WoW 13 - Sturmgrimm
Beerdigung erinnerte. Doch diesen Gedanken behielt er für sich, besonders, weil Malfurions Geliebte dabei war.
Als die Hohepriesterin an der Reihe war, beugte sie sich so tief herab, dass es zuerst so aussah, als wolle sie Malfurion küssen, was für die meisten nicht überraschend gewesen wäre. Doch im letzten Moment zog Tyrande ihren Kopf zurück und strich stattdessen über seine Stirn.
„Kalt...", murmelte sie. „Kälter, als er sein sollte..."
„Wir sprachen die Gebete regelmäßig", antwortete Merende sofort. Ein Hauch von Überraschung schwang in ihrem Tonfall mit. „Es dürfte sich nichts geändert haben..."
Es war kein Groll in Tyrandes Stimme, als sie antwortete: „Ich weiß... aber er ist kälter... Elunes Vision ist wahr..." Sie blickte zu ihm. „Und seine Augen verlieren den goldenen Glanz... als würde er seine Verbindung zu Azeroth verlieren..."
Sie trat schließlich zurück und machte Platz für den obersten Erzdruiden. Fandral verbrachte noch mehr Zeit bei Malfurion als die Hohepriesterin. Er flüsterte etwas und strich mit beiden Händen über den Körper des Erzdruiden. Broll sah, wie er etwas Pulver über der Brust verteilte und fragte sich, was Fandral vorhatte. Die Priesterin und der Druide hatten bereits Zauber gewirkt, die dabei helfen sollten, Malfurions Körper zu erhalten und seine ersehnte Rückkehr vorzubereiten.
Der oberste Erzdruide wischte eine Träne fort und trat zurück. Broll betete zu den Geistern des Waldes, dass, was immer Fandral vorhatte, helfen möge. Sie brauchten Malfurion mehr denn je, besonders wenn Teldrassils Krankheit nicht mit ihren Kräften zu heilen war.
„Meine Schwestern werden ihre Anstrengungen erhöhen", sagte Tyrande nach kurzer Diskussion mit Merende und den anderen beiden Priesterinnen. „Elune wird ihnen Kraft geben, seinen Körper am Leben zu erhalten... zumindest für eine Weile. Aber wir müssen das Problem schnellstens lösen."
„Hier können wir nichts mehr tun", bemerkte Fandral mit einem respektvollen Blick auf Malfurion Sturmgrimms Körper. „Lasst uns wieder nach draußen gehen..."
Als die Druiden und die anderen gehorchten, bemerkte Broll, wie Tyrande Malfurion an der Wange berührte. Dann verhärtete sich ihr Gesichtsausdruck, und sie folgte Fandral, als wollte sie in den Krieg ziehen.
Die Düsternis von Malfurions Kammer wich der üppigen Schönheit des Landes an der Oberfläche - einer bergigen Region, gesprenkelt mit zahllosen Hügeln, unter denen die Heiligtümer anderer Druiden lagen. Zwischen den Gräbern befanden sich Bögen aus Stein oder Holz, die mit üppigem, lebendigem Grün geschmückt waren. Das verlieh der Mondlichtung ein fremdartiges Aussehen.
Dennoch war es mehr als der sichtbare Eindruck, der die Mondlichtung zu dem machte, was sie war. Als Druide konnte Broll den tiefen Frieden spüren, der allem hier innewohnte. Es stand außer Frage, warum die Druiden diesen Ort so verehrten.
„So ein friedlicher Flecken", meinte die Hohepriesterin.
„Der Geist Cenarius' ist großer Bestandteil davon", antwortete Fandral und wirkte erfreut über Tyrandes Kompliment, „und ist auch in seinem Wächter gegenwärtig, seinem Sohn..."
„Wenn das stimmte, dann wäre ich mein Vater", erklang eine Stimme, die das Gefühl des Frühlings mit sich brachte. „Wenn das stimmte, wäre ich..."
Die Druiden hatten nicht bemerkt, wie der Halbgott eingetroffen war, denn seine Schritte verursachten keinerlei Geräusch. Sie knieten sich augenblicklich respektvoll nieder, und selbst die Priesterinnen ehrten Remulos' Erscheinen mit einem formellen Nicken. Trotzdem wirkte er nicht allzu zufrieden mit dem Empfang.
„Erhebt euch!", verlangte er von den Druiden, während sich die Luft um ihn herum mit Blumenduft füllte und das Gras unter seinen Hufen üppiger wuchs. „Ich brauche keine Ehrbezeugung von euch", fügte Remulos mürrisch hinzu und schüttelte seine blättrige Mähne. „Ich bin ein erbärmlicher Versager!"
Fandral streckte die Hand protestierend aus. „Ihr, Großes Wesen? Solche Worte gelten sicherlich nicht für den Herrn der Mondlichtung!"
Das fast nachtelfenähnliche Gesicht sah auf die versammelten Gestalten herab, und seine Nüstern bebten wie die eines wütenden Hirsches. Er blickte kurz zu Broll - der augenblicklich den Blick senkte -, dann wandte er sich an Fandral. „Doch, die Worte sind angemessen, Fandral. Denn all meine Bemühungen, Hilfe für Malfurion zu finden, sind fehlgeschlagen. Er schläft immer
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