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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Schulter. »Vielen Dank, dass Sie zuerst zu mir gekommen sind, Ridley.
    Ich denke, dass uns noch einige wunderbare Dinge erwarten.«
    Bannister konnte nur enttäuscht nicken, während er zur Tür ging. Als er mit dem Lift nach unten fuhr, kehrte Gutzman zur Sitzgruppe und zu Alfar zurück.
    »Hast du unsere Unterhaltung mitgehört?«, fragte der Fette Mann.
    »Ja, Mr. Oscar. Jedes Wort«, erwiderte der Araber mit starkem Akzent. »Aber ich verstehe nicht, weshalb Sie das Manifest nicht kaufen.«
    »Aus einem ganz einfachen Grund, Alfar. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Manifest in Bannisters Besitz ist und nicht bei irgendeinem Londoner Makler oder Händler liegt. Er versucht, mich zu beschwindeln, und vielleicht gelingt ihm das sogar.«
    »Warum haben Sie ihm dann von den römischen Fundstücken erzählt?«
    »Um die Saat zu säen. Sieh mal, er hat eine besondere Nase für interessante Entdeckungen. Jetzt ist er enttäuscht, was den Verkauf des Manifests betrifft, aber auch verwirrt, was übrigens auch auf mich zutrifft, nämlich in Hinsicht auf die Möglichkeit, dass die im Manifest genannten Artefakte tatsächlich existieren. Ich bin sicher, dass ihn sein Ego dorthin führen wird. Vielleicht ist alles umsonst, aber warum soll man es nicht versuchen? Bannister ist kompetent und außerdem ein Glückspilz. Wenn die Objekte tatsächlich irgendwo existieren sollten, dann ist er derjenige, der sie finden kann.
    Also, warum wollen wir uns die Arbeit nicht von ihm abnehmen lassen?«
    »Sie sind ein kluger Mann, Mr. Oscar. Aber wie wollen Sie Bannister unter Kontrolle halten?«
    »Ich will, dass du dich mit Zakkar in Verbindung setzt.
    Sag ihm, ich hätte einen simplen Überwachungsauftrag für ihn, für den ich ihn sehr gut bezahlen werde.«
    »Er hat angedeutet, dass er sich nach Möglichkeit für mehrere Monate nicht mehr in Israel blicken lassen will.«
    »Dort ist ihm das Pflaster wohl zu heiß geworden, hm?«, sagte Gutzman und kicherte leise. »Nicht schlimm. Sag ihm, er brauche sich keine Sorgen zu machen, der Job finde gar nicht in Israel statt. Er muss sich sein Honorar auf Zypern verdienen.«
54
    Hammet zuckte zusammen. Grund war der grelle Schein der Neonbeleuchtung, der seine ersten Versuche, die Augen zu öffnen, begleitete. Das Unbehagen war jedoch nichts im Vergleich mit dem brennenden Schmerz in seinem Hinterkopf. Er zwang sich noch einmal, die Lider zu öffnen, und hatte Mühe zu erkennen, wo er war.
    Die erste Erkenntnis lautete: Er lag flach auf dem Rücken und starrte auf eine Reihe von Deckenlampen.
    »Käpt’n, wie fühlen Sie sich?«, erklang die vertraute Stimme des Ersten Offiziers der
Dayan
.
    »Als wäre ich von einer Lokomotive überfahren worden«, antwortete Hammet und hob den Kopf, um sich zu orientieren.
    Als sich sein Blick dann klärte, konnte er erkennen, dass er auf einem Esstisch in der Schiffsmesse lag, einen Stapel Leinenservietten als behelfsmäßige Kissen unter dem Kopf. Angehörige seiner Mannschaft umstanden ihn mit teils sorgenvollen, teils furchtsamen Mienen. Da er sich in seiner augenblicklichen Lage plötzlich unbehaglich fühlte, richtete er sich auf den Ellbogen auf und rutschte von der Tischplatte. Der Erste Offizier half ihm, sich in einen Sessel zu setzen. Er brauchte einige Sekunden, um einen Anfall von Übelkeit zu überstehen, ohne sich übergeben zu müssen, dann bedankte er sich bei seinem Offizier mit einem Kopfnicken.
    Zum ersten Mal bemerkte er, dass der Mann einen blutigen Verband um den Kopf trug und um mindestens zwei Stufen blasser war als normal.
    »Ich hatte schon befürchtet, Sie wären tot«, sagte Hammet.
    »Ich habe zwar eine Menge Blut verloren, aber ich halte mich ganz gut. Sie haben uns größere Sorgen gemacht, weil Sie die ganze Nacht geschlafen haben.«
    Der Tankerkapitän blickte zu einem Bullauge in der Nähe und sah die Strahlen der frühen Morgensonne hereindringen. Plötzlich bemerkte er, dass der Motor des Schiffes schwieg und es offenbar vertäut war und festlag. Ein Stück entfernt sah er zu seinem Erschrecken zwei schwarz gekleidete Männer rechts und links neben der Kantinentür sitzen. Sie balancierten Maschinenpistolen auf den Oberschenkeln und musterten ihn mit drohenden Blicken.
    »Wie sind die an Bord gekommen?«, fragte Hammet leise.
    »Kann ich nicht mit Sicherheit sagen«, meinte der Offizier. »Sie müssen mit einem kleinen Boot von dem Frachter herübergekommen sein. Eine Gruppe bewaffneter Männer erschien auf der

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