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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Sturm gab, kurz bevor ich sie besucht habe. Sie meinte, dass es der schlimmste war, den sie je erlebt hat. Und es gab Berichte von einem merkwürdigen Hurrikan, der viele Schiffe beschädigte, die von Nordend zu entkommen versuchten."
    „Ja!" Magni schrie beinahe vor Aufregung. „Schreckliche Stürme, Fluten an mehreren Orten, Dürren an anderen ... Etwas stimmt nicht, Junge. Ich bin kein Schamane, aber die Elemente sind mit Sicherheit zurzeit nicht glücklich. Diese Tafel könnte vielleicht einen Hinweis darauf enthalten, was mit ihnen nicht stimmt."
    „Wirklich? Glaubt Ihr wirklich, dass etwas so Altes uns heute helfen kann?"
    „Alles ist möglich, Junge. Auf jeden Fall", flüsterte Magni übertrieben leise, „haben wir etwas in die Hände bekommen, das schon seit Langem kein Tageslicht mehr gesehen hat, oder?"
    Er schlug Anduin auf den Rücken. Genau auf den Sonnenbrand.

    Die Übersetzung ging nur quälend langsam vonstatten, und immer wieder mussten sie von vorn beginnen. Es war nicht gerade hilfreich, dass die Übersetzer Anduin ein wenig selbstgefällig erschienen und ihre Irrtümer nur unwillig eingestanden. Jeder Einzelne interpretierte den Text auf seine Weise.
    Hochforscher Magellas bestand darauf, dass er sich auf eine metaphysische Vereinigung bezog. „Eins mit der Erde werden", wiederholte er. „Sich mit ihr vereinen. Ihren Schmerz spüren."
    Berater Beigrum, ein runzeliger Alter mit zittrigen Händen und einer Stimme, die man in ganz Eisenschmiede hören konnte, wenn er sie erhob, spottete: „Bah! Muninn, Ihr denkt zu sehr an die Mädchen. Ihr seht ,eins werden' in wirklich allem."
    Magellas, der unablässig verstohlene Blicke zu der anmutigen Aerin geworfen hatte, lachte laut auf. „Nur weil Ihr seit Jahrzehnten nichts mehr mit Mädchen zu tun hattet, bedeutet das nicht ... "
    „Nun, nun, all dieses zweideutige Gerede ist nichts für junge königliche Ohren!", schalt Aerin, die der Unterhaltung bislang wortlos gefolgt war, die Zwerge.
    Anduin lief rot an. „Es ist in Ordnung", sagte er. „Ich meine ... ich weiß über diese Dinge Bescheid."
    Unfähig zu widerstehen, neckte Aerin ihn. „Ach, weißt du das wirklich?"
    Anduin wandte sich rasch Beigrum zu. „Was glaubt Ihr, was es bedeutet?", fragte er in der Hoffnung, das Thema wechseln zu können.
    „Nun, ich glaube, wir werden es nicht wirklich wissen, bevor wir nicht alles übersetzt haben. Die Interpretation eines Satzes hängt oft vom Zusammenhang ab. Nimm zum Beispiel : Ich b in hungrig. Wenn wir es im Zusammenhang mit . , Meine Frau kocht das Essen in der Küche. Ich kann die in Bier köchelnden Schweinerippchen bereits riechen. Ich bin hungri g ' - nehmen, dann ist damit der wirkliche Hunger gemeint, oder nicht?"
    „Beigrum, Ihr spielt mit mir. Es ist bereits nach Mittag", sagte Aerin.
    „Doch wenn der Zusammenhang folgender ist: ,Ich war vier Jahre lang eingesperrt. Alles, was ich sehe, sind graue Wände. Ich träume von freien Flächen und Sonnenlicht. Ich bin hungrig', dann ist das eine ganz andere Sache."
    „Mein Gott, Ihr seid ein Poet", sagte Aerin beeindruckt. Anduin war es nicht minder.
    „Ich verstehe, was Ihr meint", sagte er. „Ich habe es nie so gesehen. Was ... "
    Ein dumpfes Beben unterbrach ihn. Anduin keuchte erschreckt auf, als der Boden unter ihm vibrierte, obwohl das Beben so leicht war, als stünde er auf einem riesigen schnurrenden Tier. Ein weiteres Geräusch erklang über ihnen. Anduin blickte auf und sah Hunderte von Büchern erbeben und langsam aus den Regalen wandern.
    Drei Gedanken schossen ihm gleichzeitig durch den Kopf. Einmal, dass all diese Bücher und das unbezahlbare Wissen, das sie enthielten, im Begriff waren, aus einer großen Höhe herunterzufallen. Das würde die Bücher beschädigen, wenn nicht gar ihre völlige Zerstörung bedeuten. Der zweite Gedanke war, dass die Bücher, die aus großer Höhe zu Boden zu fallen drohten, ihnen auf die Köpfe prallen würden. Und schließlich dachte er, dass die Teile der Tafel zerspringen würden, wenn sie vom Tisch fielen. Er machte einen Satz nach vorne, ergriff sie und presste die unersetzlichen Stücke fest an sein Herz.
    „Passt auf", schrie Aerin, packte die Arme von Anduin und Beigrum und zerrte die beiden in den langen Bogengang, der die Bibliothek von der Ausstellungshalle trennte. Anduin glaubte, dass er die Halle sofort verlassen sollte, und lief weiter, bis sich Aerin mit einem Grunzen auf ihn warf. Im Fallen drehte er sich und landete

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