Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland
Wünsche gewesen war, hatte Shelley nie zuvor solche Freude und Glückseligkeit gesehen. Sie war froh, Timothy erwählt zu haben. Und wenn von nun an im Himmel von Bescheidenheit oder wahrer Freude oder echter Dankbarkeit die Rede war, fiel als Allererstes Timothys Name.
Manuela Inusa
wurde am 17.09.1981 in Hamburg geboren. Sie ist gelernte Fremdsprachenkorrespondentin und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Hamburg. Ihre Hobbys sind Lesen, Schreiben und Reisen (besonders in die USA)
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Gabriela Rodler
Philipp sucht den Winter
Traurig betrachtete Philipp den lustigen Schneemann, der als Fensterbild an der Scheibe des Kinderzimmers klebte. Draußen schien die Sonne, es war ein milder Tag. Philipp seufzte, in drei Tagen war Weihnachten und weit und breit kein Schnee. Von der Zimmerdecke baumelten an durchsichtigen Fäden einige Schneeflocken aus Watte. Die hatten Philipp und seine Mama aufgehängt. Letzten Winter hatte es auch nicht geschneit. Nur wenn Philipp aus dem Fenster sah, konnte er auf den Bergspitzen ein wenig Schnee erkennen.
Am Abend seufzte der Junge: „Mama, ich wünsch mir dieses Jahr vom Christkind, dass es viel schneit. Dann bau ich einen Schneemann, so wie den auf dem Fensterbild.“
„Philipp, schlaf gut und träume was Schönes. Vielleicht kommt ja noch ein bisschen Schnee bis zum Heiligen Abend“, tröstete Mama und gab ihm einen Gutenachtkuss. Bald war der Bub eingeschlafen.
Philipp wachte auf, weil etwas Kaltes über seine Wange strich. Der Junge blinzelte und vor ihm stand der Schneemann vom Fensterbild.
„Hallo Philipp, gehst du mit mir den Winter suchen?“
Verwundert blinzelte er den Schneemann an.
„Aber weißt du denn, wo der Winter wohnt?“, fragte Philipp.
„Ich habe heute von einem Sperling gehört, dass sich der Winter weit in den Norden zurückgezogen hat. Wir gehen in den Norden und suchen ihn. Dann bitten wir ihn, zu uns zu kommen“, erklärte der Schneemann.
„Wo Norden ist, weiß ich, das hat mir mein Papa gezeigt. Bei den Bergen, auf denen noch ein wenig Schnee liegt, dort ist Norden“, meinte Philipp. Er hüpfte aus dem Bett und zog sich rasch an. Der Junge steckte noch schnell eine Watteschneeflocke ein. Die wollte er dem Winter schenken. Dann lief er zur Türe hinaus.
„Nicht so schnell“, rief der Schneemann und wackelte hinter Philipp her. Philipp und sein Freund verließen das Haus und gingen auf die Berge zu.
Die Sonne schien und der Schneemann begann zu schwitzen. „Philipp, mir ist so warm und die Berge sind so weit weg“, jammerte der Schneemann.
Plötzlich leuchtete vor ihnen ein prächtiger Regenbogen auf und eine freundliche Stimme säuselte: „Ich habe gehört, ihr wollt den Winter suchen. Ich werde euch helfen. Steigt auf, ich bringe euch zu den Bergen hoch.“ Die Freunde kletterten auf den Regenbogen und der spannte sich und wurde immer länger, bis er knapp unter die Gipfel der Berge reichte. Vorsichtig rutschten Philipp und der Schneemann den Regenbogen entlang und landeten auf einem Schotterfeld.
„Danke, Regenbogen, du hast uns sehr geholfen“, rief Philipp und winkte, bis der Regenbogen verblasst war. Dem Schneemann ging es auch gleich besser, denn so hoch auf dem Berg war es kälter als im Tal. „Wo sollen wir den Winter jetzt suchen?“, fragte Philipp.
„Hallo, ihr da unten. Der Regenbogen hat mir erzählt, dass ihr den Winter besuchen wollt. Da kann euch nur der Nordwind helfen und der wohnt am höchsten Gipfel der Berge!“, erklang eine Stimme über Philipp. Erstaunt sah Philipp in die Höhe und bemerkte einen großen Steinadler, der über ihnen seine Kreise zog. „Kommt, steigt auf meinen Rücken, ich bringe euch zu ihm!“
Philipp und der Schneemann setzten sich auf den Rücken des Adlers, dieser erhob sich in die Lüfte und flog mit ihnen auf den höchsten Gipfel des Berges. „Ich wünsch euch noch viel Glück“, rief der Adler, nachdem er die zwei Freunde abgesetzt hatte.
„Hui, ich bin der Nordwind und habe gehört, ihr geht den Winter suchen. Ich werde euch dabei helfen, denn ich möchte so gerne wieder die Schneeflocken vor mir hertreiben und hohe Schneewirbel in die Luft blasen. Immer nur über kahle, trockene Hänge zu wehen ist langweilig!“ Mit diesen Worten blies auf einmal der Nordwind um Philipp und den Schneemann.
„Nicht so stürmisch, Nordwind, du bläst uns ja um! Aber danke für deine Hilfe, die nehmen wir gerne an“, lachte Philipp. Der Nordwind umfasste die beiden mit einem
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