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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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wohl... weshalb er aber nicht weniger gefährlich für uns ist.«
    Zendarin fiel etwas auf. »Ich spürte...«
    »Ja, eins deiner Schoßtiere hätte ihn fast gehabt. Das wäre sehr interessant geworden, nicht wahr?«
    Obwohl sich der Blutelf nicht sicher war, wer genau – oder Was – sich Grim Batol näherte, nickte er. Ihn interessierte mehr, was das bedeutete. »Können wir es wagen, noch einmal anzufangen? Ist genug Zeit dafür?«
    Sie lächelte – eine Reaktion, die ihn jedes Mal erzittern ließ.
    »Wir machen mit unserem einzigen Kind erst einmal weiter, mein teurer Zendarin... Es wird ausreichen, wenn es nötig ist.«
    Als hätte es zugehört, ertönte von unten ein hungriges Zischen.
    Die Frau in Schwarz machte ein beschwichtigendes Geräusch in die Grube hinab. Augenblicklich verstummte das Ding in der Finsternis.
    »Unser armer Liebling muss gefüttert werden. Würdest du dich darum kümmern, Zendarin?«
    Er antwortete mit einem Achselzucken. Nur eine Sache beunruhigte ihn. »Der Netherdrache könnte dabei sterben. Diese Kreatur hat einen unstillbaren Appetit.«
    »Wir werden eine andere Nahrungsquelle für unseren Liebling dort unten bekommen – wenn derjenige, der zu uns eilt, so schlau ist, wie er denkt. Aber momentan müssen wir eben den Netherdrachen riskieren. Es ist wichtig, dass wir den Wachstumsprozess nicht beeinträchtigen.«
    Der Blutelf verneigte sich. »Wie Ihr wünscht, Milady.«
    Er ging, um sich seiner Aufgabe zu widmen. Die verschleierte Frau sah zu, wie Zendarin verschwand, und blickte dann wieder in die Grube hinab. Unten leuchtete etwas in tiefem, bedrohlichem Violett, bevor es wieder mit der Dunkelheit verschmolz.
    »Geduld, mein Kind«, gurrte sie. »Geduld. Du bekommst ja zu fressen. Du wirst gefüttert werden... und
groß.«
Ihr Gesichtsausdruck wurde steinern. »So wie dein verfluchter Vater es gewollt hätte.«
     
     
    Nicht Krasus tauchte erneut im Sumpfland auf, sondern sein wahres Ich, Korialstrasz. Der Drache materialisierte in der Dämmerung, um die Nacht für seinen Plan zu nutzen.
    Die Zeit ist gekommen,
stellte Korialstrasz fest und überlegte:
Mal sehen, wie der nächste Schritt aussehen wird.
    Er dachte an den unbekannten Feind. Wenn es Todesschwinge war, dann machte der Plan des roten Drachen Sinn. War es jemand anderes, nun, dann würde derjenige sicherlich der gleichen Gedankenkette folgen... und nur das zählte.
    Er breitete seine schweren Flügel aus.
    Der vordere Teil des großen roten Drachens löste sich ab. Zwei Korialstrasz standen nun dicht beieinander.
    Doch der Zauber war noch nicht fertig. Als beide ausatmeten, entstand von beiden jeweils eine weitere Kopie... und dann noch eine.
    Bald standen acht Versionen von Korialstrasz nebeneinander. Gemeinsam flogen sie in den dunklen Himmel und wandten sich dann in unterschiedliche Richtungen... doch sie alle bewegten sich auf Grim Batol zu.
    Es war ein aufwendiger Plan. Die Kopien waren mehr als nur Trugbilder. Damit sie echt wirkten, musste in jeder Einzelnen ein wenig von Korialstrasz selbst stecken. Gerade genug, damit seine Beobachter sich fragten, wer denn wohl jetzt der echte Drache war. Sie mussten wertvolle Kraft darauf verwenden, die Wahrheit herauszubekommen... und dann würde der echte Korialstrasz über sie kommen.
    Zumindest sollten sie das glauben.
    In Wahrheit war keiner der Drachen echt. Alle acht waren bloße Kopien. Als die anderen erschaffen worden waren, hatte der wahre Korialstrasz seine Verwandlung in Krasus verborgen.
    Und als Krasus durchstreifte er erneut das Sumpfland. Er hatte aus den Beinahekatastrophen seine Lektion gelernt. Diesmal konzentrierte er sich darauf, sowohl vor den Augen als auch den anderen Sinnen seiner Beobachter verborgen zu bleiben.
    Auch diesen Zauber beherrschten nur wenige Magier oder Drachen, und Krasus hatten den besonderen Spruch jahrhundertelang für sich behalten.
    Jetzt hoffte er, dass sich das Warten gelohnt hatte.
    Die acht Korialstraszse verschwanden in der Ferne. Sie würden Routen fliegen, die der Drachenmagier sorgfältig ausgewählt hatte. Er kannte die Region gut, und so wirkte jeder Kurs, als wäre er von seinen Doppelgängern bewusst gewählt worden. Krasus spürte mit Befriedigung ihre schwindende Präsenz.
    Er überlegte, wie lange es wohl dauern mochte, bis ihm seine Gegner auf die Schliche kamen. Doch zu diesem Zeitpunkt würde der wahre rote Drache bereits in die düsteren Berge eingedrungen sein.
    Mehrere Kreaturen der Nacht kreuzten seinen

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