Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Großen. Was sagen Sie zu dem letzten Objekt, mein Freund?«
    Bannister studierte das Foto abermals, schüttelte nun jedoch den Kopf.
    »Ich fürchte, da muss ich passen. Ich erkenne es nicht.« Gutzman gönnte sich den Ansatz eines triumphierenden Lächelns.
    »Es ist der bronzene Rammsporn einer kaiserlichen Galeere. Seiner Größe nach stammt er von einer liburnischen Diere.«
    »Ja, jetzt erkenne ich es. Die Spitze ist durch eine Kollision abgeflacht. Wo um alles in der Welt haben Sie das gefunden?«
    »Der Sporn steckte im Rumpf eines anderen Schiffes, und zwar eines zypriotischen Piratenschiffs, falls man der Geschichte Glauben schenken darf. Das beschädigte Schiff lief auf Grund und versank in einem geschützten Gebiet – und zwar in weichem Schlick. Eine Anzahl Artefakte war bemerkenswert gut erhalten. Es dauerte nicht lange, da wurde das Wrack von Tauchern in der Gegend geplündert, und zwar lange bevor die staatlichen Archäologen dort tätig wurden. Ein reicher Sammler hat sich die meisten Objekte gesichert, bevor die Behörden überhaupt einen Überblick hatten, was alles entfernt worden war.«
    »Lassen Sie mich mal raten, wer dieser reiche Sammler war«, sagte Bannister mit einem Grinsen.
    Gutzman lachte kehlig. »In diesem besonderen Fall war es ein glücklicher Tipp, der mich erreicht hat.«
    »Das sind außerordentlich schöne Stücke, Oscar. Aber weshalb zeigen Sie sie mir?«
    »Ich habe diese Artefakte vor vielen Jahren erworben.
    Und seit Jahren schon beschäftige ich mich mit den Gerüchten über das Manifest. Treffen sie zu? Existiert es?
    Dann, eines Nachts, hatte ich einen Traum. Ich träumte, dass ich das Manifest in der Hand hielt, so wie heute Ihre Kopie. Und im Geist sah ich römische Waffen und Artefakte um mich herum. Aber nicht nur irgendwelche Artefakte, sondern – ich sehe diese hier«, sagte er und deutete auf die Fotos.
    »Wir träumen sehr oft von der Realität, die wir suchen«, sagte Bannister. »Glauben Sie wirklich, dass es eine Verbindung zwischen dem Manifest und diesen römischen Altertümern gibt? Könnten sie nicht aus irgendeiner kriegerischen Auseinandersetzung auf See stammen?«
    »An so etwas wäre die
Scholae Palatinae
niemals beteiligt gewesen. Sehen Sie, sie waren die Nachfolger der Prätorianergarde, die von Konstantin in der Schlacht an der Milvischen Brücke vernichtet wurde, bei der er Maxentius besiegt und das Kaiserreich vereint hat. Nein, ich gehe davon aus, dass das zypriotische Schiff einen Zusammenstoß mit einer kaiserlichen Galeere hatte.«
    »Stammt das Schiff denn überhaupt aus dieser Zeit?«
    Gutzman lächelte wieder. »Sowohl das Schiff als auch die Waffen und die anderen Objekte lassen sich ausnahmslos etwa auf das Jahr 330 datieren. Und dann ist da noch dies«, sagte er weiter und deutete auf einen verwitterten römischen Schild auf einem der Fotos.
    Bannister hatte ihn bei seiner ersten Betrachtung übersehen, entdeckte ihn jetzt jedoch neben den Speerspitzen. In seiner Mitte war ein verblichenes Chi-Rho-Kreuz zu erkennen.
    »Das Konstantinische Kreuz«, murmelte Bannister.
    »Nicht nur das, sondern der Papyrus aus Caesarea untermauert die Theorie«, sagte Gutzman. »Der Traum ist real, Ridley. Wenn Ihr Manifest echt ist, dann habe ich die Stimme Helenas bereits durch meine eigenen Artefakte gehört.«
    Bannisters Augen leuchteten auf, während er daran dachte, welche Möglichkeiten sich daraus ergeben mochten.
    »Sagen Sie mal, Oscar«, fragte er, »wo genau wurde das Schiffswrack gefunden?«
    »Das Schiff wurde in der Nähe von Pissouri, einem Dorf an der Südküste Zyperns, entdeckt. Es ist doch durchaus möglich, dass die in dem Manifest genannte Fracht ganz in der Nähe vergraben liegt, oder?«, spekulierte er stirnrunzelnd. »Das wäre doch wirklich ein Geschenk des Himmels, nicht wahr, Ridley?«
    »In der Tat«, sagte der Archäologe, und seine Gedanken schlugen Purzelbäume. »Das wäre die Entdeckung des Jahrhunderts.«
    »Aber wir sollten nichts überstürzen. Zuerst muss ich das Manifest daraufhin untersuchen, ob es echt ist. Bestellen Sie Ihrem Londoner Freund, dass ich bereit bin, einhunderttausend Pfund dafür zu bezahlen. Aber vorher bestehe ich noch auf einer Radiokarbondatierung und einer persönlichen Untersuchung«, sagte er, während er aus seinem Sessel aufstand.
    »Einhunderttausend Pfund?«, fragte Bannister, und jetzt krächzte seine Stimme.
    »Ja, und keinen Penny mehr.«
    Der alte Sammler klopfte Ridley auf die

Weitere Kostenlose Bücher