermummte Gestalt mit dem Fuß in seine Seite und richtete die Spitze des Stabs gegen dieselbe Stelle, den der Fuß gerade berührt hatte.
    »Wo ist er?«, fragte eine weibliche Stimme mit einem Akzent, der Krasus' Verdacht erhärtete. »Was habt Ihr mit ihm gemacht?«
    »Ich... Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht!«, stöhnte er. Seiner Vermutung folgend, sagte er in einer anderen Sprache: »Aber die Draenei sind keine Feinde meines Volkes, Kind...«
    Die vermummte Gestalt zögerte. »Nein... Ihr müsst derjenige sein! Die Spur hat mich hierher geführt...«
    Immer noch in der Sprache der Draenei antwortete Krasus: »Ich habe Spuren gefunden, die nach Grim Batol weisen. Sie führen überall hin, nur nicht zur Wahrheit.«
    Eine neue Pause entstand. Dann sagte die Gestalt: »Da ist viel Wahres dran. Viel zu viel.«
    Sie zog den Stab zurück, der daraufhin verschwand.
    Der Drachenmagier nickte interessiert. »Ich habe nur sehr selten einen Priester oder eine Priesterin der Draenei getroffen. Und nie eine, die ein derartiges Geschenk der Naaru bei sich trug...«
    Der letzte Rest ihrer Unsicherheit wich. Sie ließ ihre Kapuze sinken, und Krasus erkannte, dass sie eine der jüngsten Draenei war, die er je kennengelernt hatte.
    »In Eurem Tonfall spüre ich nur die Wahrheit. Ich heiße Iridi...« Sie streckte eine Hand aus, um ihm aufzuhelfen. »Und wenn ich Euch über die Naaru sprechen höre, erkenne ich etwas in Eurer Stimme, das sie Euch näher erscheinen lässt als mir...«
    »Das würde ich nicht sagen. Aber ich verfüge durchaus über einige Macht.« Sie hatte ihn offensichtlich noch nicht in seiner wahren Gestalt gesehen. Vorläufig wollte er diesen Teil seiner Identität auch vor ihr geheim halten. »Ihr dürft mich Krasus nennen, Kind.«
    Ihre exotischen Augen verengten sich, und ein leichtes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. »Krasus... darf ich meine Hand auf Eure Brust legen? Ich will Euch nichts tun. Es ist ein Zeichen des Vertrauens unter den Mitgliedern meines Ordens.«
    Er nickte. Iridi legte ihre Handfläche auf seine Robe, dann schloss sie die Augen.
    Krasus spürte eine leichte Wärme. Erschreckt wich er zurück.
    Die Augen der Draenei sprangen auf. Sie blickte äußerst verwundert. »Ihr seid nicht das, was Ihr vorgebt, Krasus!«
    »Nein.« Der Drachenmagier sagte nichts weiter. »Und das seid Ihr offensichtlich auch nicht.« Er war ihr nicht böse, trotz ihres Tricks. Eigentlich hatte auch Iridi ihn erstaunt. Er hatte einen solchen Zauber von den Draenei nicht erwartet, egal, ob von Zauberern oder Priestern. Iridi schien über sehr seltene Fähigkeiten innerhalb ihres Volkes zu verfügen.
    Er wunderte sich erneut über den Stab. Krasus wusste nur soviel über die Naaru, dass sie ihn nicht ohne guten Grund hergegeben hätten.
    Die Priesterin ließ sich auf ein Knie herab. Ihre fortgesetzte Ehrerbietung machte Krasus verlegen. Er wollte das nicht.
    »Steht auf, sagte er.
    Iridi tat es, wenn auch nur zögerlich. Ihre Augen waren immer noch geweitet, als wollte sie herausfinden, wer Krasus wirklich war. »Herr der Lüfte, vergebt mir, dass ich Euch wie eine Närrin angriff...«
    »Es gibt nichts zu vergeben, und nennt mich bitte nicht so.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Aber Ihr seid einer der Geflügelten.« Ihre Augen schlossen sich kurz, dann fügte die Draenei hinzu: »Einer von denen, die dem Sinn des Lebens folgen...«
    Krasus war immer mehr von der Priesterin beeindruckt. Sie hatte all das erfahren, indem sie ihn einfach nur berührt hatte. Er nahm sich vor, dieses Handauflegen nicht noch einmal zuzulassen, sollte er von einem Draenei darum gebeten werden.
    Immerhin verstand Krasus jetzt, wie ihm jemand trotz der Schutzzauber hatte folgen können – und er schwor sich, dass ihn von nun an auch kein Draenei mehr würde orten können. Allerdings stellte sich immer noch die Frage, was die Priesterin in diesem verlassenen Gebiet verloren hatte.
    Doch bevor er fragen konnte, spürte der Drachenmagier plötzlich einen Schmerz, als habe ihm jemand ein Schwert durchs Herz getrieben. Das Gefühl des Verlustes, das er gespürt hatte, als einer seiner Doppelgänger ausgelöscht worden war, überwältigte ihn erneut, aber gut
doppelt
so stark wie zuletzt.
    »Großer Meister«, keuchte Iridi und griff nach ihm. »Was quält Euch?«
    Krasus konnte kaum stehen. Zwei weitere Kopien waren gestorben... und so kurz hintereinander! Was war hier los? Was ist... Er wurde ohnmächtig.
     
     
    Iridi fing die Gestalt

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