WOW! - wirksam Wirklichkeit erschaffen (German Edition)
Überzeugungen richtig auf der Leinwand zu reflektieren.
Das Gehirn urteilt aber nicht darüber, ob deine Überzeugungen richtig sind oder nicht, ob sie dir nützen oder schaden. Es führt deine Überzeugungen einfach aus.
Nicht mehr und nicht weniger.
Vergleiche das Gehirn mit einem Computer und die Überzeugungen mit installierten Programmen. Die einzige Aufgabe des Computers ist es, die auf ihm installierten Programme richtig auszuführen. Unabhängig davon, ob sie nützlich sind oder nicht.
Der Computer führt auch schädliche Programme, wie zum Beispiel Viren, richtig aus, auch wenn das bedeutet, dass er komplett abstürzt.
Anton Tohm: Heißt das, wenn ich überzeugt bin, dass das Leben schwer ist, dann erlebe ich es auch so und wenn ich denke, dass das Leben leicht ist, dann erlebe ich es als leicht?
Photoni: Ganz genau. Ich gebe dir hierzu ein Beispiel:
Der Psychiater und Glücksforscher Richard Wiseman hat eine Reihe von Experimenten durchgeführt, um zu beweisen, dass die Art und Weise, in der wir ins Leben schauen, unsere Wahrnehmung bestimmt.
In einem Experiment hat er Personen, die sich als glücklich einschätzten und solche, die sich selbst Pechvögel nannten, zu einem Interview in sein Sprechzimmer eingeladen. Am Eingang des Raumes hat er einen Geldschein auf den Teppich gelegt. Das Ergebnis war, dass fast alle „Glücklichen“ mit dem Geldschein zu ihm ins Sprechzimmer kamen und sich über den gefundenen Geldschein freuten, während die Pechvögel den Geldschein nicht sahen. 6
Einfach erklärt:
Die Information, dass Geld auf dem Boden liegt, nimmt jeder unterbewusst wahr.
Dann sortiert jedes Gehirn aus, was es auf der „Leinwand“ darstellt und was nicht.
Bei einem Menschen, der sich für einen Pechvogel hält, ist vielleicht folgendes Programm auf der Festplatte installiert: „Ich habe kein Glück im Leben.“
Sein Gehirn bemerkt den Geldschein und berechnet, dass der Pechvogel sich unerwartet glücklich fühlen würde, falls er den Geldschein sähe. Aber sich glücklich fühlen widerspricht seinem Programm: „Ich habe kein Glück im Leben.“
Ergo muss die Information unterdrückt werden.
Sie wird gar nicht oder verzerrt dargestellt, z. B. als Papiermüll. Es kann sein, dass die Person sich auch noch darüber ärgert, dass da überall Müll herumliegt.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie stark unsere Überzeugungen die Realität beeinflussen.
Mein absolutes Aha-Erlebnis, was die Wirkung von Überzeugungen angeht, hatte ich, als ich das erste Mal von der Wirkung von Placebo-Operationen gehört habe. Bei Placebo-Operationen schneidet man die Person nur auf, macht nichts und näht sie wieder zu.
Und jetzt halt dich fest: Die Ergebnisse sind genauso gut wie bei tatsächlichen Operationen.
Anton Tohm: Was? Das ist nicht dein Ernst!
Photoni: Ja, mich hat das auch umgehauen. Ich habe es anschließend gegoogelt – mein kritischer Verstand – und habe auch Artikel wie diesen hier gefunden:
„Berühmt wurde ein Experiment amerikanischer Chirurgen: Herzkranke mit starken Angina-pectoris-Beschwerden wurden in zwei Gruppen eingeteilt.
Bei der ersten wurde eine nahe am Herzen verlaufende Arterie (Arteria mammaria interna) unterbunden, also verschlossen, in der Annahme, das Blut würde dann zum Herzen umgeleitet und damit die Beschwerden gelindert werden.
Bei der zweiten, der Kontrollgruppe, wurde zwar der Brustkorb eröffnet und die Arterie freipräpariert, aber nicht unterbunden. Weder die Patienten noch das Stationspersonal erfuhren, wer zu welcher Gruppe gehörte. Hinterher ging es in beiden Gruppen etwa gleich vielen Patienten erheblich besser. Einige der Placebo-Operierten waren sogar körperlich stärker belastbar als zuvor.“ 7
Anton Tohm: Unglaublich, dann war ja die Genesung bei beiden Gruppen gleich gut. Langsam fange ich an zu verstehen, wie entscheidend Überzeugungen sind.
Photoni: Ja, die Überzeugungen sind der entscheidende Filter.
Allerdings wird deine Wahrnehmung auch von deinen Gefühlen beeinflusst.
Die Rolle der Gefühle im Wahrnehmungsprozess
Überzeugungen erzeugen Gefühle.
Zum Beispiel, wenn du siehst, wie ein kleiner Junge von einer Bande schikaniert wird. Du bist davon überzeugt, dass es sich um eine Ungerechtigkeit handelt. Darauf reagierst du mit einem Gefühl von Wut.
Gefühle werden nach einer Weile im Körper gespeichert.
Unsere Zellen teilen und erneuern sich in bestimmten Abständen. Wenn jetzt ein Mensch einen bestimmten Gefühlszustand
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