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Würstelmassaker

Würstelmassaker

Titel: Würstelmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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Zeit gewesen. Vor 25 Jahren und mehr. Und so konnte er sich auch heute noch als »Freund des Hauses« bezeichnen, zumindest aus historischer Sicht.
    All das schoss Palinski jetzt durch den Kopf, als er das Gastzimmer gleich rechts neben dem reichlich bestückten Buffet betreten wollte.
    »Ja serwas Mario«, schallte ihm Ellis unverwechselbares Organ entgegen, »dass du dich wieder einmal anschaun lässt .« Sie umarmte ihn herzlich und küsste ihn auf beiden Wangen. »Ich hab schon geglaubt, du magst mich nimmer. Deine Frau sitzt mit ihrer Runde hinten im Kaminzimmer .«
    Das war Palinski neu. In Wien und Umgebung gab es geschätzte …, er hatte keine Ahnung, wie viele Heurigenlokale, aber jedenfalls sehr viele. Und ausgerechnet in dem, das er aufsuchte, musste auch Wilma sitzen. Irgendwie rücksichtslos und gar nicht originell, er war sich aber nicht ganz sicher, von wem.
    »Wir sind heute getrennt unterwegs«, stellte er klar, »ich treffe mich hier mit einem Freund .« Suchend blickte er sich im Raum um und entdeckte … »Miki« Schneckenburger, der ihn frech angrinste und gerade mit Helmut und Franca Wallner anstieß.
    »Elli, wir sehen einander später hoffentlich noch«, säuselte er seiner unerfüllten Jugendliebe zu, »zuerst muss ich aber noch etwas arbeiten .«
    »Immer arbeiten«, räsonierte Elli, »dass ihr Männer immer arbeiten müsst .«
    »Und was machst du gerade ?« , konterte Palinski.
    »Da hast auch wieder recht«, räumte die noch immer attraktive Wirtin ein. »Obwohl, das ist schon was anders .«
    Am Tisch wurde Palinski bereits dringend erwartet. Nachdem er die frischgebackene Frau Wallner-Aigner auf die Wange geküsst und den beiden Männern die Hand geschüttelt hatte, kam Freund Schneckenburger rasch zur Sache.
    »Gottseidank, dass du endlich da bist. Der Minister möchte dich unbedingt morgen Früh sehen. Es ist sehr dringend und er hat sogar bitte gesagt. Du kommst doch, oder ?«
    »Was versteht dein Herr und Meister unter Früh ?« wollte Palinski wissen.
    »Na ja«, er zögerte, »wäre 7.30 in Ordnung ?« »Miki« blickte ihn bittend an. »Dann bleibt eine halbe Stunde, bis der Chef zum Ministerrat muss .«
    »Geht in Ordnung .« Palinski fiel die Zusage nicht schwer. Erstens war er begeisterter Frühaufsteher und zweitens …
    Um ehrlich zu sein, er war ganz einfach neugierig, was der Innenminister von ihm wollte. Die bisherigen spontanen Gesprächswünsche Josef Fuscheés hatten sich schließlich immer als sehr spannend erwiesen.
    Jetzt war Wallner an der Reihe. »Ich habe auch einige Neuigkeiten für dich, Mario. Erstens sind am Nachmittag wieder Leichenteile aufgetaucht, insgesamt drei Stück. Zweitens«, er fuhr sich nervös durchs Haar, «hat der Minister jetzt in Windeseile eine Sonderkommission eingesetzt. Endlich. Das war die gute Nachricht .«
    »Und wie lautet die schlechte ?« , Palinski merkte, wie sein Gegenüber zögerte. »Komm, mach es nicht so spannend .«
    »Nun ja, der Leiter der SOKO ist dein guter Freund Oberstleutnant Kranzjenich«, murmelte Wallner. »Und er hat sich ausdrücklich jegliche Einmischung deiner Person in den Fall verbeten .«
    »Wie unfähig muss ein Mensch im BKA eigentlich sein, um nicht befördert zu werden«, Palinski kaschierte den aufsteigenden Ärger mit einem Lacher. »Der ist doch nicht einmal in der Lage, einen ordentlichen Bericht abzufassen. Geschweige denn Beweise zu erkennen, selbst wenn sie ihm am Silbertablett serviert werden .«
    Kranzjenich, damals noch Major, hatte in seinem Abschlussbericht zum Fall »Ansbichler« ausdrücklich empfohlen, in Zukunft auf die Dienste »dieses inkompetenten Zivilisten Palinski« zu verzichten.
    »Der Oberstleutnant ist ein wichtiger Mann in der Personalvertretung«, warf Schneckenburger ein, »daher muss ihn der Minister mit Glacéhandschuhen anfassen. Er steht voll hinter dir, bittet dich aber, bei diesem Fall nicht in Erscheinung zu treten .« Er zuckte bedauernd mit den Achseln. »Fuscheé sind da die Hände gebunden .«
    »Gut, dann eben nicht«, trotzte Palinski, »dann behalte ich halt auch für mich, dass der Schlächter von einem Zeugen aus der Seniorenresidenz gesehen worden ist. Übrigens, wer geht mit mir am Wochenende zur Weinverkostung ins »Vesuvio«? Ich habe eine Einladung für zwei Personen .«
    »Ich würde gerne mitkommen«, sagte Franca rasch. »Du hast doch nichts dagegen, Helmut ?«
    Der hatte nichts dagegen, aber Palinski plötzlich ein Problem. Der spontane Sager mit dem

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