Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland
wann schreiben wir ihm?“
„Langsam, Enie. Wenn du möchtest, schreiben wir dem Joulupukki morgen einen Brief. Joulupukki lebt in dem kleinen Dorf Napaiiri. Hier trifft er sich mit den Kindern und Jugendlichen aus aller Welt. Napaiiri liegt etwas nördlich von Rovaniemi. Wenn Tom größer ist, dann werden wir alle zusammen dort hinfahren, ok?“
„Oh ja, Papa. Oh ja!“
„Es ist schon spät, mein Engel. Versuch ein wenig zu schlafen. Ich wecke dich, wenn Joulupukki da ist.“ Sanft streicht er seiner Tochter über den Kopf. Enie schmiegt sich fest an ihn und es dauert nicht lange, bis sie friedlich schlummert und vom weit entfernten Ohrenberg, dem Jaluppi und den Koktus träumt.
Am nächsten Morgen erwacht sie und rüttelt ihren Vater. „Papa, wir haben ihn verpasst. Du wolltest mich doch wecken.“
Verschlafen öffnet er die Augen. „Schau doch, Enie. Er hat die Kekse gegessen und die Milch getrunken. Unter dem Baum liegt auch ein Geschenk. Möchtest du es nicht öffnen?“ Mit einem Satz springt sie vom Schoß ihres Vaters. Vorsichtig öffnet sie die aufwendig verpackte Schachtel. Während sie vorsichtig das Band löst, kommt ihre Mutter mit Tom auf dem Arm herein.
Sie streicht ihrer Tochter liebevoll den blonden Schopf und setzt sich zu ihrem Mann auf den Schaukelstuhl. Er nimmt sie fest in den Arm und gibt ihr einen Kuss „Frohe Weihnachten“, beide lächeln. Enie merkt davon nichts. Das Innere der Schachtel kommt zum Vorschein. Strahlend hält sie die Puppe in der Hand, die ihr so viel bedeutet, nach der sich so sehr gesehnt hat. Sie drückt Lina fest an sich.
Und wenn man ganz genau hinhört, kann man noch das Leuten der Glocken von Jaluppis Rentieren hören.
Eileen Fraust geboren 1979 in Aschersleben. Sie schrieb schon während ihrer Schulzeit gerne. Um ihrem Hobby Form zu geben, absolvierte sie neben dem Beruf ein Fernstudium Richtung Schriftstellerei. Veröffentlichungen bisher waren eine Geschichte in „Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 3“ und in „Die Krimizimmerei“ des Papierfresserchens MTM-Verlags. Weitere Hobbys sind Lesen, Motorrad fahren, Freunde und natürlich ihre Familie
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Stephanie Polák
Lebkuchenmaus
Diesen Nachmittag passte Oma auf Anne und Peer auf. Mama machte Weihnachtseinkäufe und Papa musste sowieso immer lange arbeiten.
Die Kinder hatten schlechte Laune, weil ihre Maus Rosalie seit gestern Abend verschwunden war. Offenbar war ihr Käfig nicht richtig verschlossen gewesen und sie war ausgebüxt. Das tat sie manchmal, aber bislang hatten sie das graue Tierchen immer schnell wiedergefunden. Nur dieses Mal war von Rosalie keine Spur.
Zum Glück hatte Oma sich etwas ganz besonderes ausgedacht, um ihre Enkel auf andere Gedanken zu bringen. Sie stellte eine große Einkaufstüte auf den Tisch.
„Was ist das, Oma?“, fragte Anne.
„Ich habe gestern gebacken“, antwortete Oma und schmunzelte, als sie große braune Gebäckteile aus der Tüte holte und vorsichtig auf den Tisch legte. Die Geschwister sahen sie enttäuscht an.
„Das ist aber ein merkwürdiger Kuchen“, sagte Peer.
„Der hat ja nicht mal Schokoüberzug“, meckerte Anne. Da lachte Oma laut auf und holte weitere Dinge aus der Tüte: Puderzucker, Eier und schließlich eine Tüte Gummibärchen und bunte Schokolinsen. Immerhin! Die Kinder atmeten auf.
„Die sind aber nicht zum Essen!“ Schnell nahm Oma Peer die Schokolinsen aus der Hand. „Wir basteln heute nämlich ein Lebkuchenhaus.“
Die Kinder jubelten vor Freude und machten sich gleich ans Werk. Oma mischte aus Eiern und Puderzucker eine Masse, mit der sie die Gebäckplatten zusammenkleben konnten. Als das Häuschen stand, verzierten sie es mit Süßigkeiten. Die Tür, für die Oma ein Loch in den Lebkuchen geschnitten hatte, umrahmte Anne mit Mandeln. Peer schmückte das Dach mit bunten Leckereien und Oma dekorierte derweil den Garten, in dem das Hexenhäuschen später stehen sollte. Sie hatte tolle Zuckerfiguren gekauft: Hänsel, Gretel und natürlich die Hexe, die aber gar nicht zum Fürchten aussah.
Es war ein riesiger Spaß, und als die Eltern am Abend nach Hause kamen, machten sie große Augen. Das Lebkuchenhaus sah wirklich toll aus. Ganz bunt und sehr lecker mit all den Köstlichkeiten. Peer und Anne bestanden darauf, dass das Zuckerhaus in ihrem Zimmer aufgestellt wird. Mama räumte einen Platz im Regal frei, denn dort konnten die zwei es immer gut sehen.
„Sogar Rosalie kann es sehen“, freute sich Anne und schaute in
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