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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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musste, weil sein Mast geborsten war. Es sind diese kleinen, fast alltäglichen Geschichten, die mein Herz höher schlagen lassen.«
    »Das klingt ja nicht gerade danach, als wäre dieser Fund so bedeutend wie die Qumran-Schriften«, meinte Sophie mit einem verhaltenen Kichern.
    »Also, der einfache Mann auf der Straße kann damit vielleicht nicht viel anfangen«, erwiderte er, »aber für diejenigen, die ihr Leben der Geschichtsforschung verschrieben haben, ist es so, als habe man plötzlich ein Fenster zur Vergangenheit gefunden, das bisher immer verschlossen gewesen war.«
    Haasis streifte seine weißen Baumwollhandschuhe ab.
    »Ich muss das alles schnellstens ins Labor der Universität bringen lassen, um es eingehend zu analysieren und zu konservieren, aber ich kann der Verlockung einfach nicht widerstehen, einen ersten Blick darauf zu werfen.«
    Als er sich erhob und sich streckte, hatte er bis auf drei alle Behälter geöffnet und untersucht.
    »Was ist mit Dirk?«, erkundigte er sich. »Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit er den letzten Behälter abgeliefert hat.«
    Sophie zuckte die Achseln und bemühte sich, gleichgültig zu erscheinen. Aber die gleiche Frage war ihr auch schon durch den Kopf gegangen. Der Gedanke an Dirks Einladung zum Abendessen hatte sie den ganzen Nachmittag nicht mehr losgelassen. Sie hatte sich sogar davongeschlichen, um zu duschen und ihr Haar durchzukämmen, und zum ersten Mal ärgerte sie sich, kein Schminkzeug mitgenommen zu haben. Sie spürte, wie ihr Herz fast stehen blieb, als hinter ihr plötzlich jemand das Zelt betrat. Sie fuhr herum und stellte enttäuscht fest, dass es nur Sam war.
    »Habt ihr Lust, zum Abendessen zu gehen? Im Kantinenzelt gibt es Spaghetti mit Fleischbällchen«, verkündete er. Ein roter Saucenfleck an seinem Kinn verriet, dass er sich bereits eine Portion gesichert hatte.
    »Das klingt vielversprechend«, erwiderte Haasis.
    »Kommen Sie mit, Sophie, gehen wir essen.«
    Die Agentin der Antiquitätenpolizei trat langsam zum Ausgang und hatte große Mühe, ihre Enttäuschung zu überspielen.
    »Sam«, fragte sie, »ist für heute Nacht alles vorbereitet?«
    Ihr Assistent nickte. »Raban und Holder müssten in einer Stunde hier eintreffen. Ich habe ihnen erklärt, dass wir die Überwachung bis Mitternacht durchführen.«
    »Professor Haasis hat uns ein Zelt angeboten, daher denke ich, dass ich über Nacht bleiben werde. Du kannst ja mit den Jungs nach Hause fahren, wenn du möchtest.«
    »Das werde ich wohl auch tun. Auf dem Erdboden zu schlafen macht nicht mehr so viel Spaß wie damals, als ich noch… dreizehn war«, erwiderte Sam und deutete auf seinen Rücken.
    Sie verließen das Zelt und trafen auf Dirk, der draußen unter dem Vordach stand und sich ein Strandlaken über den Arm gehängt hatte, so dass er wie ein Kellner aussah. Bekleidet war er mit einer Baumwollhose und einem Polohemd, und Sophie musste unwillkürlich denken, dass er sich sehr ansprechend herausgeputzt hatte.
    Es fiel ihr schwer, ein Lächeln zu unterdrücken.
    »Ich glaube, wir hatten eine Verabredung zum Abendessen«, sagte er zu ihr und deutete eine Verbeugung an.
    »Das hätt ich doch beinah vergessen«, log sie.
    Er ergriff ihren Arm und geleitete sie hinter Sam und Haasis her, während die Gruppe zum nahen Kantinenzelt spazierte. Sophie wollte den beiden Männern in das Zelt folgen, spürte jedoch, wie Dirk sie in die entgegengesetzte Richtung zog.
    »Essen wir nicht mit den anderen?«, fragte sie.
    »Nur wenn Sie eine ausgesprochene Vorliebe für Spaghetti aus der Dose haben«, erwiderte er.
    »Nein, nein, nicht unbedingt«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Gut. Dann erwartet uns Cap Pitt.«
    Er führte Sophie zur Wasserlinie hinunter, wo sie ein kurzes Stück den Strand entlanggingen. Als sie eine Felsleiste erreichten, die ins Meer ragte, drehte sich Dirk um und half ihr dabei, über die Steine zu klettern, die darauf verstreut lagen.
    »Dies war mal der Standort eines römischen Palastes«, sagte Sophie, als sie sich an eine vorangegangene Ausgrabung erinnerte, die einem größeren Bauwerk gegolten hatte, das griechische Säulen und einen Zierteich besaß.
    »Viele nehmen an, dass er von König Herodes erbaut wurde, nachdem er den Hafen angelegt hat«, erwiderte Dirk und demonstrierte damit, dass er sich über Caesarea informiert hatte.
    »Ich kann mich aber nicht erinnern, dass hier ein Restaurant war«, sagte Sophie mit einem neckischen Grinsen.
    »Es ist gleich

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