WOW! - wirksam Wirklichkeit erschaffen (German Edition)
ist.
Das erkennst du, wenn du dein Gehirn mit der Rechenleistung eines Computers vergleichst. Ein Computer ist deshalb so rechenstark, weil er in einer Sekunde sehr viele einfache Operationen ausführen kann. Diese definieren sich über 2 verschiedene Zustände. 0 und 1.
Unser Gehirn besteht aus 100 Milliarden Nervenzellen, von denen jede Nervenzelle bis zu 10.000 Synapsen besitzt. Die Synapsen können bis zu 1.000 Mal die Sekunde ihren Zustand verändern. Das Gehirn kann also 10 18 Operationen pro Sekunde durchführen.
Anton Tohm: 10 18 Operationen pro Sekunde? Mit was für einer Rechenkapazität ist das vergleichbar? Ein Supercomputer?
Photoni: Viel mehr. Unser Gehirn kann genauso schnell rechnen, wie alle Computer der Welt zusammen. 3
Anton Tohm: Das ist... stark.
Photoni: Ja. Man vermutet sogar, dass das Gehirn noch schneller rechnen kann, je nachdem, welche Bestandteile deines Gehirns als informationsverarbeitend angesehen werden.
Jede Nervenzelle verfügt über Neurotubuli. Etwa 100 Millionen pro Nervenzelle. Das sind Bestandteile des Zellskeletts. Die Neurotubuli sind u. a. für den Nährstofftransport in die Zelle verantwortlich.
Neusten Erkenntnissen zufolge ist es jedoch so, dass Neurotubuli ebenfalls als informationsverarbeitende Elemente fungieren. Wenn dem so ist, würde sich die Gesamtrechenfähigkeit um das Millionenfache erhöhen. Dann sind wir schon bei 10 27 Rechenoperationen. 4
Anton Tohm: Puh… also Einstein war mit seiner Vermutung, dass wir „nur“ 10 % unseres geistigen Potenzials nutzen, noch optimistisch. Wenn ich vergleiche, wie schnell ich aktuell eine Matheaufgabe im Kopf lösen kann, wie schnell mein Taschenrechner das macht und um wie viel schneller das Gehirn rechnen könnte, dann… habe ich ja noch großes Steigerungspotenzial!
Photoni: (lacht) Ja genau. Zwischen 10 18 und 10 27 Rechenoperationen pro Sekunde liegen Dimensionen. Deshalb ist unser Gehirn auch in der Lage, eine so ausgefeilte Projektion zu erzeugen.
Tipp: Nimm dir Zeit und werde dir bewusst, was das bedeutet. Alles, was du wahrnimmst, ist das Ergebnis einer sehr realen Projektion, die du über alle deine Sinne empfängst.
Von einer virtuellen Realitätsmaschine wie unserem Gehirn kann die Technik im Moment nur träumen. Unser Gehirn ist im Endeffekt ein Projektor, der Hologramme erstellt.
Anton Tohm: Wie macht es das?
Photoni: Gute Frage. Ich zeichne dir am besten eine Skizze.
Die Vorlage und das Hologramm (vereinfachte Darstellung)
Ein Hologramm entsteht, wenn eine spezielle Vorlage belichtet wird. Das Hologramm ist nicht das Wirkliche, sondern ein Abbild der Vorlage.
Was wir im Kino auf der Leinwand sehen, ist die Projektion des Bildes, das im Projektor belichtet wird. So ähnlich läuft das mit unserer Realitätswahrnehmung. Das Bild wird in unserem Gehirn erzeugt. Und belichtet.
Wir sehen niemals die Wirklichkeit, sondern nur das, was nach der Berechnung unseres Gehirns „da draußen“ ist.
Anton Tohm: Moooment… selbst wenn die Realität komplett als Hologramm projiziert wird: Unsere Gehirne funktionieren doch alle gleich! Wir kriegen alle dieselben elektrischen Signale, daraus wird auf die gleiche Art und Weise ein Bild erzeugt und meinetwegen nach außen projiziert. Also sehen wir doch alle dasselbe!
Photoni: (lacht) Den Einwand hatte ich damals auch. Aber sehen wir tatsächlich alle dasselbe?
Die Bedeutung der eigenen Überzeugungen
Schauen wir uns erst einmal an, wie viele Informationen das Gehirn überhaupt empfängt und wie viele wir davon bewusst wahrnehmen.
Aktuell wird geschätzt, dass unser Gehirn in jeder Sekunde ca. 400 Milliarden Bits an Informationen empfängt. Davon nehmen wir jedoch lediglich 2000 Bits bewusst wahr. 5
Das ist das Verhältnis zwischen unterbewusster und bewusster Wahrnehmung.
Anton Tohm: Wahnsinn! Das ist ja unglaublich. Das bedeutet, dass wir von 200 Millionen Informationen gerade mal eine bewusst wahrnehmen. Das ist ja gar nichts!
Das würde aber auch bedeuten, dass wir dasselbe Bild betrachten können, aber jeder von uns nimmt etwas anderes wahr?
Photoni: Ja genau. Das Fragment, das du vom Bild wahrnimmst, wird sich in der Regel von dem Fragment, das dein Nachbar wahrnimmt, unterscheiden.
Anton Tohm: Ok, aber welche Informationen wählt jetzt das Gehirn konkret aus und warum?
Photoni: Hier kommen jetzt die Überzeugungen ins Spiel. Sie definieren den Blickwinkel, durch den du die Welt betrachtest.
Die Aufgabe des Gehirns ist es, deine
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