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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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fragte er.
    „Die Farben sehen auf grüner Haut anders aus."
    „Ich fürchte, daran kann ich nichts ändern, Aggra, egal wie lange wir noch zusammenarbeiten", sagte er. Seine Stimme und sein Gesichtsausdruck waren ernst und besorgt.
    Ihr Blick begegnete dem seinen, und kurz furchte sie irritiert die Stirn. Dann lächelte sie, und plötzlich ging ihr Lächeln in ein herzhaftes Lachen über.
    „Die Ahnen wissen, dass das stimmt", sagte sie. „Offensichtlich müssen wir andere Farben verwenden."
    Sie lächelten und blickten einander an, bis Aggra ihren Blick senkte. „Vielleicht Blau und Gelb", meinte sie und holte die entsprechenden Tiegel. Wortlos bemalte sie sein Gesicht weiter.
    Schließlich nickte sie zustimmend, runzelte jedoch kurz darauf erneut die Stirn. „Dein Haar ... einen Moment."
    Sie wischte sich die Hände ab. Ihre langen und flinken braunen Finger öffneten Thralls Zöpfe und flochten rasch einige Federn in sein Haar. „So. Jetzt bist du bereit, Go'el."
    Sie holte ein poliertes Stück Metall, das als Spiegel diente.
    Thrall hätte sich beinahe nicht erkannt.
    Seine grüne Haut war von Tupfern bedeckt, dazu gesellten sich gelbe und blaue Wirbel, als würde er eine Maske tragen. Sein Haar, in das Federn eines Windroc eingeflochten waren, fiel dicht auf seine Schultern. Normalerweise war er zurückhaltend, kontrolliert. Nun erkannte er, dass es ...
    „... wild aussieht", sagte er leise.
    „Wie die Elemente", sagte sie. „Kaum etwas da draußen ist ruhig und geordnet, Go'el. Nun beginne deinen Ritus der Sicht, der mit ihnen verwandt ist. Sie warten."
    Thrall hatte schon einiges in seinem Leben erlebt. Als Kind hatte er zu kämpfen gelernt und Freundschaft und Härte erfahren. Er hatte sein Volk befreit und Dämonen bekämpft. Doch nun, als er Aggra nach draußen und an den Ort des Rituals folgte, stellte er fest, dass er nervös war.
    Die Trommeln setzten ein, und Aggra straffte sich. Sie verlor ihre Leichtigkeit und ihre Aggressivität, und einen Moment lang schien sie ihm eine jüngere Version von Gcyah zu sein. Mit anmutigem, ernstem Schritt bewegte sie sich vorwärts, und er verlangsamte sein Tempo, um sich dem ihren anzupassen. Es schien, dass die gesamte Bevölkerung Garadars gekommen war und an beiden Seiten des Weges Aufstellung genommen hatte. Die Fackeln erhellten die Finsternis ein wenig, doch hinter ihnen lauerten bereits die Schatten. Auf einen Stab gestützt erwartete sie Geyah. Sie sah schön aus, wenn auch gebrechlich, und ihr runzeliges Gesicht leuchtete. Thralls Großmutter lächelte. Er trat zu ihr und verneigte sich tief.
    „Willkommen, Go'el, Sohn d es Durotan, der der Sohn des Ga rad war." Thralls Augen weiteten sich leicht. Natürlich ... Er hätte es schon früher erkennen müssen! Garad war sein Großvater, und hier stand er in Garadar, dem Ort, der nach Garad benannt war. „Kind der Elemente, das von ihnen erwählt wurde. Nicht sehr weit von diesem Ort entfernt, wachen die Elementare über uns. Sie werden die Zeremonie beobachten, die wir hier heute Nacht abhalten."
    Thrall blickte über das schwarze Wasser des Sees. Er konnte nur den Zorn des Feuers sehen, der sich langsam bewegte. Aber er wusste, dass auch die anderen dort waren.
    „Es ist gut", sagte er, wie er es gelernt hatte. „Ich biete meinen Körper und meinen Geist diesem Ritus der Sicht an."
    Aggra nahm seine Hand, führte ihn in die Mitte des Lagers aus Fellen, die auf dem Boden lagen, und setzte sich neben ihn.
    „Wenn du auf diese Reise gehst", sagte sie, „verlässt deine Seele den Körper. Wisse Folgendes: Während du dich auf deiner Reise durch die Welt des Geistes befindest, wacht dein Volk über deinen physischen Körper. Hier, nimm diesen Saft und trink ihn langsam."
    Sie reichte ihm einen Becher mit einer widerlich riechenden Flüssigkeit. Thrall nahm ihn entgegen, wobei seine Finger über die ihren strichen. Er schluckte die Flüssigkeit so schnell wie möglich herunter und mühte sich, das unangenehme Gebräu nicht wieder von sich zu geben. Als er Aggra den Becher zurückgab, begann er schon, sich leichter zu fühlen. Er protestierte nicht, als sie seinen Kopf sanft herunterzog und in ihren Schoß bettete. Es war eine merkwürdig zarte Geste von jemandem, der so kurz angebunden war und ihn so schroff zu behandeln pflegte, doch er wehrte sich nicht.
    Sein Kopf drehte sich, und die Trommeln schienen durch seine Adern zu pulsieren, als würde er sie nicht hören, sondern spüren. Er hatte den

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