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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die nächste Operation persönlich anführen. Apropos, bist du sicher, dass du in Jerusalem weitermachen willst? Ich weiß nicht, ob das, was sich damit gewinnen lässt, das Risiko wert ist.«
    »Es könnte auf jeden Fall eine weit reichende, vereinigende Wirkung haben. Außerdem dürfte uns ein wenig übertriebene Furcht auf Seiten der Zionisten weitere zwanzig Millionen Euro von unseren arabischen Helfern einbringen.« Celik blieb für einen Moment stehen und sah seine Schwester an. »Mir ist schon klar, dass das Ganze nicht völlig gefahrlos ist. Bist du entschlossen weiterzumachen?«
    »Natürlich«, erwiderte sie ohne mit der Wimper zu zucken. »Mein Kontakt bei der Hisbollah hat bereits mit einem Top-Agenten Verbindung aufgenommen, der für einen entsprechenden Preis bei der Mission behilflich sein wird. Und sollte es irgendwelche Schwierigkeiten geben, dann sind sie es, die als die Schuldigen dastehen.«
    »Hatte die Hisbollah nichts gegen unsere Mission einzuwenden?«
    »Ich habe sie nicht über alle Einzelheiten aufgeklärt«, erwiderte Marie mit einem verschlagenen Lächeln.
    Celik ging zu seiner Schwester hinüber und streichelte zärtlich ihre Wange. »Du hast dich schon immer als die beste Partnerin erwiesen, die sich ein Mann wünschen kann.«
    »Wir haben eine Bestimmung«, wiederholte sie seine vorherigen Worte. »Als unser Urgroßvater im Jahr 1922 von Atatürk ins Exil vertrieben wurde, endete das Erste Osmanische Reich. Unser Großvater und unser Vater lebten als Ausgestoßene und konnten den Traum der Restauration nicht erfüllen. Aber dank der Gnade Allahs liegt ein neues Reich vor uns. Wir können nicht viel anderes tun als zu handeln – zu Ehren unseres Vaters und aller vor ihm.«
    Celik stand schweigend da, während Tränen seine Augen füllten und seine Hand die Goldmünze umklammerte, bis seine Faust zu zittern begann.

TEIL II
19
    Das zitronengelbe Unterseeboot versank im heftig schwappenden Wasser des Moon Pools und verschwand schnell außer Sicht. Der Pilot tauchte eilig, weil er nicht allzu lange in der Nähe des Mutterschiffs bleiben wollte, während heftige Strömungen mit einem Wind der Stärke 7 gemeinsame Sache machten.
    In den eisigen Gewässern der Orkneys nordöstlich des schottischen Festlands herrschte nur selten mildes Wetter. Beständig suchten nordatlantische Sturmfronten die felsigen Inseln mit mächtigen Brechern heim, während der orkanartige Wind scheinbar niemals nachließ. Aber dreißig Meter unter den schäumenden Wellen vergaßen die drei Passagiere des U-Boots das unwirtliche Wetter an der Oberfläche sehr schnell.
    »Ich hatte ein wenig Angst vor dem Tauchgang, aber hier ist es tatsächlich viel ruhiger als auf diesem rollenden Schiff da oben«, ließ sich Julie Goodyear vom hinteren Sitz aus vernehmen. Sie war Geschichtsforscherin an der Universität Cambridge und unternahm soeben ihre erste Tauchfahrt, nachdem sie sich mit den unangenehmen Auswirkungen der Seekrankheit herumschlug, seit sie vor drei Tagen in Scapa Flow an Bord des NUMA-Forschungsschiffs
Odin
gekommen war.
    »Miss Goodyear, ich garantiere Ihnen, diese Fahrt wird Ihnen so viel Spaß machen, dass Sie gar nicht mehr in die schwankende Badewanne da oben zurückkehren wollen«, erwiderte der Pilot in breitem texanischem Akzent. Jack Dahlgren, stahlgraue Augen und markanter Schnurrbart, bediente die Tauchkontrollen wie ein Herzchirurg, während er das Boot in die Tiefe lenkte.
    »Sie haben sicher recht, das heißt, wenn mich hier drin nicht ein Anfall von Klaustrophobie heimsucht«, erwiderte Julie. »Ich weiß nicht, wie Sie beide es schaffen, ständig diese Enge zu ertragen.«
    Obgleich Julie eine durchaus groß gewachsene Frau war, war sie trotzdem einige Zentimeter kleiner als Dahlgren und die Frau auf dem Sitz des Kopiloten.
    Summer Pitt wandte sich mit einem beruhigenden Lächeln zu ihr um.
    »Wenn Sie sich auf die Welt da draußen konzentrieren«, sagte sie und deutete auf das vordere Sichtfenster des Tauchboots, »dann vergessen Sie sehr schnell, wie eng es hier drinnen ist.«
    Mit langem rotem Haar und hellgrauen Augen bot Summer sogar in ihrem mit Ölflecken übersäten Tauch-Overall einen aufregenden Anblick. Mit ihren eins achtzig Körpergröße, barfuß gemessen, war die Tochter des NUMA-Direktors und die Zwillingsschwester ihres Bruders Dirk an Lokalitäten mit nur geringem Platzangebot durchaus gewöhnt. Als Ozeanographin in Diensten der Unterwasser-Agentur hatte sie viele Stunden in den

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