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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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und ein stählernes Chaos, das sich über zwei Decks erstreckte, aus dem Dunkel rissen.
    Ein großer Schellfisch tauchte aus dem Schiffsinneren auf, blickte neugierig auf die hellen Scheinwerfer, bis er wieder in der Dunkelheit verschwand.
    »Nehmen die Kameras noch auf?«, wollte Julie wissen.
    »Das ist hochinteressantes Studienmaterial.«
    »Ja, die Kameras laufen nach wie vor«, erwiderte Summer. »Jack, kannst du uns noch ein wenig näher an den Explosionsherd heranbringen?«, fragte sie und blickte aufmerksam durch das Sichtfenster.
    Dahlgren betätigte die Steuerkontrollen, bis sie nur noch knapp einen halben Meter vom beschädigten Teil des Rumpfs entfernt waren.
    »Ist Ihnen etwas Bestimmtes aufgefallen?«, wollte Julie wissen. »Ja. Sehen Sie sich doch bitte mal die Ränder der Öffnung dort an.«
    Verständnislos inspizierte Julie die gezackte, verrostete Stahlkante. Im Pilotensitz beugte sich Dahlgren plötzlich mit großen Augen vor.
    »Du meine Güte! Der Rand sieht aus, als wäre er nach außen gebogen«, sagte er.
    »Offenbar ist das rund um die gesamte Öffnung der Fall«, sagte Summer.
    Julie blickte verwirrt von Dahlgren zu Summer. »Was wollen Sie damit sagen?«, fragte sie schließlich. »Ich glaube, sie will damit sagen, dass die Deutschen zu Unrecht beschuldigt wurden«, erwiderte Dahlgren. »Warum das?«
    »Weil«, sagte Summer und deutete auf das Leck, »die Explosion, die das Schiff versenkt hat, offenbar im Innern des Schiffes stattgefunden hat.«
    Anderthalb Stunden später saßen die drei in der Offiziersmesse der
Odin
und sahen sich auf einem großen Flachbildmonitor Videobilder von der
Hampshire
an.
    Dahlgren ließ die ersten Sequenzen vom Wrack schnell durchlaufen, dann drosselte er die Geschwindigkeit, als sich die Kamera der Backbordöffnung näherte. Julie und Summer drückten sich am Monitor fast die Nasen platt, während sie die Bilder studierten.
    »Halt genau hier an«, bat Summer.
    Dahlgren stoppte das Video bei einer Nahaufnahme von der zerschmetterten Rumpfplatte.
    »Da kann man es ganz deutlich erkennen«, sagte Summer und wies auf die zerfetzte Stahlkante, die sich nach außen bog, als wären es die Blätter einer Blüte.
    »Der Explosionsdruck muss aus dem Innern des Schiffes gekommen sein.«
    »Konnte das von Zaharoffs Bergungsteam verursacht worden sein?«, fragte Julie.
    »Das ist nicht sehr wahrscheinlich«, erwiderte Dahlgren. »Obwohl sie bestimmt hier und da Sprengstoff eingesetzt haben und auf diese Weise vielleicht ins Schiffsinnere vorgedrungen sind. Sie hätten aber keinen Grund gehabt, eine derart große Öffnung zu schaffen, vor allem nicht so dicht beim Hauptdeck.« Er betätigte die
Play-Taste
des Geräts, während er sprach. »Wir haben Hinweise auf eine Explosion innerhalb des Rumpfs um die gesamte Öffnung herum gesehen, was nicht der Fall gewesen wäre, wenn Zaharoff lediglich versucht hätte, das bereits existierende Loch zu vergrößern.«
    »Und was wäre mit der Explosion eines Munitionslagers, die vielleicht durch einen Torpedotreffer ausgelöst wurde?«, fragte Summer.
    »Nicht groß genug«, erwiderte Dahlgren. »Nach dem, was wir im Innern sehen konnten, gab es dort erhebliche Schäden, aber die konzentrierten sich im Wesentlichen in Rumpfnähe. Wenn die Munition des Schiffes hochgegangen wäre, hätte sie sicherlich ganze Teile des Schiffs weggesprengt.«
    »Demnach bleibt nur noch eine interne Explosion als Möglichkeit«, sagte Julie. »Vielleicht ist an den alten Gerüchten doch etwas dran.«
    »An welchen alten Gerüchten?«, fragte Summer.
    »Der Tod Lord Kitcheners im Jahr 1916 war ein bedeutsames Ereignis. Er war zwanzig Jahre zuvor der Held von Karthum im Sudan gewesen und galt als einer der Väter des Sieges über die Deutschen im Ersten Weltkrieg. Am bekanntesten wurde er wahrscheinlich durch das Rekrutierungsplakat mit seinem Bild, auf dem er mit dem Zeigefinger auf den Betrachter deutet und ihn auffordert, in die Armee einzutreten. Als seine Leiche nicht gefunden wurde, entstanden die wildesten Verschwörungstheorien, die besagten, dass er entweder den Untergang überlebt hat oder dass an seiner Stelle ein Double auf dem Schiff mitgefahren sei. Andere behaupteten, die IRA habe eine Bombe an Bord des Schiffes deponiert, als es ein paar Monate zuvor in Belfast generalüberholt wurde.«
    »Ich vermute, das durchkreuzt die Pläne für Ihre Biografie«, sagte Summer.
    »Wollten Sie die
Hampshire
denn wegen Kitchener untersuchen?«, fragte

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