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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Araber nahm dem Toten die Stiftlampe ab, dann lief er zum Bug der Galeere, wobei er auf dem Deck über sich wachsam nach Pitt Ausschau hielt.
    Pitt hatte nur drei bewaffnete Männer in die Höhle kommen sehen und hoffte, dass es keine weiteren gab.
    Er hatte keine Ahnung, wer sie waren, aber ihre Bereitschaft zu töten war mehr als offensichtlich. Er wusste, dass er ihnen in diesem Punkt zuvorkommen musste.
    Im matten Licht verschaffte er sich einen Überblick über das Hauptdeck und fand an beiden Enden Niedergänge, die zum Ruderdeck hinabführten. Er entschied sich für den Niedergang an achtern und suchte sich unter den Überresten auf Deck ein Schwert und einen weiteren Schild aus. Der Schild kam ihm ungewöhnlich schwer vor, er drehte ihn um und sah drei gedrungene Pfeile, die auf seiner Rückseite befestigt waren. Es waren Wurfpfeile, wie sie gegen Ende des Römischen Reichs an die Soldaten verteilt wurden. Jeder Pfeil war etwa dreißig Zentimeter lang, hatte in der Mitte ein Bleigewicht und eine Bronzespitze mit Widerhaken. Pitt klemmte sich den Schild unter den Arm, dann kletterte er über den umgekippten Mast, der auf dem Achterdeck lag.
    Er konnte die Geräusche seiner beiden Gegner hören, die sie machten, als sie versuchten, das Schiff an beiden Enden zu entern, während er sich zum erhöhten Heck schlich. Als er die Mitte des Schiffes überquerte, stolperte er über das Skelett eines römischen Legionärs und stürzte beinahe durch den offenen Niedergang zum Ruderdeck. Zwar verfluchte er sich wegen des Lärms, den er dabei verursachte, aber der Unfall brachte ihn auf eine Idee.
    Er nahm das Schwert in beide Hände und rammte es mit der Spitze in die Deckplanke, so dass es aufrecht stand. Dann hob er den Oberkörper des Skeletts hoch und stülpte ihn über den Schwertgriff. Danach umwickelte er das Skelett schnell mit einem zerkrümelnden Mantel, der unter den Knochen gelegen hatte, und fand schließlich in der Nähe eine zerbrochene Lanze. Er schob die Lanze durch den Brustkorb des Skeletts, bedeckte ihr hinteres Ende mit dem Mantel und ließ das spitze Ende in einer drohenden Geste vorn herausragen.
    Im schwachen Höhlenlicht erschien der antike Krieger fast lebendig.
    Über sich hörte Pitt einen dumpfen Laut, als der Schütze, der am Heckspiegel hochgeklettert war, auf das Steuerdeck hinuntersprang. Pitt zog sich leise zu dem umgestürzten Mast zurück, überkletterte ihn und versteckte sich in seinem Schatten. Leise löste er die drei Wurfpfeile von dem Schild, dann suchte er in seinen Taschen nach einer Münze. Er fand einen Vierteldollar, barg ihn in seiner Hand und wartete.
    Der Bewaffnete bewegte sich vorsichtig, suchte geduldig das Hauptdeck nach einer verräterischen Bewegung ab, ehe er vom Steuerdeck herabkletterte. Dazu benutzte er eine der beiden Leitern, die rechts und links vom Niedergang zum Ruderdeck befestigt waren. Zu Pitts Glück und Vorteil entschied sich der Mann für die Leiter, die Pitt am nächsten war.
    Pitt hielt sich im Schatten, bis er hörte, wie die Schuhe des Mannes über das Hauptdeck scharrten. Er hob die Hand, machte dann eine schnelle Handbewegung und schleuderte die Münze hoch in die Luft. Sie landete genau dort, wohin er gezielt hatte, nämlich dicht vor dem Skelett, von wo aus sie klirrend über die Holzbohlen rollte und hüpfte.
    Der erschrockene Gangster drehte sich sofort nach dem Geräusch um und entdeckte die Gestalt im Mantel, die einen Speer hielt. Er jagte sofort zwei Schüsse aus seiner automatischen Pistole in das Skelett und verfolgte verblüfft, wie es zu einem kleinen Haufen zerfiel. Seine Überraschung dauerte nur kurze Zeit an, denn Pitt war bereits auf den Beinen und schleuderte den ersten Pfeil aus etwa sieben Metern Entfernung.
    Da er feststellte, dass die Waffe hervorragend ausbalanciert war, brachte Pitt bereits den ersten Wurf ins Ziel und traf den Mann in der Hüfte. Der Getroffene stöhnte vor Schmerz auf, als das scharfe Wurfgeschoss in seinen Körper eindrang, wirbelte herum, während der zweite Pfeil an seiner Brust vorbeisirrte. Nach dem ersten Pfeil greifend, um ihn herauszuziehen, blickte er zu Pitt hinüber und sah den dritten Pfeil in seine Richtung fliegen. Zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um zu schießen, machte er instinktiv einen Schritt zur Seite, um dem Geschoss auszuweichen. Nur befand sich dort kein Deck mehr unter seinen Füßen.
    Stürzend, wo Pitt sich vor kurzem gerade noch hatte fangen können, kippte er mit einem

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