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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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aber sie sind doch entkommen.«
    »Demnach habt ihr versagt«, sagte Celik und ließ die Worte wie ein Henkerschwert im Raum stehen. »Wo sind sie zurzeit, Farzad?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Sie sind aus ihrem Hotel ausgezogen. Wir wissen nicht, ob sie sich noch in der Stadt aufhalten.«
    »Die Polizei?«, fragte er und drehte sich zu Marie um.
    Sie schüttelte den Kopf. »Bis jetzt wurde nichts gemeldet.«
    »Dieser Mann, der Pitt heißt. Er ist entweder ein Glückspilz oder äußerst raffiniert.«
    Celik ging zum Schreibtisch und nahm eine der Goldmünzen aus Ruppes Büro in die Hand.
    »Er wird zweifellos zu dem Schiffswrack zurückkehren. Einem osmanischen Schiffswrack«, fügte er mit Nachdruck hinzu. Er trat dicht an Farzad heran und sah ihm in die Augen. »Du hast
einmal
versagt. Ein zweites Versagen werde ich nicht dulden.«
    Er machte einen Schritt zurück und wandte sich an alle drei Männer. »Ihr werdet für eure Arbeit vollständig bezahlt. Ihr könnt euch euren Lohn auf dem Weg nach draußen abholen. Jeder von euch bleibt in der Versenkung, bis er für die nächste Mission gebraucht wird. Ist das klar?«
    Alle drei Männer nickten schweigend. Einer der Janitscharen öffnete die Tür, und die Männer begaben sich schnellstens zum Ausgang.
    »Einen Moment«, dröhnte plötzlich Celiks Stimme.
    »Atwar, auf ein Wort. Die anderen können gehen.«
    Der Mann, der das blaue Oberhemd getragen hatte, blieb stehen, wo er war, während Farzad und der Perser den Raum verließen. Der erste Janitschar blieb ebenfalls zurück, schloss die Tür und trat hinter Atwar. Celik ging auf den Iraker zu.
    »Atwar, du hast dich von diesem Mann namens Pitt während des Überfalls auf den Topkapi-Palast überwältigen lassen. Infolgedessen haben wir den Heiligen Mantel des Propheten, der sich bereits in unserer Hand befand, verloren. Und gestern hast du ihn abermals entkommen lassen, nicht wahr?«
    »Er hat uns alle überrumpelt«, stammelte Atwar und sah Marie hilfesuchend an.
    Sie sagte nichts, während Celik eine Schreibtischschublade öffnete und eine Bogensehne herausholte, die einen ganzen Meter lang war. Wie bei seinen osmanischen Vorfahren war dies sein bevorzugtes Hinrichtungsinstrument.
    »Im Gegensatz zu Farzad hast du mich zweimal im Stich gelassen«, sagte Celik und nickte dem Janitschar zu.
    Der Wächter trat vor, umarmte Atwar von hinten und fixierte seine Arme an den Seiten. Der Iraker versuchte, sich zu wehren, doch der Janitschar war zu stark, als dass er sich aus seinen Armen hätte befreien können.
    »Es war ihre Schuld«, rief er und deutete mit dem Kopf auf Marie. »Sie hat uns befohlen, die Frau mitzunehmen. Es wäre nichts weiter geschehen, wenn wir sie hätten laufen lassen.«
    Celik ignorierte seine Worte, kam langsam näher, bis er nur noch wenige Zentimeter vom Gesicht des verzweifelten Mannes entfernt war.
    »Du wirst mich nicht mehr im Stich lassen«, flüsterte Celik ihm ins Ohr. Dann legte er die dünne Schnur in einer Schlinge um Atwars Hals und zog sie mit einem lackierten Holzknebel zu.
    Der Mann schrie, doch seine Stimme verstummte schnell, als sich die Sehne um seinen Hals straffte. Sein Gesicht verfärbte sich blau, und seine Augen quollen hervor, während Celik den Knebel drehte und den Druck auf die Schlinge verstärkte. Ein Ausdruck perverser Freude irrlichterte in Celiks Augen, während er in das Gesicht des sterbenden Mannes blickte. Er hielt die Schlinge weiter fest, nachdem der Körper seines Opfers schlaff geworden war, als wolle er diesen Moment so lange wie möglich auskosten. Schließlich löste er die Garotte, nahm sie mit gemächlichen Bewegungen vom Hals des Toten, ehe er sie in die Schreibtischschublade zurücklegte.
    »Bringt seine Leiche nach Einbruch der Dunkelheit hinaus aufs Meer und versenkt sie«, sagte er zu dem Janitschar. Der Wächter nickte, dann schleifte er den Toten aus dem Raum.
    Die Mordtat schien Celik belebt zu haben, und er begann in seinem Büro auf und ab zu gehen. Er hatte wieder die Goldmünze ergriffen und ließ sie spielerisch durch seine Finger gleiten.
    »Du hättest diese Idioten niemals engagieren dürfen«, sagte er zornig zu Marie. »Meine Janitscharen hätten niemals versagt.«
    »In der Vergangenheit haben sie uns gute Dienste geleistet. Außerdem hast du ja gerade demonstriert, dass sie entbehrlich sind.«
    »Wir können uns solche Fehler in Zukunft nicht mehr leisten«, dozierte er. »Es steht zu viel auf dem Spiel.«
    »Ich werde

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