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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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ins Leben gerufen. Ein etwa 60 km 2 großes Areal wurde umzäunt und von allen Kaninchen und anderen nicht einheimischen Organismen befreit. Im Rahmen des Projekts, dessen Ziel die örtliche Wiederherstellung eines »präeuropäischen Zustands« ist, wurden im Jahr 2000 die ersten im Zoo von Adelaide nachgezüchteten Bilbys ausgesetzt. Wenige Monate später hatte sich ihr Bestand bereits verdoppelt.
    Um den Bekanntheitsgrad des »Free Bilby«-Programms zu erhöhen, wurde 1991 das Osterbilby-Konzept entwickelt: Eine Schokoladenfirma macht seit 1993 mit Osterbilbys den Osterhasen Konkurrenz.
    Thermometerhuhn: Nachwuchs aus dem Kompost
    Kein anderer Vogel und wohl auch sonst kaum ein Tier macht sich so viel Mühe und Arbeit mit dem Ausbrüten seiner Eier wie das Thermometerhuhn. Denn diese Hühnervogelart hat als Anpassung an ihren ausgesprochen trockenen Lebensraum, den australischen Malleebusch, eine ganz besondere Bruttechnik entwickelt: Statt wie andere Vögel auf dem Nest zu sitzen und die Entwicklung der Eier durch Körperwärme zu fördern, baut das Thermometerhuhn einen großen Bruthügel. Darin entwickeln sich die Eier wie in einem Brutkasten und der Vogel ist fast das ganze Jahr über damit beschäftigt, die Temperatur zu kontrollieren und zu steuern.
    Liebhaber des trockenen Eukalyptus
    Im Süden und Südwesten des Fünften Kontinents, wo durchschnittlich nur 250 mm Niederschlag jährlich fallen, wächst ein Trockenbusch, der von niedrigen, sehr langsam wachsenden Eukalyptusarten geprägt wird. In diesem undurchdringlichen Gestrüpp, dem Malleebusch, lebt das Thermometerhuhn (
Leipoa ocellata
) am liebsten, denn hier fällt der Vogel einerseits kaum auf und findet andererseits ideale Bedingungen für sein sehr spezielles Brutgeschäft. Mit der Vernichtung seines Lebensraums zugunsten landwirtschaftlich genutzter Flächen, aber auch durch Buschfeuer ist die Zahl der Thermometerhühner drastisch zurückgegangen, so dass die Art im Jahr 2000 in die Rote Liste der bedrohten Arten aufgenommen wurde.
    Das etwa 2 kg schwere und vom Kopf bis zum Rumpf rd. 60 cm lange Tier gehört zur Familie der Großfußhühner (Megapodiidae) innerhalb der Ordnung der Hühnervögel. Es ist als reiner Bodenbewohner mit kleinen Flügeln, aber kräftigen Beinen ausgestattet. Mit seinem graubraunen Gefieder, das von einer weißen Bänderung überzogen wird, ist es gut getarnt.
    Das Thermometerhuhn frisst, was ihm in diesem trockenen Lebensraum vor den Schnabel kommt. Zwar bevorzugt es pflanzliche Nahrung, von Früchten über Samen bis zu Pilzen, aber auch Insekten verschmäht es nicht. Über seine Ernährung deckt es auch seinen Flüssigkeitsbedarf, so dass es notfalls ganz ohne Wasser auskommen kann.
    Thermometerhuhn
Leipoa ocellata
    Klasse Vögel
    Ordnung Hühnervögel
    Familie Großfußhühner
    Verbreitung trockene Buschlandschaften im Süden Australiens, gerne mit sandigem Boden
    Maße Länge: 60 cm
    Gewicht 2 kg
    Nahrung Samen, Früchte, Pilze, auch Insekten
    Zahl der Eier 20–30
    Brutdauer etwa 7 Wochen im Bruthügel
    Höchstalter 6–8 Jahre
    Ehe auf Distanz
    Haben sich ein Thermometerhahn und eine Henne für ihre erste Brut als Paar gefunden, bleiben die Vögel ihr ganzes Leben lang zusammen. Jedoch geht jeder Partner seiner Lebensaufgabe nach. Für das Weibchen bedeutet das in erster Linie zu fressen: Damit es jedes Jahr im Herbst alle paar Tage insgesamt 20–30 Eier legen kann, muss es genügend Nährstoffe aufnehmen. So beteiligt es sich nur ganz zu Anfang am Nestbau und überlässt diese Aufgabe dann dem Hahn.
    Bruthügel statt Nest
    Der Begriff Nest im herkömmlichen Sinn trifft auf die Brutstätte des Thermometerhuhns schon aufgrund der enormen Größe nicht zu. Anfang Mai etwa scharren beide Elternvögel zunächst eine große Grube aus, die gut 1 m Tiefe und 3 m Durchmesser haben kann. Sie wird mit Blättern, Gräsern und anderem Pflanzenmaterial, das schnell verfault, so lange gefüllt, bis ein großer Haufen entsteht. Dieser wird dann mit Erde und Sand abgedeckt und erreicht als fertiger Bruthügel die stattliche Größe von 5 m im Durchmesser und 1,5 m in der Höhe.
    Die Pflanzen verfaulen wie auf einem Mist- oder Komposthaufen im Inneren des Hügels, wodurch Wärme entsteht. Da für die Entwicklung der Eier eine konstante Temperatur von 33,5 °C notwendig ist, prüft der Hahn bis zur Eiablage im September immer wieder die Temperatur. Dazu steckt er den Schnabel in den Hügel und füllt ihn mit Sand. Ob er die

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