Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 13 - Sturmgrimm

WoW 13 - Sturmgrimm

Titel: WoW 13 - Sturmgrimm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
funkelten. Das Feuer schoss hervor. Es schloss Tyrande ein. Malfurion schrie, doch das änderte nichts. Die Hohepriesterin wurde davon eingehüllt.
    Und dann... veränderte sich Tyrande.
    Hörner entstanden auf ihrer Stirn, Hörner, die hoch aufragten und sich dann wölbten. Aus ihrem Rücken traten Wülste, die schnell größer wurden und sich ausbreiteten. Netzartige Flügel entfalteten sich. Die Nägel ihrer schlanken Hände, die Illidan festhielt, wuchsen und wurden schwarz.
    Nein!, versuchte Malfurion zu rufen. Nein!
    Tyrande richtete ihren Blick auf den Erzdruiden. Doch jetzt waren ihre Augen glühende grüne Kugeln. Sie legte die Stim in Falten und starrte den hilflosen Malfurion an.
    Das habt Ihr mir angetan.... sagte sie... Ihr...
    Der Erzdruide gab ein stummes Flehen von sich... und erwachte.
    Er steckte immer noch in seiner Traumgestalt, war immer noch gefangen und qualvoll verdreht. Doch er entdeckte, dass das Leid, das er gerade durchgemacht hatte, nicht echt gewesen war - jedenfalls noch nicht.
    Doch Malfurion empfand keine Erleichterung. Es war nicht das erste Mal, dass er einen solchen Albtraum durchlebt hatte, und es wurde immer schwerer zu unterscheiden, wann er schlief und wann er wach war.
    Sein Peiniger trieb ein böses Spiel mit ihm. Eines, von dem der Erzdruide wusste, dass er es langsam, aber sicher verlor.
    Und obwohl es nur ein Albtraum gewesen war, hatte das Erlebnis ihn erschöpft, beeinflussbarer gemacht.
    Tyrande, dachte Malfurion. Es tut mir so leid...
    Vielleicht denkt sie gar nicht mehr an dich, erklang eine neue Stimme in seinem Geist. Nach so langer Zeit, nachdem sie so oft verlassen wurde. Das Schicksal so vieler lastet auf ihr, während du dich vor der Welt und deiner Verantwortung versteckt hast.
    Malfurion versuchte, den Kopf zu schütteln, doch er hatte gar keinen Kopf mehr, um das tun zu können.
    Die Stimme meldete sich erneut. Wie eine giftige Kreuzotter kroch sie durch Malfurions Seele. So wie du den anderen verlassen hast, der dir so wichtig war. Ihn verraten, in die Gefangenschaft getrieben und in die Verdammnis geschickt hast...
    Illidan.
    Malfurion hatte versucht, seinen Zwillingsbruder zu retten. Doch am Ende hatte Illidans Ehrgeiz ihn zu dem gemacht, was Malfurion bekämpfen musste. Einen Dämon. Hätte Malfurion von Anfang an anders gehandelt, seinem Bruder vielleicht geholfen, statt ihn einzusperren, dann hätte Illidan möglicherweise gerettet werden können.
    Nein!, loderte es durch den Geist des gefangenen Erzdruiden. Ich habe versucht, ihm zu helfen! Ich ging immer wieder zu seinem Kerker, in der Hoffnung, ihn zurück zum Licht führen zu können.
    Aber du hast versagt... du versagst immer... du hast vor dir selbst versagt, und deshalb wirst du vor Azeroth versagen...
    Im Smaragdgrünen Traum - dem Albtraum - wurde das Wesen, das einst Malfurion Sturmgrimm gewesen war, weiter verändert. Er leuchtete nicht mehr im hellen Grün, das seine Traumgestalt immer annahm, wenn sie das magische Reich betrat. Stattdessen hüllte ein düsterer Schatten ihn ein.
    Eine noch dichtere Dunkelheit umgab den eingesperrten Erzdruiden - der einzige Hinweis auf jene Kreatur, die sich selbst Albtraumlord nannte. Von der scheußlichen Finsternis ausgehend, strebten Ranken auf Malfurion zu, die nicht nur die Veränderung seiner Gestalt nährten, sondern auch weiter in den Geist des Nachtelfen vorstießen und ihn immer mehr in einen Baum verwandelten.
    Ein Gewächs, das aus nichts anderem zu bestehen schien als aus unfassbarem, quälendem Schmerz...

    Malfurions Gruft sah noch genauso aus, wie Tyrande Wisperwind sie von ihren beiden Visionen und früheren Besuchen in Erinnerung hatte. Von der wahren Person hinter der Legende war wenig zu sehen. Die Gruft bestand aus einer Reihe von unterirdischen Gängen, in die sich niemals ein Sonnenstrahl verirrte, doch Nachtelfen waren Kreaturen der Dunkelheit und verfügten zudem über mystische Kräfte. Statt Öllampen erhellte sanftes Mondlicht die Hauptkammer, was den Gebeten der Schwesternschaft zu verdanken war.
    Der Erzdruide lag aufgebahrt, als würde er schlafen - was er in gewissem Sinne auch tat. Nur seine offenen Augen gaben einen Hinweis darauf, dass er noch lebte.
    Die diensthabende Priesterin trat beiseite. Einer nach dem anderen aus der Gruppe begab sich zu dem reglosen Körper. Die Druiden knieten ehrfürchtig vor ihrem Gründer, während die Schwestern der Elune sich einfach verneigten, Groll fand, dass das Geschehen an eine

Weitere Kostenlose Bücher