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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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gedacht. »Besteht die Möglichkeit, daß sie tot sind?« fragte sie.
    »Die Goodisons?«
    Sie nickte.
    »Möglich.«
    »Das ist gut«, sagte sie mit einem kleinen Lächeln, das sie beinahe ein bißchen zufrieden aussehen ließ, wenn auch noch lange nicht glücklich.

10
    Wegen der internationalen Datumsgrenze wurde das Ferngespräch, das Artie Wu um 0.04 Uhr am Dienstag führte, von Booth Stallings um 8.04 Uhr am Mittwoch in seiner Drei-Zimmer-Suite im Peninsula Hotel in Manila entgegengenommen.
    Wu und Stallings hatten seit fünf Jahren nicht mehr miteinander gesprochen, und deshalb wurden erst einmal eine gute Minute lang – wie Stallings fand – ziemlich kostspielige Formalitäten und Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht, bevor Wu zum Geschäftlichen kam.
    »Laß uns zuerst über Geld reden, Booth, denn wenn wir uns da nicht einig werden, dann brauchen wir über den Rest kein Wort mehr zu verlieren.«
    »Soll mir recht sein.«
    »Das Anfangshonorar beträgt fünfhunderttausend. Wenn wir erledigen, wofür man uns angeheuert hat, gibt es noch einmal zweihundertfünfzigtausend. Ergibt insgesamt siebenhundertfünfzigtausend. Von dieser Summe bekommen Quincy und ich, als Chefs, jeder zweihunderttausend. Du, Otherguy und Georgia, ihr bekommt pro Nase hunderttausend.«
    »Hört sich ordentlich, wenn nicht gar üppig an«, meinte Stallings.
    »Der Kunde hat sich die Dienste unserer Firma mit einer nicht rückzahlbaren Summe von fünfundzwanzigtausend Pfund gesichert. Aber dieses Geld ist für rückständige Löhne, Schulden und laufende Unkosten vorgesehen.«
    »Du mußt eine ziemlich trockene Zeit hinter dir haben, Artie.«
    »Knochentrocken.«
    »Wenn ich richtig gerechnet habe«, sagte Stallings, »dann addieren sich die Summen, die du genannt hast – den Vorschuß nicht mitgerechnet –, zu siebenhunderttausend und nicht zu siebenhundertfünfzigtausend.«
    »Die restlichen fünfzigtausend werden für Eventualitäten zurückbehalten, bis der Job erledigt ist. Sollten keine Eventualitäten eintreten, dann wird die Summe in fünf gleiche Teile geteilt und ausgezahlt, als Gratifikation oder als Abfindung.«
    »Oder beides«, sagte Stallings.
    »Oder beides.«
    »Das hört sich langsam interessant an. Was müssen wir tun, um es zu verdienen?«
    »Zwei verschollene Hypnotiseure finden.«
    »Was noch?«
    »Das ist das Ziel, aber um es zu erreichen, werden wir wahrscheinlich die üblichen verschlungenen Seitenpfade gehen müssen.«
    »Und wo befinden sich diese Seitenpfade?«
    »In Los Angeles und Umgebung.«
    »Ach, Scheiße, ich hatte irgendwie auf London und Umgebung gehofft.«
    »In L. A. ist besseres Wetter.«
    »Das ist wahr«, stimmte Stallings ihm zu.
    Nach einem kurzen Schweigen sagte Wu: »Kannst du reden?«
    »Georgia ist noch nicht wach.«
    »Wann ist sie rausgekommen?«
    »Gestern nachmittag. Ich hab’ sie in der Besserungsanstalt für Frauen in Mandaluyong abgeholt, mit einem Mercedes, den ich vom Hotel geliehen hab’. Ich hab’ ihr sogar Blumen und ’ne Flasche Champagner mitgebracht. Den Schampus hat sie getrunken, aber die Blumen hat sie liegenlassen, als wir wieder im Hotel waren.«
    »Wie geht’s ihr?«
    »Hat sich nicht sehr verändert.«
    »Geistig?«
    »Flink wie immer. Vielleicht sogar noch flinker. Aber ich fürchte, sie hat ein paar seelische Dellen, die ausgebessert werden müssen.«
    »Was hast du ihr erzählt?«
    »Nur, daß du und Durant was am Laufen habt und daß sie, Otherguy und ich euch dabei unter die Arme greifen sollen.«
    »Was sagt sie dazu?«
    »Sie findet, daß es sich ein bißchen nach Kinkerlitzchen anhört.«
    »Mehr nicht?«
    »Bis jetzt nicht.«
    »Vielleicht braucht sie jetzt viel ermutigenden Zuspruch.«
    »Ich frage dich, Artie, wie willst du jemanden ermutigen, der ein Ego aus Granit hat?«
    »Dir wird schon was einfallen«, sagte Wu und schwieg. Während des Schweigens hörte Stallings ein leises Klicken aus zwölftausend Meilen Entfernung, das er als Wus Feuerzeug identifizierte. Dem Klicken folgte ein Seufzen, vielleicht war es auch nur Zigarrenrauch, der in die Luft geblasen wurde. Dann sagte Wu: »Und jetzt ein paar aufklärende Neuigkeiten: Bei den Hypnotiseuren handelt es sich um ein ziemlich gerissenes britisches Geschwisterpärchen, die mit Ione Gamble zu tun hatten.«
    »Amerikas Herzblatt«, meinte Stallings.
    »Wird sie so genannt?«
    »Nur von alten Knackern wie mir, die in den Klischees ihrer Jugend noch Trost finden. Um ehrlich zu sein, Artie, ich bin

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