Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland
typische Großmutter.
„A… alles ist weg! A… all meine Geschenke!“, stotterte die Frau verzweifelt.
„Beruhigen Sie sich doch endlich! Erzählen Sie mir bitte, was genau passiert ist!“, forderte der Kommissar.
„Es ging alles so schnell! Kaum war ich aus dem Geschäft, rammte mich ein Mann, riss mir die Einkaufssackerl aus der Hand und rannte damit weg. Ich konnte nichts machen und all meine Geschenke sind weg! Was soll denn jetzt bloß aus Weihnachten werden?“, klagte die Frau.
„Beschreiben Sie den Mann!“, befahl der Kommissar ohne Mitleid.
„Der Mann war groß, trug eine gelbe Jacke und auf seinem Kopf befand sich eine weiße Mütze!“, beschrieb sie den Räuber.
„Danke! Das sollte reichen!“, unterbrach der Kommissar die Frau, denn er musste sich jetzt auf die Suche nach dem Täter machen, denn mit jeder Sekunde wurde die Chance, ihn zu fassen, kleiner.
„Können Sie noch die Geschenke zurückbringen?“, krächzte die Frau.
„Versprechen kann ich nichts!“, antwortete der Kommissar schnell und war schon in der Menge verschwunden.
Antonio lief auf den Ausgang des Warenhauses zu, denn er wusste, dass der Dieb nur einen kleinen Vorsprung hatte. Warum waren hier denn bloß Leute mit roten, blauen, schwarzen und braunen Jacken?
Doch auf einmal erstarrte der Kommissar. Leise jubelte er auf und eilte auf den Ausgang zu, denn er sah eine weiße Mütze. Er sprang kurz in die Höhe und erkannte, dass der Mann auch eine gelbe Jacke trug. Sofort beschleunigte er seine Schritte. Eiskalte Luft schlug ihm entgegen, als er in die verschneite Straße vorm Kaufhaus betrat. Die Straßen wurden von leuchtenden Sternschnuppen beleuchtet und selbst hier konnte man noch Weihnachtsmusik vernehmen. Langsam löste sich die Menschentraube vor dem Ausgang auf. Der Mann mit der gelben Jacke lief Richtung Norden. Kommissar Antonio nahm die Verfolgung auf.
Er schob sich den Schal tiefer ins Gesicht, um sich vor dem eiskalten, jaulenden Wind zu schützen. Antonio schlich dem Täter unauffällig nach, der immer schneller lief. Der Schnee knirschte unter seinen Winterstiefeln, als der Kommissar auf den Täter zu lief, denn er war sich nun sicher, dass er den richtigen Täter vor sich hatte, denn jeder Dieb verriet sich durch nervöses Verhalten.
Der andere Mann hörte just in diesem Moment Antonios Schritte, der Täter blickte ihm ins Gesicht und rannte los. Fluchend beschleunigte Antonio sein Tempo und raste an Weihnachtsbäume, vollen Geschäften und singenden Straßenchören vorbei. Ihm fehlten nur noch wenige Meter zum Räuber.
Der Kommissar versuchte, den Räuber an der Jacke zu fassen, verfehlte ihn jedoch und landete auf der Nase. Zu seinem Glück lag am Boden eine zehn Zentimeter dicke Schneeschicht. Der Räuber grinste ihn an, als er um eine Hausecke schlitterte.
Fluchend sprang Antonio wieder auf seine Beine und stapfte los. Kaum war er auf der anderen Seite des Hauses, schrie er erfreut auf und rannte so schnell er konnte los. Blitzschnell packte er den Räuber, der offensichtlich zu schnell um die Kurve geschlittert war und sich gerade aus einem Schneehaufen auspuddelte.
„Mir entwischst du nicht! Warum stiehlst du denn zu Weihnachten etwas von einer alten Frau, die sich nicht wehren kann? Ich hoffe, dass du eine gute Ausrede hast!“, brummte der Kommissar.
„E… es ist nicht für mich! B… bitte glauben Sie mir!“, stotterte der Mann.
„Warum sollte ich?“, nuschelte der Kommissar verärgert.
„Was sollte ich denn sonst machen?“, antwortete der Räuber und deutete den Kommissar leise zu sein.
Die beiden schlichen in eine Seitengasse hinein.
„Es haben schon viele versucht, mir so zu entkommen, aber noch keiner hat es geschafft!“, zischelte Antonio dem Täter ins Ohr.
Der Räuber schlich unbeirrt weiter. Auf einmal blieb er abrupt stehen. Der Kommissar, der erst im letzten Moment abbremsen konnte und dabei fast auf einer hinterhältigen Eisplatte ausrutschte, wollte ihn schon eine Lehre erteilen, doch in letzter Sekunde erstarrte er. Er wischte sich über die Augen, aber es war keine Illusion. Es war die Realität.
Auf einem Holzbrett lag eine Frau, eingekuschelt in einen dicken Schlafsack. Ihr Arm lag schützen auf dem Körper eines kleinen Mädchens, das gleich wie ihre Mutter in einem dicken Tuch eingewickelt war. Der Kommissar schluckte mühsam bei diesem Anblick. Langsam winkte er den Räuber zu sich.
„Ich bitte Sie, so etwas nie wieder zu machen! Denn dieses Mal
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