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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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seit Sheilah Grahams Tod nicht mehr auf dem laufenden, was Hollywood betrifft.«
    »Dann hast du vielleicht auch noch nicht gehört, daß man Miss Gamble des Mordes an William A. C. Rice dem Vierten beschuldigt.«
    »In der ganzen Welt kriegt man USA Today aufs Hotelzimmer gebracht. Ich hab’ die Schlagzeilen gelesen, aber ich hab’ die Sache nicht sehr verfolgt.«
    »Vielleicht hast du dann Lust, ein paar Recherchen anzustellen.«
    »Okay.«
    »Meine Neuigkeit ist, daß Miss Gamble deinen Schwiegersohn engagiert hat, um sie zu verteidigen.«
    »Ich hab’ zwei Schwiegersöhne«, erwiderte Stallings. »Der eine ist dumm wie die Nacht, also mußt du wohl von Howard Mott sprechen.«
    »Richtig.«
    »Kennst du Howie? Sicher, du mußt ihn kennen, denn er war es, der mir ’86 empfohlen hat, mich an euch zu wenden.«
    »Wir sind uns nie begegnet«, sagte Wu. »Aber wir scheinen eine ganze Reihe gemeinsamer Freunde zu haben.«
    Stallings brummte etwas und sagte dann: »Wann sollen wir in L. A. sein?«
    »Kannst du morgen losfliegen?«
    »Erster Klasse?«
    »Ich glaube, Georgia hat ein wenig erste Klasse verdient.«
    »Und ob«, antwortete Stallings. »Kann ich schon was tun in L.A.?«
    »Ja. Du kannst uns ein möbliertes Haus mieten. Etwas Repräsentatives in den Palisades oder in Malibu. Es muß groß genug für uns fünf sein. Miete es für vier Wochen mit Option auf einen weiteren Monat. Ich werde auf deinen Namen telegrafisch fünfzigtausend an die Bank of America überweisen – an die Filiale in der alten Malibu Road. Damit richtest du ein ganz normales Girokonto ein – mit Vollmacht für dich, Quincy und mich. Dann nimmst du dir so viel Bargeld, wie du brauchst, und bittest den Filialleiter, dir einen Immobilienmakler zu empfehlen.«
    »Wer bin ich?« wollte Stallings wissen.
    »Du bist der ständige Vertreter der Wudu, Ltd., Burton Street 8, Berkley Square, London W I . Früher warst du unser Vertreter im Nahen Osten, Hauptquartier Amman, von wo aus du Nachforschungen und Überwachungen bis zum Erbrechen durchgeführt hast.«
    »Apropos Erbrechen«, sagte Stallings. »Hat Otherguy sich schon blicken lassen?«
    »Quincy hat ihn zum Mittagessen eingeladen, oder zum Abendessen, um ihm das zu verklickern, was ich dir eben erzählt habe.«
    »Ich möchte wetten, daß Otherguy Quincy erzählt, er würde Ione Gamble persönlich kennen.«
    In London ertönte entweder ein erneuter Seufzer, oder es wurde wieder Zigarrenrauch ausgestoßen. Dann antwortete Artie Wu: »Das Tolle ist: Er kennt sie vielleicht wirklich.«
     
    Nachdem der Zimmerkellner den Frühstückswagen hereingerollt hatte und wieder gegangen war, durchquerte Booth Stallings das Wohnzimmer der Suite und steuerte auf Georgia Blues geschlossene Schlafzimmertür zu. Bevor er sie erreichte, öffnete sich die Tür, und sie trat heraus, barfuß und eingehüllt in einen der weißen Hotel-Frotteebademäntel.
    Stallings fiel nun wohl bereits zum siebenten Mal in weniger als vierundzwanzig Stunden auf, daß sie sich immer noch mit derselben Anmut auf ihren langen, langen Beinen bewegte, die ihr auf nackten Füßen eine Größe von eins fünfundsiebzig verliehen und mindestens von eins achtzig in Stöckelschuhen. Ihre hellgrünen Augen richteten sich über Stallings hinweg direkt auf den Frühstückswagen. Als sie dort angekommen war, schlug sie die Augenlider auf und schnüffelte hungrig an jedem einzelnen Teller. Kurz bevor sie die Hand nach einem der Servierlöffel ausstreckte, fuhr sie sich noch einmal durch das kurz geschnittene, rötlich braune Haar, das jetzt eine etwa zwei Zentimeter weiße Strähne aufzuweisen hatte. Sie war im Gefängnis weiß geworden, kurz nach ihrem fünfunddreißigsten Geburtstag vor nicht ganz zwei Jahren. Die Strähne saß mitten über ihrer hohen, breiten Stirn, hinter der – das war Stallings seit langem klar – viel zuviel Grips auf der Lauer lag.
    Während Georgia Blue vor dem Wagen stand und Rühreier, Wurst und tropische Früchte auf ihren Teller häufte – sie trug kein Make-up, und das Haar war nur von diesem einen Strich ihrer Hand zurechtgebürstet –, versuchte Stallings herauszufinden, ob aus seiner Vernarrtheit in sie schließlich doch eine Art Besessenheit geworden sein mochte. Gerade hatte er beschlossen, sich einen Dreck darum zu scheren, was daraus geworden sein mochte, als sie zwei weiche Semmeln auf ihren Teller legte und sagte: »Lieber Gott, Booth, das reicht ja für sechs Leute.«
    »Wenn man den

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