Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland
Weihnachtsmann hat viel zu tun. Er muss alle Kinder auf der Welt besuchen. Gib ihm etwas Zeit.“ Er streicht seiner Tochter die Tränen weg und drückt sie fest an sich. „Nach dem Abendessen erzähle ich dir eine besondere Weihnachtsgeschichte. Dabei warten wir zusammen vor dem Kamin auf den Weihnachtsmann. Ok?“
Schniefend stimmt sie zu.
Nach einem harmonischen Abendessen schaut Enie ihren Vater erwartungsvoll an.
„Komm her mein kleiner Tonttus“, neckt der Vater seine Tochter. „Ich möchte dir eine Geschichte über Joulupukki erzählen.“ Gemeinsam kuscheln sich Enie und Papa in den großen Schaukelstuhl vorm Kamin. Eingewickelt in eine wohlig weiche Decke schmiegt sie Enie an ihn.
„Papa, was ist Kotus und Jaluppi?“
„Du meinst ein Tonttus und Joulupukki, mein Schatz. Tonttus sind Weihnachtswichtel. Sie sind die Helfer des Joulupukki, des Weihnachtsmanns.“
„Aber warum heißen die beiden so merkwürdig?“ „Weil das die finnischen Namen sind.“
Entrüstet schaut Enie ihren Papa an. „Das ist falsch, Papa. Der Weihnachtsmann wohnt am Nordpol!“
„Du hast recht, mein Engel. Aber in Wirklichkeit wohnt der Weihnachtsmann in Finnland. Am Nordpol würden die Rentiere nichts zu fressen finden, weil dort das ganze Jahr Winter ist. Um genau zu sein, lebt der Joulupukki, der Weihnachtsmann, versteckt auf dem Ohrberg, dem Korvatunturi. Dieser Ort liegt weit im Norden, an Finnlands östlichster Grenze zu Russland. Der Berg sieht aus wie ein großes Hasenohr.“
„Was hat ein Hasenohr mit dem Weihnachtsmann zu tun?“
„Nur der Berg sieht aus wie ein Hasenohr, damit der Weihnachtsmann alle Kinder der Welt hören kann. Dies ist ganz wichtig, da er sonst nicht wüsste, was sich die Kinder wünschen.“
„Papa, hat der Jaluppi eine Familie? Sind die Koktus seine Kinder?“
„Der Joulupukki hat eine Frau. Sie heißt Muori. Die Tonttus sind nicht die Kinder des Weihnachtsmanns. Es sind kleine, fleißige Geschöpfe. Sie werden geboren, so sagt man, wenn sich die letzten Strahlen der Abendsonne mit den Nordlichtern treffen, der Wind von Norden weht und die Sterne glitzern. Allerdings kann auch jeder Mensch, jedes Kind ein Tonttus werden.“
„Wie wird man ein Wichtel?“
„Ganz einfach, Engel. In dem man immer lieb ist und danach schaut, dass es allen gut geht. Indem man den Menschen hilft, die es nötig haben. Indem man, was man hat, mit den Bedürftigen teilt. Du kümmerst dich immer sehr lieb um Tom, deshalb bist du unser Babytonttnus und du hilfst uns, wo du kannst. Dies sieht der Joulupukki ganz weit entfernt auf seinem Berg. Deshalb bin ich mir ganz sicher, dass er dir deine Wünsche erfüllen wird.“
„Wie schafft der Weihnachtsmann es, alle Kinder der Welt in einer Nacht zu besuchen?“
„Ohne seine fleißigen Tonttus und seine kräftigen Rentiere würde der Joulupukki dies nie schaffen. Du musst wissen, dass er nicht nur seine bekannten acht Rentiere hat. Er hat viele davon. Ein sehr guter Freund von ihm pflegt das ganze Jahr über alle Rentiere und macht sie fit für diese eine besondere Nacht im Jahr. Den Schlitten des Joulupukki hält er in Schuss und schmiert die Kufen, damit der Weihnachtsmann immer federleicht vorankommt. Außerdem kann der Weihnachtsmann fliegen, und zwar in Lichtgeschwindigkeit. Nur so ist es ihm möglich, alle Kinder der Welt zu besuchen. Ferner ist es in einigen Ländern, wie zum Beispiel Amerika so, dass die Bescherung erst am Morgen, den 25. Dezembers stattfindet. Das verschafft dem Joulupukki zusätzlich Zeit.“
„Du hast gesagt, der Weihnachtsmann wohnt in Finnland. Kann man ihn dort besuchen? Isst der Jaluppi nur Kekse oder auch normale Sachen?“
„Die Lieblingsspeise des Joulupukki ist Milchreis. Den isst er jeden Tag. Natürlich mal als Frühstücksbrei, als Mittagsbrei und Nachtischbrei uns so weiter.“
„Bäh Papa. Man kann doch nicht jeden Tag nur Milchreis essen. Wir sollten dem Jaluppi mal einen Brief schreiben, wie ungesund das ist.“
Daraufhin bricht Enies Papa lautes Lachen aus, bis der Schaukelstuhl knarrt. „Du hast so recht, meine Kleine. Wenn du magst, dann schreiben wir ihm einen Brief.“
„Aber wohin, Papa? Du hast gesagt, er wohnt versteckt auf dem Ohrenberg.“
„Das stimmt Schatz, aber während des Jahres kann man den Weihnachtsmann besuchen und natürlich kann man ihm schreiben.“
Enie ist außer sich vor Freude. „Papa, warum erzählst du mir das nicht früher? Wann fahren wir hin und wie weit ist das und
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